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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Oktober 2007; 16:27
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Initiativen/Medien:

> MUND 2.0?

Tod und moegliche Wiedergeburt einer linken Email-Institution

Der linke Nachrichtensammeldienst Widerst{AT}ndsMUND existiert jetzt seit
siebeneinhalb Jahren. Kurz nach Antritt der schwarzblauen Regierung wurde er
ins Leben gerufen, um mittels Sammlung von Informationen aller moeglichen
Gruppen den Widerstand gegen diese Regierung forcieren zu koennen. Bald
wandelte er sich unabhaengig vom Regierungsgeschehen zur taeglichen
Plattform fuer alle moeglichen politischen Inhalte. Dann hatte er -- so wie
so ziemlich alle anderen linken Plattformmedien auch -- eine
Palaestinakrise, an der er fast zerbrochen waere, von der er sich
schliesslich aber doch erholte. Nun aber ist die Luft ein wenig draussen.
Der MUND erschien in den letzten 1, 2 Jahren nicht mehr selbstverstaendlich
taeglich, weil sich nicht mehr genug ehrenamtliche RedakteurInnen fanden.
Aber auch aus anderen Gruenden sieht die Redaktion nicht mehr viel Sinn im
MUND in der bisherigerigen Form, wie sie in einer gestern erschienen
Aussendung bekundet: "Nun ist es schon seit laengerer Zeit so, dass wir den
Eindruck haben, alle Einsendungen, die der MUND bekommt, rennen als
Einzelmails ohnehin auch ueber diverse andere Mailinglisten. Der
analle-Verteiler ist nicht mehr das Rueckgrat des Informationsflusses,
sondern nur mehr eine unter vielen Mailinglisten. Ausserdem haben sich die
verschiedenen Gruppen in ihre Ecken zurueckgezogen. Es finden keine
Diskussionen mehr statt. Die Positionen sind bekannt. Aus allen diesen
Gruenden erscheint es uns nicht laenger als sinnvoll, weiterhin einen
Nachrichtendienst zu betreiben, bei dem alle Einsendungen alle 1-2 Tage
zusammengestellt werden."

Jedoch: "Politische Oeffentlichkeitsarbeit ist genauso notwendig wie eh und
je. Massive Veraenderungen unter Rotschwarz haben wir eh nicht erwartet. In
einer Uebergangsphase planen wir ein ca. woechentliches Erscheinen, in dem
nur jene Einsendungen aufgenommen werden, die dem oder der Tagesred am
interessantesten erscheinen.

In weiterer Folge ist ein relaunch geplant, der allerdings nur dann
zustandekommen wird, wenn es die Redaktion schafft, insgesamt mindestens 20
AutorInnen, die ueber die meisten Gruppengrenzen hinweg gelesen werden,
persoenlich anzusprechen und fuer das Schreiben eines Leitartikels pro Monat
zu gewinnen, der ausschliesslich bzw. zuallererst im MUND erscheint. Zum
taeglichen Leitartikel dazu wollen wir weiterhin Aktionen ankuendigen und
ansonsten noch interessante Diskussionen (insbesondere zu den Leitartikeln)
verbreiten, aber das wars dann auch. Kurz: Wir wollen den MUND selber wieder
gerne lesen und dafuer muss er wieder spannend werden und einen eigenen
Newswert bekommen."

Das heisst, der MUND soll eine Plattform bleiben, aber schlanker werden. Man
will wegkommen von einem Copy&Paste-Medium. Ob ein derartiger "Relaunch"
aber ueberhaupt gelingen kann, "steht noch in den Sternen", wie die
Redaktion selbst zugibt. Ob es aber ueberhaupt sinnvoll ist, ein
Sammelmedium wie den MUND zu einem Primaermedium zu machen, ist erst recht
fraglich. Trotz der Beinah-Unlesbarkeit haben viele den MUND immer noch
dafuer geschaetzt, die Mailflut ein wenig zusammenzufassen und auf
Initiativen aufmerksam zu machen, die sonst vielleicht untergegangen waeren,
weil sie ueber keinen geeigneten Mailverteiler verfuegten.

Wie dem auch sei, es bleibt abzuwarten, was da kommen wird. Ezzes waeren
aber sehr willkommen, wie die Redaktion abschliessend bemerkt: "Anregungen,
Kritik und Diskussionsbeitraege zum relaunch werden [...] gerne angenommen,
aber nicht unbedingt beantwortet, weil wir derzeit auch von unserem Recht
auf Faulheit Gebrauch machen wollen."
-br-

Kontakt: widerstand|AeT|no-racism.net


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