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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 14. September 2011; 01:49
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Landwirtschaft:

> Europaeisches Forum fuer Ernaehrungssouveraenitaet

Ende August traf sich an fuenf Tagen zu intensiven Diskussionen das
"Nyeleni Europe 2011", das Europaeische Forum fuer
Ernaehrungssouveraenitaet.

Ueber 400 Delegierte aus 34 europaeischen Laendern verpflichteten sich
dazu, sich dafuer einzusetzen, die demokratische Kontrolle ueber unser
Lebensmittel- und Agrarsystem zurueckzufordern, sich dem
agroindustriellen System zu widersetzen und die europaeische Bewegung
fuer Ernaehrungssouveraenitaet zu erweitern und zu festigen.

Ueber 120 Organisationen und Individuen, die zivilgesellschaftliche
und soziale Bewegungen repraesentieren, diskutierten die Auswirkungen
der aktuellen europaeischen und globalen Politik. Gemeinsam
entwickelten sie eine umfassende Plattform und einen
Prinzipienkatalog, um Ernaehrungssouveraenitaet in Europa moeglich zu
machen. Das Forum ermutigte besonders junge Menschen, Frauen und
Baeuerinnen und Bauern - Gruppen von Menschen, deren Bedenken oft
ueberhoert werden.

Die Delegierten des Forums wollen die Verantwortung fuer das
Lebensmittel- und Agrarsystem in ihre eigenen Haende zu nehmen, indem
sie sich dafuer einsetzen, dass:

* ein oekologisch nachhaltiges und sozial gerechtes Modell der
Lebensmittelproduktion und des Verbrauchs erarbeitet wird, das auf
nicht-industrieller, kleinbaeuerlicher Landwirtschaft und
handwerklicher Verarbeitung sowie alternativer Verteilung beruht

* die Lebensmittelverteilung dezentralisiert wird und die Kette
zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen verkuerzt wird

* die Arbeits- und Lebensbedingungen insbesondere im Bereich
Lebensmittel und Landwirtschaft verbessert werden

* die Entscheidungsfindungsprozesse fuer die Verwendung von
Gemeinguetern und kulturellem Erbe (Land, Wasser, Luft, traditionelles
Wissen, Saatgut und Nutztierarten) demokratisiert werden

* sichergestellt wird, dass politische Entscheidungen auf allen Ebenen
die Lebendigkeit laendlicher Regionen, faire Preise fuer
LebensmittelproduzentInnen und sichere, GVO-(=gentechnisch veraenderte
Organismen)freie Nahrung fuer alle garantieren.

Den Namen hat das Forum uebrigens von einer Baeuerin aus Mali.
Nyéléni -- deren Geschichte nicht sicher belegt ist, da nur von der
muendlichen Ueberlieferung weitergeleitet -- soll einmal in der Region
Segou gelebt haben. Ihr wir die Domestizierung der Getreidesorte Fonio
zugeschrieben. Nyéléni wurde damit sowohl zum Symbol des Engagements
von Frauen in der malischen Gesellschaft als auch fuer die baeuerliche
Selbstbestimmung.
(Aussendungstext/akin)

Der gesamte Text der Deklaration ist verfuegbar unter:
http://www.nyelenieurope.net



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