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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Mai 2007; 18:09
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Letzte Worte:

> NA, NA, NA, des gibts net!

Es gibt nichts, was es nicht gibt -- im World Wide Web. Seit der
Bonsaikitten-Homepage, auf der man Anleitungen lesen konnte, wie man Katzen
in der Flasche zuechtet, und die sich alsbald als lupenreiner Fake
herausstellte, wundert mich gar nichts mehr. Hatte ich geglaubt! Okay,
vielleicht ist das, was mir da beim Surfen in den abseitigsten Ecken des
Internets auf den Bildschirm flatterte, auch nur ein Fake -- denn ernst
nehmen kann das wohl niemand, der nicht vollkommen hin in der Marille
ist --, aber ich fuerchte soviel Glueck haben wir nicht. Denn hoere und
staune, es gibt im Netz so etwas wie "Nationale Anarchisten". Auch wenn mir
davor ekelt, aber im Sinne der Beweisfuehrung hier die URL:
http://www.nationalanarchismus.org.

Jetzt koennte man glauben, schoen, das sind Nationalisten, die halt keine
Gesetze moegen -- doch weit gefehlt, sie halten sich fuer Linke, denn sie
produzieren eine Zeitschrift mit dem Titel "AUTO: -chthon & -nom,
nationalanarchistische Stromzeitschrift, Stimme des ultralinken Fluegels im
nationalen Widerstand". Als Symbole verwenden sie zum einen einen
rotschwarzen Stern mit germanischer Rune und zum anderen eine Kombination
aus dem Hausbesetzer-N und dem Anarchisten-A -- was eben eine Abkuerzung
fuer "Nationale Anarchisten" ergibt. Sie fordern Freiheit fuer den
Holocaustleugner Ernst Zuendel, gruessen mit "Heil und Hallo!" und berufen
sich auf Max Stirner, Wilhelm Reich und Noam Chomsky.

So finden sich folgerichtig unter den Links auch solche zum Noam
Chomsky-Archiv, zur Graswurzelrevolution, zur Gesellschaft fuer bedrohte
Voelker und zum Ahriman-Verlag. Wie man der Site entnehmen kann, wurde
frueher auch zur Website der Matriarchatsforscherin Heide Goettner-Abendroth
verlinkt, was diese sich aber per Klagsdrohung verbeten hatte. Dass nicht
mehr an solchen Protesten auf der Site zu lesen sind, wird wohl daran
liegen, dass viele der anderen Verlinkten diese Site bislang unbekannt war.

Daneben gibt es noch Links, die belegen, dass auch Menschen, die nicht
deutsch sprechen, sich als "nationalanarchistisch" verstehen.
Gluecklicherweise duerften diese aber noch weniger Bedeutung haben als die
deutschen NAs -- zumindest wenn man nach den eher spaerlichen Webauftritten
geht.

Wie gesagt: Das WWW ist der Ort fuer Dinge, von denen man bislang gedacht
hatte, dass es sie eigentlich gar nicht geben kann. Oder sollte.
*Bernhard Redl*


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