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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Oktober 2006; 18:22
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Initiativen:

Lobau-Autobahn: Buergerinitiative gegen Naturfreunde

In einem Offenen Brief kritisiert die Buergerinitiative "Rettet die Lobau -
Natur statt Beton", dass die TEN (Trans Europaeisches Netzwerk) 25, die bei
Danzig in Polen beginnt und ueber Katowice und Bruenn fuehrt, die neue
Nord-Sued-Lkw-Transitschneise quer durch den Kontinent werden soll.

Buergermeister Haeupl und Planungsstadtrat Schicker haetten sich massiv
dafuer eingesetzt, dass Wien Teil des internationalen Lkw Transitverkehrs
wird: Sie haetten verlangt, dass die TEN Strecke 25 nach Wien muesse und
haetten sich gegen den urspruenglichen Plan der EU, den Transitverkehr ueber
die schon bestehende Autobahn in der Slowakei an Oesterreich
vorbeizufuehren, erfolgreich durchgesetzt. Mit ihrer TEN 25 wollen sie den
Nationalpark Donauauen an der breitesten Stelle in der Wiener Lobau queren

Dieselben Politiker benutzen nun, so die Buergerinitiative, die
"Naturfreunde", deren Vorsitzender (Schicker) und Ehrenvorsitzender (Haeupl)
sie sind, um sich mittels Unterschriftenliste als die grossen
Lobau-Schuetzer aufzuspielen. Es werde sogar behauptet, sie haetten "den
Nationalpark Lobau ins Leben gerufen". Dass die Lobau Teil des Nationalparks
Donauauen ist und dieser ohne die monatelange Aubesetzung durch hunderte
Menschen nie zustande gekommen waere, werde einfach verschwiegen.

Scheinheilig heisse es im Aufruftext der Naturfreunde: "Sollten dabei
Probebohrungen fuer den Tunnel notwendig sein, dann muss dies unter
strengster Aufsicht der Wiener Naturschutzbehoerde erfolgen." Nicht gesagt
werde dabei, dass die Stadt Wien, deren Buergermeister Haeupl ist, als
Grundeigentuemer der Asfinag schon im Juni den Bescheid fuer die
Probebohrungen erteilt habe.
Jutta Matysek, Sprecherin der Buergerinitiative "Rettet die Lobau - Natur
statt Beton": "Die Abgase werden im Tunnel nicht weniger. Der Wind wuerde
sie genauso ueber den Nationalpark verteilen. Ein solcher Megabau droht das
Grundwasser abzusenken (beim Elbtunnelbau wurden angrenzende Seen
trockengelegt) und mit Oel zu verseuchen.

Die Wahl zwischen einer Transitautobahn mit 8,5 km im Tunnel oder ganz
oberirdisch á la Suedosttangente sei eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
Die Buergerinitative "Rettet die Lobau" und ihre ueber 15 000
UnterstuetzerInnen wollen gar keine Transitautobahn im Nordosten
Oesterreichs sondern Ausbau der Oeffis und des Schienennetzes: "Nein zur S1,
Nein zur TEN 25!"

Die Buergerinitiative argumentiert weiter, dass die Asfinag, die zu 100%
Eigentum des Bundes und jetzt schon mit 10 Mrd. Euro verschuldet sei, wuerde
sich auf Kosten der SteuerzahlerInnen noch weiter bis 15 Mrd. verschulden.
Wuerde die Autobahn gebaut, drohe dem Nationalpark Donauauen und dem
Biosphaerenreservat Untere Lobau die Aberkennung ihres Status. Die
Zerstoerung von unwiederbringlichem Schutzgut schade Oesterreichs
internationalem Ansehen. Der Nationalpark, der ein wichtiger Magnet fuer
sanften Tourismus sei, waere voellig uninteressant, wenn er von lauter
Autobahnen eingekreist sei.

Die Buergerinitative war schon an drei Umweltvertraeglichkeitspruefungen mit
Parteienstellung dabei und habe dabei festgestellt, dass von dieser Seite
ist keinerlei Hilfe zu erwarten ist. Es waere auch noch nie in Oesterreich
eine Autobahn durch eine UVP verhindert worden.
(akin)


Weitere Infos: http://www.lobau.org



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