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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 4. Juni 2014; 03:33
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Polizei/Rechtsextremismus/Wien:

> Offener Brief an Michael Häupl

Wenn diese akin gedruckt ausgeliefert wird, sind die Proteste gegen die
Burschenschafterveranstaltung am 4.Juni schon vorbei. Nachstehender Brief
wurde auch im Vorausblick auf diese "Fest der Freiheit", aber vor allem im
Rückblick auf das Polizeiverhalten bei FPÖ-Ball und Idi-Demo geschrieben.
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Als jemand, der durch Flucht dem Tod durch das Hitlerregime entkommen ist,
möchte ich vorerst sagen, wie sehr mich die Stellungnahme von Ihnen und
Ihrer Fraktion zu den am "Akademikerball" teilnehmenden Burschenschafter
sowie zu den "Identitären" gefreut hat. Sie sind - im Gegensatz zu den
Genannten - doch das demokratisch legitimierte Oberhaupt dieser Stadt.

Allerdings bin ich etwas darüber verwundert, dass Sie bei den Aktionen der
Polizei und bei der Bestellung des Polizeikommandanten von Wien kein
Mitspracherecht geltend machen konnten.

Bei der Polizeiaktion anlässlich des Akademikerballs wurde den Veranstaltern
der friedlichsten aller Protestaktionen (nämlich jene von KZ-Verband und
anderen Initiativen) der Heldenplatz verboten und zwei unzumutbare
Alternativen angeboten.

Die Kundgebung musste abgesagt werden!

Mir ist nicht bekannt, dass irgendjemand der Ballbesucher sich in
Lebensgefahr befand. Dennoch war die abgesperrte Zone (und das
Polizeiaufgebot) weit größer als beim Besuch des Präsidenten der USA (und
auf US-Präsidenten sind Attentate verübt worden!). Zahlreiche Wien-Besucher,
die die Hofburg besichtigen wollten, standen staunend vor dem dichten
Polizeikordon.

Die Fälle von (Staats)Gewalt gegen friedliche DemonstrantInnen bringen
unsere Stadt in Verruf.

Kein Mensch würde alle Besucher einer Fußballveranstaltung für Schäden
mitverantwortlich machen, die einige Randalierer verursachen. Warum dann
alle Demonstranten für die Vergehen einiger Gewalttätigen belangen?

Lieber Herr Bürgermeister! Bitte machen Sie Ihr Einfluss geltend, dass der
gegenwärtige Polizeichef von Wien ausgewechselt wird. Dessen kostspielige
und überzogene Aktionen mindern die Attraktivität der Stadt für Touristen,
andere Fremde und für alle demokratisch Gesinnten.

Mit vorzüglicher Hochachtung

*Dora Schimanko*




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