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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 11. Februar 2003; 17:30
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Ostregion/Verkehr/Initiativen:

> Fahrscheine teurer - Widerstand ist angesagt

Seit 1.Februar sind Fahrten im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) teurer. Rund
200.000 Pendlerinnen und Pendler aus Wien, Niederoesterreich und dem
Burgenland muessen fuer Wochen- und Monatskarten tiefer in die Tasche
greifen, kritisiert die Arbeiterkammer in einer Aussendung: Monatskarten
werden bis zu 7,6 Prozent, Wochenkarten gar bis zu 8,4 Prozent teurer. Eine
Monatskarte etwa von Tulln oder Ebenfurt nach Wien kostet statt bisher 73,4
Euro ab Samstag 79 Euro.

"Mit dieser Preiserhoehung werden die Arbeitswege fuer die Pendler wieder
einmal teurer", kritisiert Maria Kubitschek, Leiterin des
AK-Wirtschaftsbereichs, "und das, obwohl gerade in den vergangenen Wochen
tausende Pendler zu spaet zur Arbeit gekommen sind, weil Zugsgarnituren aus
den 60er Jahren auf offener Strecke den Geist aufgeben. Ganz zu schweigen
davon, dass die Fahrgaeste wie Sardinen zusammengepfercht werden, weil die
Zuege mit weniger Waggons gefuehrt werden, und darueber hinaus Heizungen
praktisch nicht funktionieren." Statt staendiger Preiserhoehungen fordert
Kubitschek daher ein besseres Service fuer die Pendlerinnen und Pendler:
Mehr Zuege, moderne Zuege und puenktliche Zuege.

Ausloeser fuer die VOR-Tariferhoehung ist die juengste Preiserhoehung der
OeBB vom 1. Jaenner. Weil der VOR verpflichtet ist, die Tariferhoehung der
OeBB, uebrigens die vierte innerhalb von drei Jahren, zu uebernehmen, sind
alle Pendler, die Aussenzonen im Verkehrsverbund benuetzen oder die Zone 111
(Wiener Bahnnetz), von der Verteuerung betroffen. "Das staendige Drehen an
der Preisschraube muss einmal ein Ende haben", sagt Kubitschek, "Ziel muss
es sein, fuer Pendler den Umstieg vom Auto auf oeffentliche Verkehrsmittel
akktraktiv zu machen. Mit staendigen Verteuerungen noch dazu bei schlechter
werdender Qualitaet wird das nicht gelingen."

Die AK hat die Auswirkungen der Tarifsteigerungen berechnet. Der Weg zur
Arbeit verteuert sich zum Beispiel fuer alle, die von Bruck an der Leitha
zum Suedbahnhof wollen, monatlich gleich um 9 Prozent. Fuer die St.
Poeltener wird die Wochenkarte nach Wien gleich um 9,3 Prozent
kostspieliger. Wer eine Monatskarte von Wiener Neustadt nach Wien-Hetzendorf
loest, der muss ebenfalls 9,2 Prozent mehr zahlen. Es hat sich gezeigt, dass
Einzelfahrkarten weniger stark verteuert werden als die Pendlertickets.

Wenn die Bahn teurer werde, so wuerden die ArbeitnehmerInnen keine Anreize
zum Umsteigen sehen. Der Verkehrsinfarkt in der Ostregion sei nur mehr eine
Frage der Zeit.

"Es reicht!" meint dazu Josef Baum, Obmann der "LIB-Sozialoekologischen
Plattform Purkersdorf". Jahrzehntelang waere in die Bahn nichts investiert
worden, waehrend Autobahnen laufend ausgebaut wuerden. "Wer redet da von
Defizit? Um einerseits die Interessen der weniger Begueterten zu schuetzen
und um andererseits vor allem nahe Ballungszentren bzw. im Wienerwald einen
umwelt- und menschenfreundlichen Verkehr zu sichern, wird derzeit an der
Westbahn eine breitangelegte PendlerInnenaktion vorbereitet, die die Chefs
der OeBB und die politisch Verantwortlichen munter machen wird," so Baum.
Leute, die bei der Organisation noch mitmachen wollen, sollen sich bei ihm
melden.

Kontakt: Josef Baum, Tel. 02231 64759 oder 0664 1142298;
baum.josef@utanet.at



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