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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 12. Jaenner 2011; 00:41
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Initiativen/Termin:

> Aufruf der "autonomen antifa [w]" zur antinationalen Demo zum
> WKR-Ball 2011

Jedes Jahr dieselbe Scheisse: Angefangen vom WKR-Ball der rund zwanzig
lokalen Burschenschaften des Wiener Korporationsrings (WKR), die ihr
nationales Tanzbein schwingen werden, bis hin zum Zwang sich den
kapitalistischen Zustaenden unterzuordnen und sich fuer den Standort
Oesterreich den Ruecken krumm zu arbeiten.

Aber bleiben wir kurz beim WKR-Ball: Dieser findet am 28.1.2011 in der
Hofburg statt. Dort wird sich wie jedes Jahr die Creme der
oesterreichischen wie auch europaeischen Rechten zusammenfinden, um
ihre "national-freiheitliche", voelkisch-deutschnationale bis offen
rechtsextreme Gesinnung abzufeiern. Dieses Jahr wollen wir die
Gesamtscheisse der oesterreichischen Normalitaeten, die sich ebenso
wie dieses Event jedes Jahr von neuem wiederholen, ins Visier unserer
Kritik nehmen.

Schoene gute Neujahrs-Vorsaetze...

... doch auch diese werden an den Zwaengen der kapitalistischen
Normalitaet nichts aendern. Denn mit oder ohne Neujahrsvorsaetze muss
sich jede*r weiterhin der kapitalistischen Verwertungslogik und den
nationalen Standortbedingungen unterordnen.

Wir muessen den Grossteil unseres Lebens dazu verschwenden unsere
Arbeitskraft zu Markte zu tragen, andere Menschen als Konkurrent*innen
auszustechen und sinnlos fuer einen anonymen Markt zu produzieren,
anstatt fuer die Befriedigung menschlicher Beduerfnisse. Aber neben
Konkurrenz- und Leistungswahn muessen die Individuen mit ihren
eigentlichen Konkurrent*innen auch noch eine harmonische Gemeinschaft
bilden - sind sie doch eine Nation. Dies zeigt wie widerspruechlich
die kapitalistische Welt eingerichtet ist: Zum einen Konkurrenz gegen
alles und jede*n, zum anderen eine harmonische, nationale Idylle. Die
Nation oder die Heimat ist allerdings nur ein schlechter Trost. Diese
bietet fuer die von Abstiegs- und Existenzaengsten geplagten
Individuen den Schein, dass die Widersprueche im bestehenden
aufgeloest werden koennen. Die idyllische Vorstellung von Heimat, von
Waerme und Verwurzelung, ist nichts anderes als eine Projektion der im
Konkurrenzkampf vereinzelten Individuen: Eine vorgestellte
widerspruchsfreie Gemeinschaft. Da die Widersprueche im Bestehenden
aber nicht aufgehoben werden koennen, muessen sie notwendigerweise
nach aussen projeziert werden. Wer also von Heimat und Nation spricht,
darf im Umkehrschluss von Ausgrenzung, Herrschaft und Ressentiments
gegenueber den vermeintlich "Anderen" nicht schweigen.

Im Fall der Burschis ist das vorgestellte Kollektiv deutschnational.
Das bedeutet, ihre Identifikation gilt dem gesamten "deutschen Sprach-
und Kulturraum". Ihr Nationalismus ist also der Form nach ein anderer
als der der Rot-Weiss-Rot-Fans. Beiden Nationalismen gemeinsam ist
aber, dass sie identitaetsstiftend sind, also eine Idee von Heimat und
Zugehoerigkeit vermitteln und somit alle, die nicht zur vorgestellten
Nation gehoeren, prinzipiell ausgeschlossen werden. Trennend sind sie
nur im Grade der nationalen Exklusion der vermeintlich "Anderen".

Wir wollen daher etwas Besseres als die Nation. Wir wollen die
bestehenden Verhaeltnisse niederreissen in denen der Mensch ein
geknechtetes, erniedrigtes und veraechtliches Wesen ist. Wir wollen
mit Krisen, Armut und Elend endgueltig Schluss machen! Dies ist aber
nur jenseits von Staat, Nation und Kapital zu haben. Daher lautet
unsere Losung: Fuer die befreite Gesellschaft!
(gek.)

Demo-Treffpunkt: Freitag, 28.1., 17h, Praterstern, Wien

Laufend neue Infos:
http://nowkr.wordpress.com
http://nowkr.at



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