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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 14. September 2011; 01:21
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Wien/Aktion:

> Mehr Raum fuer Rad- und Fussverkehr!

Die *IG Fahrrad* ueber ihren gepolsterten Protest

Eine junge Passantin brachte es auf den Punkt: "Diese
Bodenmarkierungen sind eine Frechheit!". Die Weiterfuehrung der
gemischten Gehsteigradwege beim Ausbau des "Ringradweges Neu" fuehrt
an einigen Stellen zu unzumutbaren Situationen fuer FussgaengerInnen
und Radfahrende. Herausragend: Die soeben fertigmarkierte Stelle am
Schwarzenbergplatz. Die logische Folge: weitere Konflikte und
Aggressionen unter unmotorisierten VerkehrsteilnehmerInnen, waehrend
der motorisiert-stehende Verkehr kaum eingeschraenkt wird. Auf
Gefahrenstellen dieser Art machten AktivistInnen der "IG Fahrrad" mit
einer Aktion aufmerksam, bei der gefaehrdete Fussgaenger und
gefaehrdende Laternenmasten mit Schaumstoff gesichert wurden. Diese
Polsterungen sind mit Forderungen zur Umverteilung des staedtischen
Raums zugunsten des Rad- und Fussverkehrs bedruckt.

Die Radverkehrzahlen in Wien steigen erfreulicherweise rapide an,
ueber 6000 RadfahrerInnen wurden an Spitzentagen am Opernring
gezaehlt. Erschreckenderweise steigt aber auch das
Aggressionspotential im Verkehr, obwohl aktuelle Studien (MA 46)
nachweisen, dass kaum Unfaelle zwischen Rad- und Fussverkehr
passieren. Gerade in aller Munde: Gehsteigradwege fuehren zu dauernden
Konflikten mit FussgaengerInnen und unhaltbaren Zustaenden fuer
RadfahrerInnen, die Folgen reichen bis zu Hunde-Biss-Attacken und
Handgreiflichkeiten. Punktuelle Gegenmassnahmen wie polizeiliche
Strafaktionen sind voellig ungeeignet, um dieses Symptome eines sich
aendernden Verkehrssystems zu behandeln, aertzekammerliche Rufe nach
Nummerntafeln stellen verzichtbare Spontanaussagen dar. Die
Problemloesung muss anders aussehen.

Den Grund fuer die aktuelle Verschlechterung des Verkehrsklimas orten
wir unter anderem bei unzureichender Radverkehrs-Infrastruktur. Der
Raum fuer unmotorisierte VerkehrsteilnehmerInnen ist in dieser Stadt
unnoetig eingeschraenkt, auch die neuen Radverkehrsloesungen am Ring
setzen eine konfliktbefoerdernde Tradition fort. Sowohl Radfahrenden
als auch FussgaengerInnen steht mehr Raum zu!

Als geeignete Gestaltungsmassnahmen zur Entflechtung der Konflikte und
zur Bevorrangung der unmotorisierten VerkehrsteilnehmerInnen empfiehlt
die IGF:

· Reduktion des fahrenden und parkenden KFZ-Verkehrs

· Geschwindigkeitsbegrenzungen flaechendeckend 30 km/h

· Integration des Radverkehrs auf solcherart entschleunigten
Fahrbahnen

· Strikte Vermeidung von Gehsteig-Radverkehrsloesungen

· Mutige Radverkehrsloesungen auch im Sinne des Fussverkehrs.

(Aussendung/gek.)
*

Quelle und Bilder von der Aktion:
http://lobby.ig-fahrrad.org/igf-aktion-mehr-raum-fuer-rad-fussverkehr/



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