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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2016; 18:11
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Nachruf:

> Johann Schögler 1951-2016

Johann war Marxist - aber einer der undogmatischen, kritischen Sorte.
Gesellschaftliche Veränderungen konnte er sich nur vorstellen, wenn Viele
Hand anlegen.

Dort wo Widersprüche aufbrachen, wo Menschen selbst aktiv wurden, dort war
Johann politisch zu Hause, dort engagierte er sich und wollte mit seinem
enormen Wissen weitertreibend wirken.

Dieses Engagement hatte eine riesige Spannweite: es reichte von Intiativen
im gewerkschaftlichen Bereich- etwa das "Komitee für einen kämpferischen und
demokratischen ÖGB" über ökologische Mobilisierungen (Zwentendorf, Hainburg)
bis hin zu dem Versuch auch in Österreich eine pluralistische, kantige
Alternative links von Sozialdemokratie und Grünen aufzubauen - dem
"Linke"-Projekt.

Ein besonderes Anliegen war Johann die internationale Sozialforumsbewegung -
also der Zusammenschluß von sozialen Bewegungen. Er wirkte hier auf allen
drei Ebenen - global, kontinental und auf Landesebene:

- er nahm aktiv an den Weltsozialforen in Senegal und Tunesien teil

- ebenso an den Europäischen Sozialforen. In Malmö teilten wir sogar das
Zimmer.

- Zwei österreichische Sozialforen fanden in der Steiermark statt, in Graz
und Leoben. Ohne die geringste Übertreibung läßt sich sagen, daß beide Foren
ohne ihn schlicht unmöglich gewesen wären. Er plante umfassend, selbst
kleinste Details - wie Versicherungsfragen- ließ er nicht aus.

Auf dem Weltsozialforum in Montreal im August mit seinen 35 000
TeilnehmerInnen und einem Eröffnungsmarsch mit 20 000 Personen hatte ich die
allerletzte Gelegenheit ihn zu treffen.

Johann hinterläßt eine riesige Lücke und es wird unendlich schwer sein, sie
zu schließen. Aber ich denke, es wäre nicht in seinem Sinne aufzustecken und
in Resignation zu verfallen. Arbeiten wir vielmehr auf seinen Spuren weiter-
undogmatisch, selbstkritisch: Eine andere Welt Welt ist möglich und
notwendig.

Danke Johann für Dein Engagement und Deine Freundschaft - Ciao Johann!
*Hermann Dworczak*




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