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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 25. November 2015; 16:42
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Paris/Medien:

> Zitiert: Wenig Trauer für Beirut

"Als meine Leute am 12. November auf den Straßen Beiruts in Stücke gesprengt
wurden, lautete die Schlagzeile: 'Explosion in Hisbollah-Hochburg', als
könnte der politische Hintergrund einer urbanen Gegend den Terror irgendwie
in einen Kontext einordnen. Als meine Leute am 12. November auf den Straßen
Beiruts starben, standen die Führer der Welt nicht auf und verurteilten das.
[...] Es gab keine weltweite Empörung darüber, dass unschuldige Menschen,
deren einziger Fehler war, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, nie so
etwas passieren sollte oder dass ihre Familien niemals auf solche Weise
zerstört werden sollten. [...] Als meine Leute starben, hielt es kein Land
für nötig, seine Sehenswürdigkeiten in den Farben seiner Flagge zu
beleuchten. Als meine Leute gestorben sind, hat das die Welt nicht in Trauer
gestürzt. Ihr Tod war nicht mehr als ein irrelevanter Tupfen im
internationalen Nachrichtenzyklus, etwas, das eben in diesen Teilen der Welt
passiert. "
(Aus einem Blogbeitrag von Elie Fares, Arzt in Beirut)

Übersetzte und kommentierte Fassung in der Süddeutschen Zeitung:
http://sz.de/1.2739151
Original: http://stateofmind13.com/2015/11/14/from-beirut-this-is-paris-in-a-world-that-doesnt-care-about-arab-lives/
***

Anmerkung: Ein solches Mißverhältnis ist natürlich kein Einzelfall. Am
7.Jänner 2015 kamen etwa 40 Menschen bei einem Anschlag ums Leben --
hauptsächlich Zivilisten. Im Jemen. Auch dieser Anschlag rührte die
"westliche Welt" kaum. Der Anschlag in Paris auf Charlie Hebdo war am
gleichen Tag gewesen.



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