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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 14. September 2011; 01:23
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Medien:

> Beschwerde gegen Breivik-Sprachregelung

"Das Wort 'christlich' und den Mord an mehr als 90 Menschen in einem
Atemzug zu nennen -- da empfinden wohl die meisten einen deutlichen
Widerspruch. Hier sollten wir bei der Formulierung besonders sensibel
vorgehen, diesen aeusserst unchristlich agierenden Mann eventuell als
'religioesen Fanatiker' bezeichnen oder uns vor allem auf die
ueberwiegend verwendete Einordnung als 'Rechtsextremisten'
beschraenken." Dieses Statement stammt aus einer E-Mail-Botschaft von
Robert Ziegler, Vize-Chefredakteur des Landesstudios
Niederoesterreich, Betriebsrat und ORF-Stiftungsrat, im Juli 2011 an
seine Untergebenen. Bei dem angesprochenen Fanatiker handelt es sich
um Anders Behring Breivik, dem Attentaeter von Oslo.

Der ORF-Redakteursrat reagierte darauf prompt: "Die im
ORF-G/Redakteursstatut garantierte Eigenverantwortlichkeit und
Unabhaengigkeit der ORF-JournalistInnen darf selbstverstaendlich auch
nicht durch Sprachregelungen, Glauben eines leitenden Mitarbeiters,
etc. beeintraechtigt werden."

Breivik versteht sich eindeutig als Christ. Doch trotz des Protestes
des Redakteursrates war die Berichterstattung eher von der
Sprachregelung Zieglers gepraegt. Denn waehrend im ORF sehr schnell
von "islamistischen Fundamentalisten" die Rede ist, wurde dem
Entsprechendes im christlichen Bereich auch in diesem Fall vermieden.

Deswegen trat die "Initiative Religion ist Privatsache" auf den Plan.
Nachdem mehr als die notwendigen 120 Unterstuetzungsunterschriften von
ORF-GebuehrenzahlerInnen gesammelt werden konnte, wurde nun eine
Beschwerde gegen die pro-christliche Sprachregelung des ORF bei der
KommAustria eingebracht.
(akin)


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