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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 20. April 2016; 18:59
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Wien/Initiativen/Termin:

> Für eine selbstorganisierte Selbstversorgung in Rothneusiedl

Was bisher geschah: Tausende Wiener*innen haben sich zwischen 1987 und 2014
im Rahmen des Selbsternteprojekts Haschahof in Rothneusiedl im Süden von
Wien biologisch nahversorgt. Im Zuge des Verkaufs der Felder und des
ehemaligen Gutshofs an den Wohnfonds Wien wurde das Projekt 2015
kommentarlos geschlossen und nicht wieder in Betrieb genommen.

Die Wiener Stadtregierung will in Rothneusiedl in zehn bis fünfzehn Jahren
Wohnungen bauen. Ein erstes Stadterweiterungsprojekt auf dem rund 150 ha
großen Landwirtschaftsgebiet wurde 2006/7 geplant, von "Generalinvestor"
Frank Stronach. Eine Bürger*innen-Initiative setzte sich dagegen ein, der
Grundstückskauf durch den Wohnfonds verlief schleppend, Stronach zog sich
zurück, auch die U1-Verlängerung wurde abgesagt.

Nach dem unangekündigten Ende des Selbsternteprojekts 2015 machte die
Petition "Bodenschutz für Wien" darauf aufmerksam, dass es in mehrfacher
Hinsicht unverantwortlich ist, die Stadterweiterung auf den knapp werdenden
Garten- und Ackerböden fortzusetzen - siehe:
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/bodenschutz-fuer-wien

Anfang 2016 kam zufällig heraus, dass der Wohnfonds Wien die schönen
Gründerzeitgebäude des Haschahofs abreißen will. Die Bekanntmachung des
Vorhabens und die darauf folgenden Proteste konnten dies (vorerst)
verhindern.

Wer wir sind und was wir wollen

FELD X ist eine selbstorganisierte Gruppe von Menschen, die
Stadtlandwirtschaft, Selbstversorgung, Ernährungssouveränität, Solidarität,
Bodenschutz, Klimaschutz, Biodiversität und Multidude für wichtig halten,
und die ehemaligen Haschahof-Felder in diesem Sinne gemeinschaftlich nutzen
wollen.

Im Regierungsübereinkommen, das die Wiener Stadtregierung im November 2015
unterschrieben hat, steht (S. 116): "Wien [.] unterstützt Initiativen, die
mit eigenem Engagement und Selbstorganisation den Selbstversorgeranteil der
Stadt erhöhen, durch die Bereitstellung von stadtlandwirtschaftlichen
Flächen."

Wir sind eine dieser Initiativen.

Wir erwarten von der Stadt die Bereitstellung der ehemaligen
Haschahof-Felder. Es sollen hier verschiedene Formen von Stadtlandwirtschaft
möglich sein, gemeinschaftliches Gärtnern und Gärtnern auf Parzellen,
Permakultur-Lehrfeld, Gartentherapie-Anlage, Gemüse-Anbau zur Versorgung
kollektiv geführter und sozialer Einrichtungen, Projekte mit Kindern und
Jugendlichen, Selbstversorgungsgärten für Menschen auf der Flucht etc.

Wir erwarten von der Stadt die Bereitstellung von Gebäuden des ehemaligen
Haschahofs für die Unterbringung von Geräten und deren Reparatur, für
Versammlungen und Bildungsveranstaltungen, für ein kollektiv geführtes
Lokal.

Was am 24. April 2016 geschehen wird
Wir wollen ein starkes Zeichen für eine Selbstversorgung in Rothneusiedl
setzen.
Wir laden zu einem gemeinsamen Rad- und Fuß-Wandertag ein.
Treffpunkt Radfahrer*innen: 13:00 Uhr, U6-Station Am Schöpfwerk
Treffpunkt Wanderer*innen: 13:00 Uhr, 67er Station, Per-Albin
Hansson-Siedlung
Zusammenkunft: 14:00 Uhr, S-Bahn-Station Blumental. Hier kommen die beiden
Gruppen zusammen und spazieren jonglierend, musizierend, trommelnd über die
Feldwege weiter zum Haschahof.
Dort wird die Bereitstellung der ehemaligen Haschahof-Felder gefordert und
durch die große Präsenz der Wandertag-Gesellschaft unterstrichen.

Quelle und weitere Infos: http://feldx.at

Ein halbstündiger Radiobeitrag der Reihe "Esskultur" auf Orange 94.0
versucht die doch recht schwer durchaubaren Konfliktlinien rund um den
Haschahof nachzuzeichnen. Nachzuhören unter: http://cba.fro.at/312296



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