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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 3. März 2016; 02:54
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International:

> Waffenhandel: Asien meiste Importe, USA & RUS größte Exporteure

Ende Februar veröffentlichte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut
SIPRI seine aktuelle Fünfjahresstatistik

Das Volumen der internationalen Transfers von großen Waffen ist seit 2004
kontinuierlich gewachsen und stieg um 14 Prozent zwischen 2006-10 und
2011-15 nach den neuen Daten über internationale Waffentransfers, wie das
Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) veröffentlichte.

Sechs der 10 größten Waffenimporteure im 5-Jahres-Zeitraum 2011-15 sind in
Asien (ohne Arabien/Naher Osten) und Ozeanien: Indien (14 Prozent der
weltweiten Waffenimporte), China (4,7 Prozent), Australien (3,6 Prozent),
Pakistan (3,3 Prozent), Vietnam (2,9 Prozent) und Südkorea (2,6 Prozent).
Vietnams Waffenimporte stiegen um 699 Prozent. Rüstungsimporte von Staaten
in Asien und Ozeanien stiegen um 26 Prozent zwischen 2006-10 und 2011-15,
das sind 46 Prozent der weltweiten Importe in 2011-15. "China setzt die
Erweiterung seiner militärischen Fähigkeiten mit importierten und im Inland
produzierten Waffen fort", sagte Siemon Wezeman, Senior Researcher bei
SIPRI. "Benachbarte Staaten wie Indien, Vietnam und Japan verstärken auch
deutlich ihre Streitkräfte."

Einfuhr: Größte Zunahme im Nahen Osten

Die Rüstungsimporte der Staaten im Nahen Osten stiegen um 61 Prozent
zwischen 2006-10 und 2011-15. In 2011-15 war Saudi-Arabien der zweitgrößte
Waffenimporteur der Welt, mit einer Steigerung von 275 Prozent im Vergleich
zu 2006-10. Im gleichen Zeitraum, stiegen die Waffenimporte der Vereinigten
Arabischen Emirate um 35 Prozent und die von Katar um 279 Prozent. Ägyptens
Waffenimporte stiegen um 37 Prozent zwischen 2006-10 und 2011-15, vor allem
wegen einem starken Anstieg im Jahr 2015.

"Eine Koalition arabischer Staaten setzt vor allem US- und EU-Waffen im
Jemen ein", so Wezeman. "Trotz der niedrigen Ölpreise sind große
Waffenlieferungen in den Nahen Osten geplant, im Rahmen von Verträgen, die
in den letzten fünf Jahren unterzeichnet worden waren."

Exporteure: USA weiter voran

Mit 33 Prozent Anteil an den gesamten Waffenexporten waren die USA der
Top-Waffenexporteur in 2011-15. Die Ausfuhren an Großwaffen erhöhte sich um
27 Prozent im Vergleich zu 2006-10. Russische Exporte von großen
Waffensystemen stiegen um 28 Prozent zwischen 2006-10 und 2011-15, womit
Russland nun einen Anteil von 25 Prozent der weltweiten Exporte in den
letzten 5 Jahren hatte. Allerdings wurde 2014 und 2015 ein Rückgang der
russischen Exporte in die unteren Jahresniveaus aus 2006-10 beobachtet.

Die chinesischen Exporte von Großwaffen waren knapp über denen Frankreichs
in 2011-15, das waren 88 Prozent Anstieg im Vergleich zu 2006-10.
Französische Exporte verringerte sich um 9,8 Prozent und die deutschen
Exporte halbierten sich im gleichen Zeitraum.

Aude Fleurant von SIPRI: "Die USA verkaufte oder spendete größere Waffen an
mindestens 96 Staaten in den letzten fünf Jahren. Die US-Waffenindustrie hat
große Exportaufträge ausstehend, darunter für insgesamt 611
F-35-Kampfflugzeuge für 9 Staaten."

Andere bemerkenswerte Entwicklungen

. Zwischen 2006-10 und 2011-15 hat sich die Einfuhr von Staaten in Afrika um
19 Prozent erhöht. Algerien und Marokko blieben die beiden größten
Waffenimporteure in der Region mit einer Summe von 56 Prozent der
afrikanischen Importe.

Aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge der meisten subsaharischer Staaten
wurden im Zeitraum 2011-15 nur kleine Mengen von Waffen importiert, obwohl
viele dieser Staaten in dieser Zeit in bewaffnete Konflikte verwickelt
waren.

. Mexikos Waffenimporte wuchsen um 331 Prozent in 2011-15 gegenüber 2006-10.

. Aserbaidschan erhöhte seine Waffenimporte um 217 Prozent zwischen 2006-10
und 2011-15.

Rüstungsimporte durch den Irak stiegen um 83 Prozent zwischen 2006-10 und
2011-15.

. Die Einfuhren von Staaten in Europa sank um 41 Prozent zwischen 2006-10
und 2011-15.

. Die Lieferungen nach Griechenland in 2011-15 sanken um 77 Prozent im
Vergleich zu 2006-10. Doch während der tiefen Wirtschaftskrise im Jahr 2015
stiegen die Einfuhren in diesem Jahr steil nach oben wegen der Lieferung von
2 U-Booten aus Deutschland, die im Jahr 2000 bestellt worden waren.
Griechenlands U-Boot-Beschaffungen rühren aus der Rivalität mit der Türkei,
die 2015 sechs U-Boote des gleichen Typs wie Griechenland erhielt.
(SIPRI / Ü & bearb: akin)

Quelle: http://www.sipri.org/media/pressreleases/2016/at-feb-2016



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