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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 13. September 2005; 15:29
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Türkei/BRD/"Terror":

> Ankara will Zugriff auf die kurdische Fuehrungsschicht in Europa

Der Feldzug Schilys gegen die Presseorgane der kurdischen Opposition - wie
bekannt, wurde von dem Sozialdemokraten "Oezguer Guendem", die europaweite
Tageszeitung der Kurden, verboten - hat der tuerkischen Regierung einen
grossen Auftrieb gegeben. Sie versucht nun, die Verhaftung und Auslieferung
fuehrender, in Europa lebender PKK-Aktivisten zu erreichen.

Die Akten von insgesamt 23 PKK-Mitgliedern sind fuenf europaeischen
Regierungen uebermittelt worden: an Grossbritannien, Deutschland, Belgien,
Daenemark und die Niederlande.

Es wurde zu diesem Zweck Erkenntnisse der tuerkischen Gendarmerie, der
Polizei und des MIT (des Geheimdienstes) gesammelt, mit denen die
Verbindungen zwischen der PKK und diesen Personen dokumentiert werden
sollen. Den genannten Regierungen bietet die PKK eine verstaerkte
geheimdienstliche Zusammenarbeit an.

Von diesem euro-tuerkischen Feldzug sind unter anderem zwei ehemalige
Abgeordnete der DEP (der Partei der Demokratie) betroffen: Zuber Aydar und
Remzi Kartal.

Die Tuerkei will insbesondere die Auslieferung von Personen, gegen die
bereits in der Tuerkei Verfahren laufen. In der Tuerkei gelten jedoch
saemtliche marxistischen Organisationen als "terroristisch" und werden
entsprechend kriminalisiert.

Die tuerkische Regierung findet sich nicht nur durch Schilys Feldzug
bestaetigt: In Belgien wurde vor kurzem eine Pressekonferenz verboten, die
das Thema eines einseitigen Waffenstillstandes zum Inhalt hatte, und in
Daenemark wird gegen das kurdische Roj-TV ermittelt, nachdem Erdogan diesen
Sender zum Abschuss freigegeben hatte.
*Aug und Ohr*

Quelle: Oemer Sahin, Turkish Govt. Sends Files on 23 Terrorists to Europe,
Zaman, 9. 9. 2005



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