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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 21. November 2012; 20:20
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International/Initiativen:

> Das war Florenz 10plus10

Am 8.11. wurde in der Fortezza da Basso "Firenze 10+10" eroeffnet. 10
Jahre nach der Gruendung des Europaeischen Sozialforums (ESF) traf
man/frau sich wieder. Nicht um zu "feiern", sondern vor allem um
kritisch zu bilanzieren und nach vorne zu schauen.

Vor 10 Jahren waren wir 70 000, an der Demo gegen den drohenden
Irak-Krieg nahm eine Million Menschen teil. Diesmal waren wir einige
Tausend (die Zahl 4000, die kursiert, scheint mir zu hoch gegriffen).

Die Veranstaltung in Florenz lief nicht unter dem Titel "10 Jahre
ESF", sondern eben "Firenze10plus10". Neue AkteurInnen sollten
angesprochen werden (Occupy, Indignados, usw.), was aber nur recht
beschraenkt der Fall war. Wenn ich so meine Runden durch die Seminare
und Plena zog, sah ich viele, viele bekannte Gesichter... Von den
"grossen" Gewerkschaften kam die CGIL, die CGT, weiters waren
GewerkschafterInnen aus Belgien da. Die Versuche mehr politische
Linkskraefte einzubinden, gelang nur zum Teil.

Trotz dieser Einschraenkungen laesst sich fuer "Firenze10plus10"
insgesamt eine positive Bilanz ziehen. Ueberall war der Wille zu
spueren, angesichts der offen ausbrechenden Krisen des Kapitalismus
gemeinsam und gesamteuropaeisch zu agieren. Es wurde eine Art road map
von Aktivitaeten bis hin zum Altersummit im Juni 2013 in Athen
beschlossen -- u.a.: Internationaler Aktionstag der Gewerkschaften am
14.November; Weltsozialforum in Tunis im Maerz 2013; Zentral- und
Osteuropaeisches Sozial- und Umweltforum in Wien im Mai 2013 etc.

Das Niveau in etlichen Seminaren war hoch, das Klima produktiv und
solidarisch. U.a. wurde ein Text zur Gefahr des ansteigenden
Rechtsextremismus erarbeitet und im Schlussplenum angenommen.

Das Schlussplenum zeigte aber auch die zahlreichen Huerden, die es
noch zu ueberwinden gilt. Trotz etlicher stundenlanger Sitzungen
gelang es nicht einen gemeinsamen, fundierten Text zu erarbeiten.
Verabschiedet konnte nur die Liste der gemeinsamen Aktivitaeten und
eine mehr als duerftige "Einleitung" werden.

Demzufolge gilt es jetzt verstaerkt die Aermel aufzukrempeln: die
inhaltlichen Analysen zu vertiefen, die Netzwerke international zu
verschraenken, gemeinsam die anstehenden Aktionen vorzubereiten und
durchzufuehren. Nur dann wird der Altersummit ein Erfolg sein und uns
im Kampf gegen die Krisen des Kapitalismus real weiterbringen.
*Hermann Dworczak*


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