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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 4. November 2009; 00:53
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Uni brennt:

> Es geht nicht um die Semmeln, es geht um die ganze Baeckerei

Statement zur "Aktion Medienspektakel" an der besetzten Akademie der
bildenden Kuenste Wien, am 01.11.2009
*

"Wir fordern nicht nur eine freie Universitaet sondern eine freie
Gesellschaft. Ein freie Universitaet in mitten einer kapitalistischen
Gesellschaft ist wie ein Leseraum in einem Gefaengnis"
Communique from an Absent Future - Research and Destroy, Besetzerinnen
der Universitaet Santa Cruz
*

Wir sind keine KundInnen im Hochglanz-Bildungs-Supermarkt. Wir sind
Teil der Produktion. Studierende sind Arbeitende. Zum einen, weil sie
im Universitaetsbereich arbeiten, zum anderen, weil viele von ihnen
auch in Lohnarbeitsverhaeltnissen stehen. Wir sind StudentInnen und
LohnarbeiterInnen gleichzeitig. Und diejenigen, die im Moment keiner
bezahlten Arbeit nachgehen, werden das frueher oder spaeter
voraussichtlich tun. Jede Person, ob in Lohnarbeitsverhaeltnis oder
nicht, ob in Ausbildung oder nicht, erarbeitet permanent Wissen,
erneuert es, wendet es an und gibt es weiter. Die Trennung von
Studierenden und Arbeitenden oder Arbeitenden und Nicht-Arbeitenden
macht keinen Sinn.

Gemeinhin wird Arbeit aber nur dann als Arbeit akzeptiert wenn sie
auch bezahlt wird. Hausarbeit, kuenstlerische und kulturelle
Taetigkeiten sowie die Taetigkeiten der StudentInnen sind jedoch
unbezahlt, tendenziell unversichert und haben keinen Anspruch auf
Pension.

Gleichzeitig gibt es Milliarden fuer Spitzengehaelter fuer Management,
fuer Waffen und fuer Banken... Die 34 Millionen Euro, die laut
Minister Hahn direkt in den besetzten "Hoersaelen ankommen sollen",
nehmen wir dankend an um sie in die Protestbewegung zu "investieren".
Die Hoersaele bleiben weiter besetzt. So werden kollektive Raeume und
Zeiten geschaffen, die es erst ermoeglichen, gemeinsam die Konzepte
von Arbeit und emanzipatorischem Wissen zu reflektieren, zu
diskutieren und neu zu definieren.

Um freie Bildung fuer alle Wirklichkeit werden zu lassen, muessen alle
Menschen die Freiheit haben, zu entscheiden, was, wann und wie sie
etwas tun wollen: Wann sie eine Ausbildung machen wollen, wann sie wie
taetig sein wollen, und wann nicht.

Dies kann durch ein in jeder Hinsicht bedingungsloses Grundeinkommen
von EUR 1500,- und durch eine substanzielle Erhoehung des Mindestlohns
verwirklicht werden. Bedingungsloses Grundeinkommen heisst: "in
Freiheit taetig sein" und koennte eine freie Bildung und ein gutes
Leben mit weniger Herz-Kreislauf Erkrankungen fuer ALLE ermoeglichen.
*

Kontakt: Besetzte Akademie der bildenden Kuenste Wien, Schillerplatz
3, 1010 Wien, Tel.: +43 676 68 23 967, contact{AT}malen-nach-zahlen.at
http://www.malen-nach-zahlen.at



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