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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 30. August 2005; 16:39
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Initiativen/Termin:

> Grundeinkommen -- in Freiheit taetig sein

Kongress 7.-9.Oktober 2005

Erster deutschsprachiger Kongress ueber bedingungsloses Grundeinkommen
thematisiert soziale Innovation fuer das 21.Jahrhundert.


Ein bedingungsloses Grundeinkommen bedeutet fuer alle Menschen, dass sie
unabhaengig von Erwerbsarbeit und Bedarfspruefung ein existenzsicherndes
Einkommen erhalten und eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben
moeglich ist. Fuer den Sueden war "Entwicklung" schon immer ein
uneingeloestes Versprechen. Doch heute wird weltweit klar, dass selbst
erwerbstaetige Menschen nicht mehr vor Armut sicher sind. Andere Wege und
Instrumente sind angesagt.


Warum Grundeinkommen?

* Grundeinkommen ist ein Menschenrecht, das die gesellschaftliche Teilhabe
fuer alle ermoeglicht.

* Heute nimmt bei hohem Produktivitaets- und niedrigem Wirtschaftswachstum
die Erwerbsarbeitslosigkeit zu. Einkommen und Erwerbsarbeit muessen daher
schrittweise entkoppelt werden.

* Arbeit ist mehr als Erwerbsarbeit. Gesellschaftlich unbezahlte aber
wichtige Arbeit wird durch ein Grundeinkommen erleichtert und aufgewertet.

* Grundeinkommen schafft den Raum, in dem sich die Lust auf Taetigkeit und
Kreativitaet entfalten koennen.

* In der modernen High-Tech-Produktion ist es immer weniger moeglich,
Wertschoepfung einer individuellen "Leistung" zuzuordnen. Alle greifen
verstaerkt auf das in Verfahren und Technologie gespeicherte Wissen
vergangener Generationen sowie auf Netzwerk-Kooperation zurueck.
Grundeinkommen traegt dem Rechnung.

* Grundeinkommen macht es ArbeitnehmerInnen leichter eigene Wuensche und
Vorstellungen im Arbeitsmarkt durchzusetzen, weil sie nicht auf jeden miesen
Job angewiesen sind.

* Die enorme Produktivitaet der modernen Industriegesellschaft und der
gesellschaftliche Reichtum weltweit macht die Finanzierung eines
existenzsichernden Grundeinkommens moeglich.

* Eine in Freiheit taetige Gesellschaft muss allen Erwerbsarbeit
ermoeglichen, die das wollen: Arbeitsumverteilung und Mindestloehne sind
notwendige Ergaenzungen eines Grundeinkommens.

Was am Kongress geschieht

Der Kongress Grundeinkommen behandelt die zentralen Fragen der Einfuehrung
eines Grundeinkommens, sowohl im EU-Raum als auch weltweit. ExpertInnen,
AktivistInnen und ein interessiertes Publikum treffen sich, um soziale
Innovationen zu diskutieren und fuer eine breite Oeffentlichkeit zugaenglich
zu machen. BefuerworterInnen und GegnerInnen finden einen Ort, um sich
produktiv auszutauschen und einander naeherzukommen.

Der Kongress will einen Innovationsschub fuer die stagnierende
gesellschafts- und sozialpolitische Debatte bringen. Dazu werden auf zwei
oeffentlichen Podien und in zahlreichen Workshops die verschiedenen Aspekte
eines Grundeinkommens kontrovers diskutiert. Dabei geht es u.a. um:

* Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

* Foerderung alternativer Wirtschaftsweisen und solidarische Oekonomien

* Rolle der sozialen Bewegungen/Gewerkschaften

* Recht auf Existenzsicherung

* Soziale Gerechtigkeit im 21.Jahrhundert

Die Frage der Globalisierung der Wirtschaft und der Reichtumsverteilung
zwischen Nord und Sued steht genauso auf dem Programm wie die Debatte um die
Daseinsvorsorge durch Sozialversicherung und oeffentliche Gueter.


Was ist das Grundeinkommen?

Das Grundeinkommen ist eine

* bedingungslose, finanzielle Zuwendung,

* die jedem Mitglied der Gesellschaft

* in existenzsichernder Hoehe,

* ohne Ruecksicht auf sonstige Einkommen,

* auf Arbeit oder Lebensweise

* als Rechtsanspruch zusteht

* und eine Krankenversicherung inkludiert. Mit anderen Worten:


Grundeinkommen ist

allgemein: alle BuergerInnen, alle BewohnerInnen des betreffenden Landes
muessen tatsaechlich in den Genussdieser Leistung kommen;

existenzsichernd: die zur Verfuegung gestellte Summe soll ein bescheidenes,
aber dem Standard der Gesellschaft entsprechendes Leben, die Teilhabe an
allem, was in dieser Gesellschaft zu einem normalen Leben gehoert,
ermoeglichen

personenbezogen: jede Frau, jeder Mann, jedes Kind hat ein Recht auf
Grundeinkommen. Nur so koennenKontrollen im persoenlichen Bereich vermieden
werden und die Freiheit persoenlicher Entscheidungen gewahrt bleiben;

arbeitsunabhaengig: mit Grundeinkommen ist weder eine Kontrolle unbezahlter
Arbeit, noch eine Verpflichtung zur Erwerbsarbeit verbunden. Die ethische
Verpflichtung zu sinnvoller Taetigkeit ist damit nicht aufgehoben,
gleichzeitig soll deutlich werden, dass Arbeit nicht einfach mit
Erwerbstaetigkeit gleichgesetzt werden kann;

ohne Armutsfalle: Leistung drueckt sich keineswegs nur in Geldeinkommen aus.
Trotzdem soll Grundeinkommen so gestaltet sein, dass jedes zusaetzliche
Einkommen das verfuegbare Einkommen erhoeht;

demokratisch: die Inanspruchnahme von Grundeinkommen darf nicht
diskriminierend sein, deshalb muessen es alle Mitglieder der Gesellschaft
bekommen.

Warum Grundeinkommen? Wir leben in einer sich rasch veraendernden Welt.
Globalisierung, wirtschaftliche und technische Entwicklungen,
Wissensgesellschaft und eine Auseinanderentwicklung zwischen Reich und Arm
sowohl weltweit, als auch innerhalb der reichen Laender, Zerstoerung der
Umwelt und Verbrauch natuerlicher Ressourcen sind einige Hinweise auf
Phaenomene, mit denen wir taeglich konfrontiert werden.
(Aussendungstexte/gek.)

Quelle und Info: http://www.grundeinkommen2005.org/



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