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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 12. Dezember 2012; 02:18
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International:

> Mahnwachen vor C&A Filialen

AktivistInnen der Clean Clothes Kampagne fordern Gerechtigkeit fuer
Opfer des Fabriksbrandes in Bangladesch

Zum wiederholten Male wurden in Textilfabriken ArbeiterInnen zu Opfern
der Flammen. Der Brand am 24. November 2012 in der Fabrik Tazreen
Fashions Limited in Dhaka/Bangladesch forderte bisher 112 Tote. 50
Schwerverletze wurden in Kliniken eingeliefert. C&A hat bestaetigt,
dass zur Zeit des Feuers Ware aus der Tazreen Fabrik bezogen wurde.
Der deutsche Discounter KIK und die spanischen Unternehmen Sfera und
Hipercor, Subunternehmen von El Corte Inglés, gaben bekannt, bis
letztes Jahr bei Tazreen produziert zu haben.

Die Clean Clothes Kampagne (CCK) organisierte dieser Tage Mahnwachen
mit Kerzen vor C&A Filialen in Oesterreich, Deutschland, Spanien,
Belgien, den Niederlanden, Hong Kong, Indien und den USA, um der Toten
des Brandes zu gedenken.

Die CCK ruft C&A und andere Kaeufer der Tazreen Fashion Fabrik in
Bangladesch auf, Entschaedigungszahlungen an die Opfer des Brandes zu
leisten, glaubwuerdige Schritte zu unternehmen, um in Zukunft
derartige Tragoedien in dieser Branche zu verhindern und eine
umfassende und transparente Untersuchung der Ursachen des Brandes
aktiv zu unterstuetzen.

"C&A ist verantwortlich fuer die Opfer. Das Unternehmen muss
Entschaedigungen leisten, die den internationalen Standards
entsprechen", sagt Christine Esterbauer, Koordinatorin der Urgent
Actions der CCK in Oesterreich. Um zukuenftig solche Feuer zu
verhindern, fordert die CCK C&A und alle uebrigen Kaeufer der Tazreen
Fabrik auf, dem Abkommen ueber Brandschutz und Gebaeudesicherheit
beizutreten, das bereits vor dem Unglueck von bangladeschischen und
internationalen Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen
entworfen wurde. Das Abkommen umfasst unabhaengige Inspektionen von
Zulieferfabriken, oeffentliche Berichterstattung, zwingende
Reparaturen und Erneuerungen. Das Sicherheitsprogramm sieht eine
zentrale Rolle der ArbeiterInnen und Gewerkschaften bei der Aufsicht
und der Implementierung vor. Unternehmen wie PvH (Tommy Hilfiger und
Calvin Klein) und Tchibo haben das Abkommen bereits unterzeichnet.
Dieses wird gueltig sobald vier Unternehmen beitreten.
(CCK-Aussendung/bearb.)
Info: http://www.cleanclothes.at

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> Frankfurter Rundschau pleite

Das Zeitungssterben in Deutschland geht -- voellig unabhaengig von der
ideologischen Ausrichtung -- weiter: Die "Financial Times Deutschland"
hat ihren Betrieb nun eingestellt, die "junge Welt" ist kurz vor dem
Eingehen und jetzt ist auch das linksliberale Traditionsblatt
"Frankfurter Rundschau" ein Fall fuer den Konkursverwalter. Seit
13.November gilt die FR als offiziell zahlungsunfaehig -- erscheint
aber irgendwie weiter, weil man die Hoffnung nicht aufgeben will, dass
ein Investor als rettender Engel auftauchen koennte.
Insolvenzverwalter Frank Schmitt meinte in einem Interview (allerdings
eben auch in der FR) das Interesse von Investoren am Verlag sei gross:
"Dabei handelt es sich um ernsthafte und wirtschaftlich starke
Kaufinteressenten, sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland.
Tatsaechlich laufen die Verkaufsgespraeche bereits auf Hochtouren.
Bitte haben Sie aber Verstaendnis dafuer, dass ich Ihnen keine Namen
oder andere Informationen zu den Bietern geben kann. Investoren sind
ein scheues Wild, das sofort verschwindet, wenn zu frueh Details in
die Oeffentlichkeit geraten." Die Frage bleibt allerdings, ob dieses
behauptete grosse Investoren-Interesse fuer die Frankfurter Rundschau
in ihrer bisherigen Qualitaet wirklich eine Hoffnung sein kann.
(akin)

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> Zitat

"Wer sich der Friedenssicherung verpflichtet fuehlt, aber nicht
ueberall auf der Welt eine aktive Rolle in der Friedenssicherung
uebernehmen kann, der ist auch dazu aufgerufen, vertrauenswuerdigen
Partnern zu helfen, damit sie entsprechende Aufgaben uebernehmen. ...
Es geht dabei nicht um eine Aufweichung unserer restriktiven
Richtlinien fuer Ruestungsexporte."

Angela Merkel in einer Rede auf der Bundeswehrtagung im Oktober 2012
in Strausberg bei Berlin.
(zitiert nach tagesschau.de)



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