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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Jaenner 2007; 18:48
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Polizei/Fremdenrecht/Asyl

> Morddrohungen

Die "Kronen-Zeitung" hat mir kuerzlich eine ganze Seite gewidmet, mit meinem
Foto, umrahmt von vielen hausgemachten Briefen gegen mich. Auch manche
Ortsgruppen der OeVP fordern meinen Kopf. Manche nehmen letzteres woertlich.
Einige Tage lang war die Sprachbox meines Handys voll mit Beschimpfungen
(die ich hier nicht wiedergeben will), Todeswuenschen und Drohungen mit
massiver Gewalt.

Bemerkenswert dabei waren mehrere Anrufe, die klugerweise von einer
Festnetznummer stammten: "Ich werde dich toeten, du Schwein" -- "Du wirst
zerstueckelt, du Ungeziefer." -- "Es waere besser, du wuerdest Selbstmord
machen." -- "Die verstuemmelte Leiche von Michael Genner wird in
Muellsaecken verpackt von der MA 48 entsorgt werden." Am selben Tag folgte
ein Anruf von einer Handynummer: Der Anrufer nannte meine Privatadresse und
fuegte hinzu: "Ist das deine Adresse? Ich komme dich besuchen. Ich hab ein
Rasiermesser..."

Diese Nachricht habe ich einigen meiner Freunde vorgespielt, die sie also
(ebenso wie die im Display gespeicherte Nummer) bezeugen koennen.
Mittlerweile haben wir festgestellt, dass der Inhaber der Festnetznummer mit
dem Handybesitzer identisch ist.

Nicht, dass mich solche Drohungen uebermaessig schrecken. Aber es ist ein
altes Spiel: Zuerst wird in manchen Medien gegen Kritiker gehetzt; dann
finden sich einzelne Narren, die ernst machen wollen. Arbeitsteilung nennt
man das. Ich habe daher der Staatsanwaltschaft Wien eine
Sachverhaltsdarstellung uebermittelt. Einem Strafverfahren gegen den Inhaber
des Handys und des Rasiermessers schliesse ich mich als Privatbeteiligter
an.

Wie ich Medienberichten entnehme, liegt auch eine anonyme Anzeige gegen mich
wegen Beleidigung der Frau Prokop vor. Der Prozess wird mir Gelegenheit
bieten, noch einmal oeffentlich darzulegen, wie menschenverachtend ihre
Politik gegen die Fluechtlinge war. Allen, die mir in den letzten Tagen zur
Seite gestanden sind, danke ich sehr.
*Michael Genner, Obmann von Asyl in Not*



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