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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 17. Mai 2017; 01:00
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> Wiener Widerstands-Chronologie 30.4.-13.5.2017

Eine Zusammenfassung von *nochrichten.net*

Am 1. Mai gab es neben dem Maiaufmarsch der SPÖ auch wieder zahlreiche
weitere Aktivitäten. Zum Beispiel: Eine 1.-Mai-Demonstration von "Wien
Anders", eine internationalistische Demonstration überwiegend
antiimperialistischer Gruppen, daran anschließend ein Fest von KOMintern im
Sigmund-Freud-Park, eine öffentliche Krisensitzung mit Straßenfest von mo.e
und Boem, bei dem Migrating Kitchen unter dem Motto "Erhebet euch, zu
Tisch!" aufdeckte, und ein 1.-Mai-Rave von "freie Luft" und "open Air
Democracy" am Maria-Theresien-Platz.

Am meisten los war aber zweifellos beim SPÖ-Maiaufmarsch am Rathausplatz.
Dort wurden auch ein bisschen Proteste sichtbar, vor allem durch kritische
Transparente von am Maiaufmarsch beteiligten Blöcken der Sozialistischen
Jugend unter anderem gegen die Abschiebepolitik der Regierung. Darauf ging
der Bundesparteiobmann in seiner Rede sogar ein bisschen ein.

Deutsch-als-Fremdsprache bzw. Deutsch-als-Zweitsprache- und
Basisbildungs-Unterrichtende machten einen Flashmob beim Burgtheater und
konfrontierten auf den Rathausplatz einziehende Sozialdemokrat_innen mit
ihren Forderungen wie "Angleichung der Honorare an den gesetzlichen
Mindestlohntarif" und "Trennung von Sprachunterricht und Ideologisierung von
Spracherwerb in Form der ,Wertevermittlung', wie sie das von der SPÖ
mitbeschlossene Integrationsgesetz vorsieht."

Ein angekündigter Flashmob von Rechtsextremen konnte weitgehend verhindert
werden. Lediglich einzelnen rechtsextremen Identitären gelang es, während
der Rede von Bundesparteiobmann Kern, rassistische Plakate hochzuhalten, die
ihnen aber bereits nach einigen Sekunden durch engagierte Antifaschist_innen
abgenommen werden konnten.

Am 6. Mai wurde mit einem Trauerzug der im Nationalsozialismus von Wien nach
Maly Trostinec deportierten und dort gleich nach der Ankunft ermordeten
Jüd*innen gedacht. Der Trauerzug führte vom ehemaligen Sammellager in der
Kleinen Sperlgasse zum Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der
Schoah am Judenplatz. Dort wurden die Namen der am 6. Mai 1942 deportierten
Personen verlesen. Doku: Renate Sassmann von WienTV sprach mit der
Initiatorin der Gedenkveranstaltung, Waltraud Barton:
https://youtu.be/b_b7rT2S7ow

Zeigt her Eure Schuh

Für neue Wege in der Canabispolitik wurde ebenfalls am 6. Mai mit dem
alljährlichen Hanfwandertag demonstriert. Dabei kam es zu einer Amtshandlung
gegen Teilnehmer*innen des Hanfwandertags gekommen, bei der ein Beamter
einer polizeilichen Einsatzeinheit einer am Boden fixierten Person mit dem
Stiefel gegen den Kopf trat, wie im Filmbericht von WienTV.org zu sehen ist.
Auch eine den Vorfall filmende Person sei durch die Einsatzeinheit
beamtshandelt worden, berichtet WienTV. Von der Polizei haben die
Redakteuer*innen von WienTV trotz Anfrage noch keine Stellungnahme erhalten.
Doku: https://youtu.be/DywfwILneN0

Am 8. Mai veranstaltete das Mauthausen Komitee Österreich zum fünften Mal
ein Fest der Freude über die Befreiung von der NS-Herrschaft am Heldenplatz.
Zum Gratiskonzert der Wiener Symphoniker*innen kamen diesmal wegen Regens
nur einige tausend Personen. Bis 2012 konnten am 8. Mai dort, am
Heldenplatz, deutschnationale Burschenschaften ihre Trauer über den
verlorenen Krieg demonstrativ zum Ausdruck bringen. Bis 2011 ging die
Polizei massiv gegen Antifaschist_innen vor, die das Totengedenken der
Rechtsextremen stören wollten.

Am 12. Mai, dem "internationalen Tag der Pflege" demonstrierten 1700
Personen für bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung im
Pflegebereich.

Am 13. Mai, veranstaltete Global 2000 im Sigmund-Freud-Park ein Picknick
gegen die Wiederzulassung des vermutlich krebserregenden Pestizids
Glyphosat.

Und ebenfalls am 13. Mai setzten sich mit einer Mischung aus Kundgebung und
Picknick am Praterstern beim Tegetthoff-Denkmal um die 100 Leute gegen
Vertreibungen aus dem öffentlichen und halböffentlichen Raum ein. Sie
forderten "Raum für alle".
(bearb.)

*

Als Radiosendung mit zusätzlichem O-Ton nachzuhören unter:
https://cba.fro.at/340727



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