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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. Februar 2011; 02:40
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Letzte Worte:

> Wozu Bundesheer? Weil es so lustig ist!

Das haette sich auch niemals jemand traeumen lassen, dass sich
Kameradschaftbuendler, Milizbefuerworter, hochrangige Muellitaers und
Berufsheerbefuerwoerter an die Kehle gehen mit dem offenen
Eingestaendnis, dass das gegenwaertige Heer aeusserst schlecht und
marod unterwegs ist. Als vor einem Jahrzehnt das offizielle
Bundesheerreformpapier mit Berufsheer- und Nato-Option beschlossen
wurde, kam keine interne Armeekritik an die Oeffentlichkeit. Heute
haben alle Militaers, unabhaengig von ihrer Grundsatzorientierung,
lediglich einen gemeinsamen Feind, den die Eurofighter auf ein Minimum
reduzierenden "Verteidigungs"minister Darabos. Dass mit diesem
Verteidigungsminister kein Staat, respr. keine Armee zu gewinnen ist,
darueber herrscht Einigkeit, aber alle sind wuetend, will doch jeder
Fluegel der Militaristen etwas anderes durchsetzen.

So offen hat sich die Armee noch nie zu ihren Defiziten bekannt. Die
Menschen aus der Friedensbewegung muessten hoechst erheitert sein.
Seit Jahren und Jahrzehnten erzaehlen friedensbewegte Menschen diesen
Militaers, warum sie so laecherlich seien. Seit Jahren und Jahrzehnten
aben sich die Militaers empoert und schrieen zurueck, wie
diffamierend und grundfalsch pazifistische Reflexionen nicht seien.
Doch seit ein paar Wochen hat sich die oeffentlichgemachte Debatte der
diversen Armeefluegel so zugespitzt, dass sie jedes Argument, warum
sie so laecherlich waeren, sich gegenseitig bestaetigt haben. Wenn es
nicht so traurig waere, weil diese Leute mit dem Tod spielen, waere es
koestlich amuesant. Heute braucht kein/e Pazifist/in ein Flugblatt
oder ein Plakat gegen dieses Heer malen, sie sind ihre eigene
Karikatur.

Das ist gar nicht schlecht, es ist sogar schoen, es fehlt den hohen
Herren nur eine Einsicht: Dass sie schlicht und ergreifend ausgedient
haben. Es gibt kein Serbien muss sterbien mehr, und kein
Habsburgerreich, in dem die Sonne nie untergeht, der Kleinstaat
Oesterreich muss seine Gemuesegaerten nicht im Tschad verteidigen,
dort hat niemand etwas angebaut, im grosskapitalistischen
Roulettespiel ist ein oesterreichisches Bundesheer entbehrlich. Die
Armee spielt Kasperltheater.

Ein paar Wochen verschaffen sie uns jetzt also Spass. Jetzt duerfen
wir mal ausnahmsweise herzlich lachen. Demnaechst werden dann
vielleicht die fertigen Heereskonzepte vorliegen - dann hoert sich der
Spass, so steht zu befuerchten, wohl wieder auf. Denn die Battlegroups
stehen schon seit 1.Jaenner buchstaeblich Gewehr bei Fuss -- die
Plaene fuer deren bessere Einbindung in EU- und NATO-Strategien sind
wohl nicht ganz so lustig.
*Rosalia Krenn, Arge Wehrdienstverweigerung*

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Koordinationstreffen: Kampagne gegen Berufsheer und Teilnahme an
EU-Kampftruppen und Kriegen -- und fuer Neutralitaet
Es laden ein die Solidarwerkstatt und die GewerkschafterInnen gegen
Atomenergie und Krieg
Sonntag, 13. Februar 2011, 13.00
Werkstattbuero Linz, Waltherstr. 15, 4020 Linz



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