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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 10. Juni 2008; 16:43
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EU/Gesundheit/Landwirtschaft:

> Obst und Gemuese bald giftiger?

Mit dem Inkrafttreten der EU-Verordnung 149/2008 am 1. September 2008
gelten EU-weit neue Pestizidhoechstwerte. Fuer Oesterreich heisst das:
Die Hoechstwerte fuer Pestizide werden grossteils angehoben --
teilweise bis um das 1000-fache. GLOBAL 2000 gab eine Studie in
Auftrag, die klaeren sollte, ob und in welchem Ausmass die Richtlinie
zu einem Anstieg der in Lebensmitteln erlaubten Pestizidmengen fuehrt.
Das Augenmerk wurde hierbei auf die zehn in Oesterreich meist
verzehrten Obst- und Gemuese-Sorten gelegt. Die Ergebnisse sind
alarmierend. Herabgesetzt werden die Hoechstmengen nur bei 7 der 171
Pestizide; das entspricht 4%. Bei 16% der Wirkstoffe aendern sich die
Hoechstwerte nicht, bei weiteren 15% werden sie teils hinauf-, teils
herabgesetzt und bei 66% der Wirkstoffe werden die zulaessigen
Hoechstmengen angehoben. Das Ausmass dieser Anhebung liegt zwischen
dem 1,65-fachen und dem 1000-fachen.

Bei manchen Pestizidwirkstoffen wurden die Hoechstwerte so sehr
angehoben, dass die zulaessige Hoechstmenge des Pestizids und die
Akute Referenzdosis (ARfD) -- also jene Menge, ab der eine
Gesundheitsgefaehrdung bei einmaligem Verzehr befuerchtet werden
muss -- eng beieinander liegen. Zum Beispiel wird die erlaubte Menge
des Pestizids Propamocarb in Birnen von 0,1 auf 10 mg/kg angehoben.
Aber schon 11 mg/kg dieses Wirkstoffs bei Birnen koennen laut
Berechnungsmodellen der EU-Gesundheitsbehoerden fuer Kinder
gesundheitsschaedlich sein. Biochemiker Helmut Burtscher von GLOBAL
2000t: "Den Preis fuer diese EU-Harmonisierung der
Pestizidhoechstmengen zahlen die KonsumentInnen: Was bisher aufgrund
von Hoechstwertueberschreitungen in Oesterreich nicht verkauft werden
durfte, landet nach der EU-Anpassung ganz legal auf den Tellern der
KonsumentInnen."
(Werkstatt Frieden & Solidaritaet)

Naehere Informationen:
http://www.global2000.at/pages/pestizide_eu.htm



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