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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Mai 2008; 19:07
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BRD/Selbstverwaltung:

> Strike-Bike lebt

Das "Strike-Bike", das Produkt aus einer "abgewickelten", aber dann
von der Belegschaft besetzten Fahrradfabrik im thueringischen
Nordhausen machte im Herbst 2007 Furore. Unter anderem mithilfe
anarchistischer Gewerkschaftsgruppen konnten damals binnen zwei Wochen
1800 Bestellungen eingefahren, die knallroten Streikraeder im Oktober
produziert und in alle Welt (sogar bis nach Australien) ausgeliefert
werden. (s.a. akin 22/08, akin-pd 25.9.2008)

Irgendwie hatte die Belegschaft gehofft, dass sie im Anschluss an
diese Produktion doch noch einen Investor fuer das stillgelegte Werk
finden koennte, doch daraus wurde nichts. Am 31.10. wurde mit einer
Abschiedsfeier die Werksbesetzung aufgeloest und die verbliebenen 109
Mitarbeiter der Firma Bike Systems gingen in eine Transfermassnahme
ueber, die nach Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter gestartet
wurde und hauptsaechlich Umschulungen beinhaltet. Die gesamte
Produktionsanlage wurde noch im November demontiert, um ins
lohnguenstigere Ungarn transportiert zu werden.

Doch durch die Produktion des Strike-Bikes waren vielfaeltige neue
Kontakte geknuepft worden und das Angebot eines grossen
Fahrradhaendlerverbandes auf Abnahme von 20.000 Fahrraedern jaehrlich
stand immer noch. Und so gruendeten 21 der frueheren Beschaeftigten
eine neue Firma, erwarben eine alte, aber nach Angaben der
Strike-Bikers sehr gute Fahrrad-Produktionslinie, die schon frueher in
der alten Firma einmal im Gebrauch war und konnten sogar die alten,
nun leerstehenden Fabrikshallen wieder anmieten -- seit kurzem wird
daher wieder produziert. Die neue Firma hat nach wie vor kein Kapital,
weil eben kein grosser Investor gefunden werden konnte, aber dafuer
kann man einen Betrieb, der den Beschaeftigten selbst gehoert, nicht
mehr so einfach an irgendeinen Spekulanten verkaufen. Zur Folge hat
das aber auch, dass der Betrieb immer noch auf die Produktion auf
Vorauskasse angewiesen ist: Wie beim Strike-Bike wird zuerst das
Produkt vorgestellt, dann die Bestellungen abgewartet und erst wenn
genuegend eingetrudelt sind, mit der Produktion begonnen.

Eben wurde eine neue Bestellphase abgeschlossen, 2000 28-Zoll-Raeder
sind derzeit in Produktion. Weitere Produkte sollen folgen, unter
anderem auch ein Fahrradanhaenger und vor allem Raeder mit mehr als
den bisher strikebike-obligatorischen drei Gaengen, was speziell
hierzulande die Kaufwilligen sicher freuen wird.
-br-

Weitere Infos:
http://www.strike-bike.de/
StrikeBikeNDH{AT}aol.com
Tel. 0049/172/573028 4


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