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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. Mai 2009; 15:55
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Glossen:

> Der Wiener Buecherbus -- eine Bestattung

Im 51. Jahr ihres Bestehens sperrt man/frau die Wiener Buecherbusse
zu. Die Buecherbusse galten als eine sogenannte Sonderform der
Staedtischen Buechereien der Stadt Wien, jetzt Buechereien Wien, eine
Sonderform wie die Lehrlingsbuechereien, die Spitalsbuechereien etc.
Die Lehrlingsbuechereien haben sie 2003 zugesperrt, die
Spitalsbuechereien im selben Jahr im Schatten der gross gefeierten
Eroeffnung der neuen Hauptbuecherei am Guertel. Herr Kultur-Stadtrat
Mailath-Pokorny kann jetzt wirklich gar nix dafuer, weil
ressortmaessig nicht zustaendig Dafuer koennen etwas die zustaendigen
Stadtraetinnen & Stadtraete Smejkal, Laska, Oxonitsch: "Lesen &
permanente Weiterbildung dient dem Genesungsprozess" haben sie am
Sonntag gesagt und am Montag nix mehr davon wissen wollen, also haben
sie zuerst die Buecherei fuer die krebskranken Kinder im AKH
zugesperrt, dann die Buecherei fuer die normalen Kranken im AKH (und
danach jahrelang nach einem Mieter fuer das leere Buechereilokal im
AKH gesucht), ein paar Jahre spaeter war die Spitalsbuecherei im SMZO
in Stadlau dran.

Unsere Leute aus der Spitalsbuecherei, die die Sonntagsreden noch ein
paar Jahre haetten mit einem bisserl Sinn fuellen koennen, sind in die
neue Hauptbuecherei transferiert worden, wo die meisten von ihnen sich
nach eigener Aussage noch nie so sinnlos vorgekommen sind, ihr ganzes
Leben lang nicht (viele sind ja nicht mehr die Juengsten). Dann hat
die Gemeinde-Verwaltung den Riesenbezirk Liesing konzentriert, die
Buechereien in Mauer & Rodaun zugesperrt. Nach heftigen, jedoch
erfolglosen Protestaktionen hiess es, die Luecke wuerden die
Buecherbusse fuellen. Boing! Mit Ende Juni 2009 sind die jetzt auch
weg, uns bleibt der Oxonitsch.....
*Bobby Buecherbus*

*

> Social Marketing

Letzten Samstag im Merkur-Markt. Der Lions Club ist mildtaetig. Auf
seine Art. Ein junges, adrettes Paerchen verteilt Flugblaetter.
Inhalt: Man solle doch zusaetzlich etwas hier einkaufen, das dann
Beduerftigen zugute kaeme. Und man freue sich, dass der Merkur-Markt
diese Aktion unterstuetze. Mein Einwand, dass sie hier
verkaufsfoerdernde Massnahmen fuer den Supermarkt als Sozialaktion
hinstellen, waehrend hinten im -- abgesperrten -- Muellraum des selben
Marktes unverkaeufliche, aber noch laengst nicht abgelaufene
Lebensmittel zur Entsorgung bereitstehen, quittierte die Jeunesse
dorée mit einem eher hilflosen Laecheln.

Ich gebe mein Geld lieber direkt dem naechsten Sandler. Der kann sich
das davon kaufen, was er braucht -- und vielleicht ist das gerade im
Moment ein Packel Tschick. Das kriegt er naemlich vom Lions Club
sicher nicht.
-br-

*

> Zitiert

Also sprach Thomas Koenig als ORF-Kommentator beim Spiel Chelsea gegen
Barcelona, nachdem ein dunkelhaeutiger und ein hellhaeutiger
Fussballer zusammengekracht waren: "Das war jetzt nicht die feine
englische Art, ... sondern eher die ruede aus Mali."

Irgendwie war das aufgelegt. Vielleicht haette er bei einem
franzoesischen Spieler "aus Frankreich" gesagt. Oder bei einem
deutschen "aus Deutschland". Vielleicht hat es ihm sogar, gleich
nachdem er es gesagt hatte, leid getan. Das kann man nur hoffen.

Aber wenn der ORF vor dem Spiel gerade einen Werbespot gegen Rassismus
am Fussballplatz gesendet hatte und dann kommt so eine Meldung --
Leute, ein wenig mehr Feingefuehl waere schon angebracht! Sogar bei
Sportreportern.
-br-



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