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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 26. September 2018; 23:29
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> Wiener Randnotizen

So wie es aussieht, ziehen die Wiener und Bundes-Grünen doch nicht aus der
Lindengasse in den Ares-Tower jenseits der Donau. Dem Vernehmen nach
allerdings nicht wegen der Kritik daran sondern weil die Verwaltung des
Ares-Towers ein besseres Mietangebot bekommen hat. Die Grünen dürften jetzt
also erneut auf Herbergssuche sein.

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Apropos Grüne: Langsam kommen sie in Angelegenheit Praterstern doch in die
Gänge. Die grüne Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt dürfte schon ziemlich
sauer sein. Ihren Grant abschätzen kann man wohl anhand einer wenig
diplomatischen und kaum koalitionsfreundlichen Aussendung vom 18.9.. Uschi
Lichtenegger im O-Ton: "Gestern fand zum wiederholten Male eine Sitzung im
Rathaus über den Praterstern statt und schon wieder wurde der Bezirk nicht
eingeladen. Das ist unverantwortlich und undemokratisch." Und weiter: "Den
Bezirk komplett zu umgehen und nicht einmal von diesem Treffen in Kenntnis
zu setzen entspricht nicht der bisherigen guten Kooperation und definitiv
auch nicht der Stadtverfassung. Bürgermeister Ludwig muss seinen
Elfenbeinturm verlassen und mit dem Bezirk reden, anstatt irgendwelche
Maßnahmen zu veranlassen, ohne die Situation vor Ort zu kennen. ... Bereits
vor der Einführung des Alkoholverbots am Praterstern habe ich eindringlich
davor gewarnt, dass dieses keine Probleme lösen wird, sondern nur zur
Vertreibung von marginalisierten Personen führt und damit zusätzliche
Probleme an anderen Stellen im Bezirk geschaffen werden."

Allerdings klingt die Aussendung auch ein bisserl so, als wäre sie nicht nur
an den Bürgermeister, sondern auch an bestimmte Mitglieder der grünen
Rathausriege gerichtet.

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Apropos Alkoholverbote: "Bald kein Bier mehr am Elterleinplatz?" titelte im
Juni die "Wiener Bezirkszeitung", Ausgabe Hernals. Das war wenige Wochen
nach der Einführung des Alkoholverbots am Praterstern. Im Rathaus dürfte man
mittlerweile bemerkt haben, daß man sowas zwar schon am Koalitionspartner
vorbei beschließen kann, es aber eine Schnapsidee ist. Das kann man jetzt
nicht ohne Gesichtsverlust zurückziehen, aber man will es wohl nicht so
schnell wiederholen. In Hernals ist die Bezirksvorsteherin die
Sozialdemokratin Ilse Pfeffer und die will aus einem "Runden Tisch" zum
Thema die Erkenntnis gewonnen haben: "Ein Alkoholverbot, um die Suchtkranken
zu vertreiben, würde zusätzliche Probleme schaffen." Sie will einfach den
Alkoholverkauf im nahem Einkaufszentrum einschränken lassen und dafür
sorgen, daß dort endlich ein öffentliches Klo installiert wird. Ja, und die
Bänke am Elterleinplatz will sie erneuern lassen. Das bedeutet
wahrscheinlich, daß dort irgendwelche unbequemen Sitzmöbel installiert
werden, auf denen man nicht liegen, aber auch nicht lange sitzen kann.
Dadurch wird das Platzerl zwar auch nicht gerade netter, aber man erspart
sich dort wenigstens die Polizei. Und ein Alkoholverbot wäre auch kulturell
irgendwie unpassend -- schließlich sitzen die Trankler dort im Schatten des
Denkmals für das Schrammelquartett. Und die haben auch nicht unbedingt
häufig in Milchbars gespielt.
-br-



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