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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 10. Oktober 2012; 04:12
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International:

> Helsinki will Steueroasen boykottieren

Helsinki will einen Beitrag leisten zur Eindaemmung der globalen
Steuerhinterziehung. Drei Wochen vor den allgemeinen Kommunalwahlen in
Finnland hat der Gemeinderat der Hauptstadt mt ueberwaeltigender
Mehrheit beschlossen, keine Geschaefte mehr mit Firmen zu machen, die
ihren Sitz in Steueroasen oder auch nur gute Verbindungen dorthin
haben. Das berichtet Linus Atarah von IPS.

Dieser Bann koennte Unternehmen treffen, die steuerschonende
Moeglichkeiten etwa in Bahrain, den Cayman

Inseln, Jersey, Singapur, aber auch der Schweiz nutzen. Denn laut IPS
duerfte sich der Beschluss am in London beheimateten Tax Justice
Network orientieren, dass diese Laender zu den zehn attraktivsten
Steueroasen zaehlt.

Der Beschluss Helsinkis ist nicht ohne Bedeutung, schliesslich ist die
Stadt der groesste Einzelverbraucher Finnlands, ein Vergabestopp wird
daher nicht ganz angenehm fuer bestimmte Firmen sein. Sollten andere
Grosskommunen dem Beispiel folgen, koennte dies tatsaechlich seine
Wirkung zeigen auf die Steuerpolitik grosser Unternehmen.

Dass der Beschluss ausgerechnet in Helsinki fiel, hat seinen Grund
aber auch darin, dass Unternehmenssteuern in Finnland die wichtigste
Einnahmequelle von Kommunen sind, womit diese Bildungs-,
Infrastruktur- und Sozialleistungen finanzieren muessen. Allerdings
versteht der Gemeinderat diesen Beschluss auch als eine Art
Entwicklungshilfe. Speziell Firmen in Entwicklungslaendern nutzten
immer wieder die Moeglichkeiten, durch einen Sitz in Steueroasen
gerade diese aermsten Laender um Steuerleistungen zu betruegen. "Sie
verzerren damit auch den Wettbewerb zwischen den Unternehmen und
gefaehrden damit das Ueberleben der lokalen und nationalen kleinen und
mittlere Unternehmen ", so der sozialdemokratische Angeordnete Thomas
Wallgren gegenueber IPS.
(IPS/akin)



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