**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Maerz 2011; 22:08
**********************************************************

Libyen/Kommentar:

> Das alte Lied

Wenn diese akin erscheint, ist Gaddafi vielleicht schon gestuerzt.
Vielleicht gibt es aber auch schon einen Militaereinsatz der USA und
der EU. Dennoch gilt eines: Die Berichterstattung ist seltsam, so
seltsam wie meist in solchen Faellen. Da ist schon wieder davon die
Rede, die USA und die EU wollten die Menschenrechte retten -- und zwar
in dem sie alles niederbombardieren. Den Song kennen wir zur Genuege.

Aber kaum jemand -- und das ist eine schoene Parallele zu Iran oder
auch Kuba -- redet darueber, warum die Revolution von 1969 in Libyen
ueberhaupt passiert ist. Im Iran hatte der Schah regiert -- ein Koenig
ganz nach dem Geschmack der westlichen Kolonialherren. In Kuba war es
Batista -- von dem sagte ein leichtsinniger US-Vertreter einmal, er
sei zwar ein Bastard, aber "unser Bastard". Und in Libyen war es
Koenig Idris, der als Vasall dafuer sorgte, dass sich die USA und
Grossbritannien das Land untereinander aufteilen konnten.

Ja, natuerlich gehts wiedermal ums Oel. Es ist wirklich so einfach.
Und damit geht es den Westmaechten um die Rekonstruktion der
Vorrevolutionsordnung. Worum es den Aufstaendischen geht, ist voellig
unklar. Aber die alten Imperialisten, denen das auch vollkommen egal
ist, wollen rechtzeitig im Land sein, um zu verhindern, dass sie die
Kontrolle ueber die Reichtuemer des Landes nicht zurueckbekommen. Wenn
sie schon nicht militaerisch intervenieren koennen, so doch wenigstens
ohne Waffengewalt nach gelungener Revolution, wo sie dann sicher ganz
uneigennuetig sofort zu Stelle sind, wenn es an den "Wiederaufbau des
Landes" geht.

Es ist so verdammt banal. Warum sieht dann aber die Berichterstattung
so aus, wie sie aussieht?
-br-



***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin