Samstag, 24. Januar 2009
 
Öffentliches Gesundheitssystem benötigt gerechte Finanzierung PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von David Walch/Attac   
Freitag, 12. Oktober 2007

Anläßlich des Erscheinens von "SICKO", dem neuen Film von Michael Moore über die fatalen Auswirkungen von Privatisierungen im Gesundheitswesen, erinnert Attac daran, wie wichtig eine gerechte und ausreichende Finanzierung des öffentlichen Gesundheitswesen ist.

Der Film "SiCKO" von Michael Moore zeigt, wie lebensgefährlich das weitgehend privatwirtschaftliche Gesundheitssystem für Millionen Menschen in den USA ist. Doch nicht nur in Amerika verwandelt sich das Gesundheitswesen in einen Markt. Privatisierungen im Gesundheitsbereich laufen auch in Österreich an.

Attac fordert daher den Stopp von weiteren Privatisierungen und eine gerechte Finanzierung, die das öffentliche Gesundheitssystem sichert. "Wir fordern Krankenversicherungsbeiträge auch für Vermögens- und Kapitalerträge sowie die Abschaffung der Höchstbeitragsgrundlage, durch die Besserverdiener weniger zahlen. Die ständigen Klagen, unser öffentliches Gesundheitswesen sei zu teuer sind falsch. Seit 1975 ist der Anteil der Ausgaben an der Wirtschaftsleistung fast gleich geblieben. Gesundheit ist also bezahlbar. Unser Land wird reicher und könnte sich deshalb mehr Gesundheit leisten", erklärt Brigitte Kratzwald von Attac Österreich.

Schon jetzt ist in Österreich jedoch Zwei-Klassen-Medizin Alltag. Der Privatanteil an den Gesundheitsausgaben liegt bei fast 30 Prozent. Die hohen Selbstbehalte treffen die Schwächsten: Die Kranken und vor allem chronisch- und mehrfach erkrankte Menschen. Gleichzeitig führt der Spardruck im Gesundheitswesen zu enormen Belastungen für die Beschäftigten. "Arbeitszeiten von über 24 Stunden gehören zum Alltag, überall wird Personal reduziert, die Burn-out-Raten steigen. Das wirkt sich auch auf die Versorgung der PatientInnen aus", so Kratzwald.

"Eine Medizin nach Marktgesetzen ist auf Gewinn und nur indirekt auf die Gesundung der PatientInnen ausgerichtet. PatientInnen sind keine Kunden -- sie sind Bedürftige. Gesundheit ist ein Menschenrecht. Daher setzt sich Attac für ein Gesundheitswesen ein, das sich an Bedürfnissen und nicht an Profiten orientiert", erklärt Kratzwald.

Als offizieller Kooperationspartner der Senator Film Verleih wird Attac Kinovorstellungen von "SiCKO" mit Informationsveranstaltungen begleiten.

"SiCKO" startet heute, 12. Oktober in den österreichischen Kinos.

Informationen im Internet:

www.attac.at
http://sicko.senator.de/

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