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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 14. September 2016; 12:15
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Termine:

> KRIEGE, KRISEN, FRIEDENSVISIONEN

Aktionsradius Wien im Sept.-Okt. 2016

Milosevic muss weg! Saddam muss weg! Gaddafi muss weg! Assad muss weg! Seit
über 20 Jahren servieren uns die Eliten der NATO-Staaten und deren Medien
einen "neuen Hitler" nach dem andern. Vor diesen müssten die Bevölkerungen
in den jeweiligen Ländern "beschützt" werden. Diese Kampagnen sind so
erfolgreich, dass sie selbst auf viele Kriegsgegner einschüchternd wirken.
Diese fühlen sich zu Distanzierungsritualen vom designierten "Feind"
gezwungen, als ginge es um irgendwelche Sympathien. Den Resten der in den
80er Jahren noch so vielversprechenden Friedensbewegung wird
«Antiamerikanismus» vorgeworfen. Doch die BürgerInnen der USA sind ihre
Verbündeten, wie alle Völker der Welt. Gegner ist der - im Prinzip
heimatlose - militärisch-industrielle Komplex. Die Friedensbewegung
verkörperte zivilgesellschaftliche Kompetenz, sowohl im Wissensgebiet der
Technologien, als auch auf dem Feld der Ideologien und geopolitischen
Strategien. Die Informations- und Diskussionsangebote des Aktionsradius Wien
im Oktober 2016 verstehen sich als ein Versuch im Kleinen, sich diese
Kompetenzen wieder anzueignen. Wir laden zu Abenden mit ExpertInnen, die
kriegstreiberische Kräfte sowie die Gründe des Verfalls der pazifistischen
Bewegung analysieren und die untersuchen, wie nahe Europa dran ist, zum
neuen, alten Kriegsschauplatz zu werden.

D E T A I L P R O G R A M M

Beginn jeweils: 19.30 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr. Eintritt frei!
Ort: Aktionsradius Wien | 1200 Wien, Gaußplatz 11
Infos: office@aktionsradius.at, www.aktionsradius.at,
www.facebook.com/aktionsradius, Tel. 332 26 94

Di, 27. September
WELCOME ON BELLA TERRA
Ausstellung soylent green von Uta Weber & Thomas Stimm
Vor 20 Jahren wurde das Künstlerkollektiv "soylent green", benannt nach dem
gleichnamigen Film von R. Fleischer aus dem Jahr 1973, von Uta Weber und
Thomas Stimm in Köln gegründet. Durch verschiedene Reisen der beiden
Künstler und durch das multikulturelle Umfeld, in dem sie in jener Zeit
lebten und arbeiteten, entstand die Idee von einer Welt, die sich
gegenseitig inspiriert und austauscht. Der Name "Terra" sollte für den
ganzen Planeten etabliert werden. "Kultur für alle durch Kultur von allen",
das Leitthema des Projekts, könnte unseren Planeten zu einer gemeinsamen
Heimat werden lassen. Uta Weber und Thomas Stimm entwickelten die Idee von
Terranian Dots, einem Netzwerk, welches allen Terraniern offen steht, denen
die nationale Herkunft aus welchen Gründen auch immer abhanden kam oder zu
eng wurde. Es sollte das uns allen Gemeinsame immer bewusst bleiben - wir
sind ein Planet.
"Thomas Stimm und Uta Weber versuchen mit ihrem "soylent green"-Projekt, das
sie 1995 gestartet haben, eine utopische Vision in die Realität umzusetzen.
Gemeinsam haben sie Aktionsräume geschaffen, die als Orte der Zusammenkunft
und der Kommunikation fungieren und nicht nur einen Diskurs über die
nachhaltige Gestaltung unserer Erde initiieren, sondern über die
künstlerische Ausstattung aller Lebens-bereiche auch eine
Bewusstseinsbildung bewirken. Ziel ist es, den Blick auf das Verbindende zu
lenken und zu stärken, um so die unzähligen Grenzen und Abgrenzungen zu
überbrücken." (Roman Grabner).
Die Ausstellung ist bis 25. Oktober im Aktionsradius Wien zu sehen und zeigt
eine Rückschau der letzten 20 Jahre des Projekts "soylent green" von Uta
Weber und Thomas Stimm. Infos: www.terrranian.com
Ausstellungszeiten: bis Mi, 25. Okt. 2016, mo-do, 10.00-16.00 Uhr und vor
Veranstaltungen

Dienstag, 04. Oktober 2016, 19.30 Uhr
WIEDERKEHR DER HASARDEURE
Buchpräsentation und Vortrag mit Wolfgang Effenberger
Kriege brechen nicht einfach aus, Kriege werden gemacht. Wer sind die Planer
und Wegbereiter, wer die Nutznießer? Wolfgang Effenberger beschreibt im
aktuellen Buch "Wiederkehr der Hasardeure" (als Co-Autor mit Willy Wimmer im
Verlag www.zeitgeist-online.de) den Weg in die Katastrophe des Ersten
Weltkriegs, der bis heute die Krisen der Welt direkt oder indirekt
beeinflusst, weil die Problematik nicht gelöst und aufbereitet wurde.
Effenberger identifiziert die Kriegstreiber und erläutert deren Motive und
geheimen Ziele. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um
Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure
handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und
Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus der zweiten Reihe ausüben. Völlig
unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit
vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen. Heute, ein Jahrhundert später, wird
erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen, und die Massenmedien
stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein. Wolfgang Effenberger zeigt,
wie sich die Muster gestern und heute gleichen, und die Motive und
geopolitischen Interessen bis heute eine Blaupause für Auseinandersetzungen
rund um den Globus bilden.
Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als junger Pionieroffizier bei
der Bundeswehr in der Zeit des Kalten Krieges tiefere Einblicke in den
Irrsinn hochgerüsteter Militärapparate und in das von den USA vorbereitete
"atomare Gefechtsfeld" in Europa. Nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr
Studium der Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik).
Als erklärter Fachmann für geopolitische Fragestellungen und Autor mehrerer
Bücher setzt er sich heute engagiert für den Frieden ein. Er lebt als freier
Buchautor bei München. Infos: www.zeitgeist-online.de
Anmeldung erforderlich!

Dienstag, 11. Oktober 2016
AUSSTIEG AUS DER NATO?
Rolf Hochhuth im Gespräch mit Peter Huemer
"Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig,
nach dem zweiten noch bewohnbar, nach dem dritten nicht mehr auffindbar."
(Bert Brecht, 1951). Im Jahr 2015, anlässlich seines 84. Geburtstages, hielt
der bedeutende zeitgenössische deutsche Dramatiker Rolf Hochhuth eine
äußerst wichtige Rede, in der er auf die Gefahren eines dritten Weltkrieges
hinwies. Nun sorgt der Dramatiker auch mit seinem jüngsten Buch "Ausstieg
aus der NATO - oder Finis Germaniae" (2016, Verlag www.zeitgeist-online.de)
einmal mehr für Aufsehen.
Deutschland dürfe sich an der wieder aufflammenden Kriegstreiberei nicht
beteiligen, es müsse vielmehr ein klares Zeichen setzen, und das heißt: Raus
aus der NATO! Das "Verteidigungsbündnis" sei Geschichte, nun müsse man sich
engagiert um Frieden bemühen, gerade mit dem Nachbarn Russland. Weitere
Themen sind für Hochhuth der Verfall kultureller Werte oder der Niedergang
der Demokratie - letztlich ein Appell an die abhanden gekommene
Zivilcourage, die er schmerzlich vermisst. Neben Gesellschaftskritischem
erhält aber auch das Schöne in Form erotischer Liebeslyrik seinen Platz -
und selbst hier darf die provokante Note nicht fehlen. Mit 85 Jahren kommt
Rolf Hochhuth auf Einladung des Aktionsradius nach Wien. Den Themenabend mit
Gespräch und Lesung moderiert der Journalist Peter Huemer, bei dem Hochhuth
schon vor ca. 35 Jahren im Club 2 zu Gast war.
Rolf Hochhuth (geboren 1931) wurde durch sein papstkritisches
Nachkriegsdrama "Der Stellvertreter" weit über die Grenzen Deutschlands
berühmt. Es sollte nicht das einzige Skandalstück bleiben, das der
unerschrockene Mahner im Laufe seines langen Lebens veröffentlichte. Seit
Anfang der 1960er tritt Hochhuth durch seine Publikationen unermüdlich als
Wegweiser auf und fordert vehement eine Rückbesinnung auf moralische Werte
in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sein Ouvre wurde vielfach
preisgekrönt. Der Schriftsteller und Lyriker lebt und arbeitet in Berlin.
Infos: www.zeitgeist-online.de
Eintritt: freie Spenden. Anmeldung erforderlich!

Dienstag, 18. Oktober 2016r
KONFLIKTREGION TÜRKEI
Buchpräsentation und Diskussion mit Ali Cem Deniz & Can Gülcü, Moderation:
Tina Leisch
Welche hyper-nationale Kriegsgefahr geht von der Erdogan-Regierung aus
(abgesehen davon, dass der Krieg in den kurdischen Gebieten längst real
ist)? Wie steht es um die Zivilgesellschaft in der Türkei? Wie kann der
Friedensprozess mit den KurdInnen wieder in Schwung kommen? Welche Rolle
spielt die türkische Außenpolitik bei den Konflikten in der Region? Warum
kann sich die AKP, allen politischen und sozialen Krisen zum Trotz, so lange
und erfolgreich an der Macht halten? Es diskutieren Ali Cem Deniz (Autor des
im Promedia Verlag erschienen Buches «Yeni Türkiye - die neue Türkei») und
Can Gülcü (Lehrbeauftragter im Institut für Pädagogische
Professionalisierung an der Uni Graz). Moderatorin ist die Theater- und
Filmemacherin Tina Leisch, die spätestens seit ihrer Filmdokumentation «Nur
die Toten kehren heim» über den kurdischen Widerstand ihrerseits eine
Kennerin der Konfliktregion und ihrer AkteurInnen ist. Infos:
www.verlag-promedia.de

Montag, 24. Oktober 2016
ETAPPEN EINER FLUCHT
Buchpräsentation und Diskussion mit Nermin Ismail, Christoph
Riedl und Karl-Heinz Grundböck. Moderation: Paul Winter
Es sind Namenlose, die fast täglich im Mittelmeer ertrinken. Es sind
Namenlose, die zu uns "in Strömen" nach Europa kommen und die hier ein neues
Zuhause suchen. Namenlos, weil unbekannt, oft unzugänglich. Wir sprechen
viel über sie, sie selbst kommen selten zu Wort. Eine anonyme Menschenmasse,
die keiner versteht, die keiner kennt. Über die aber viele etwas zu wissen
scheinen. "Etappen einer Flucht. Tagebuch einer Dolmetscherin" begleitet
Frauen, Männer und Familien auf ihrem Weg nach Europa. Die Autorin und
Dolmetscherin Nermin Ismail lässt diese Menschen zu Wort kommen und zeigt
ihre Hoffnungen, Ängste und Visionen. Nermin Ismail, Österreicherin,
Journalistin und Tochter ägyptischer Eltern, findet über das Arabische den
Zugang zu Asyl suchenden Menschen und reflektiert stets auch ihre eigene
Rolle, Position und Denkweise als in Österreich lebende Europäerin. Im
Anschluss an die Buchpräsentation diskutieren Nermin Ismail (Autorin),
Karl-Heinz Grundböck (BM für Inneres) und Christoph Riedl (Diakonie).
Moderation: Paul Winter (Promedia Verlag). Infos: www.verlag-promedia.de



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