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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 11. Februar 2003; 17:48
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Frauen/Kinder/Arbeit:

> Kein Job nach der Karenz

Immer weniger Frauen kehren nach der Karenz ins Berufsleben zurueck. Zu
diesem "ernuechternden Ergebnis" kommt die Arbeiterkammer (AK), die dazu
eine bundesweite Studie in Auftrag gegeben hat. Noch 1997 fing fast ein
Drittel der Muetter (32,2 Prozent) nach der Babypause wieder an, in der
Privatwirtschaft zu arbeiten. Vier Jahre spaeter, 2001, ging der Anteil um
vier Prozentpunkte auf ein gutes Viertel (28,4 Prozent) zurueck. Fuer diese
Studie wurden die Daten des Hauptversicherungsverbandes von Frauen, deren
Karenz 2001 endete, ausgewertet.

Aber nicht nur der Anteil der Wiedereinsteigerinnen ist gesunken. Auch die
Zahl derer, die eine voll versicherte Arbeit aufgenommen haben, ging
zurueck. So sind immer mehr Muetter nur geringfuegig beschaeftigt. Zwischen
1997 und 2001 stieg der Anteil der geringfuegig Beschaeftigten von 19,5 auf
21,2 Prozent.

Vor allem in der Branche der Wirtschaftsdienste, zu der etwa die
Reinigungsfirmen zaehlen, ist die so genannte Standardbeschaeftigung
mittlerweile die Ausnahme. 60 Prozent der Wiedereinsteigerinnen, die putzen
gehen, sind geringfuegig Beschaeftigte.

Wesentlich besser hingegen sieht das Bild beim oeffentlichen Dienst aus.
Hier kehrten 83 Prozent der Frauen nach der Babypause in ein "regulaeres"
Dienstverhaeltnis zurueck. Generell, so ergab die Auswertung, gelte: Je
besser die Qualifikation der Frauen, desto hoeher auch die Rueckkehrquote in
einen guten, voll versicherten Job.

Insgesamt, die hoehere Rueckkehrquote der Beamtinnen beruecksichtigend,
bleiben 40,9 Prozent der Muetter nach der Karenz zu Hause. Den Schluss, den
die Frauenredaktion in der Arbeiterkammer Oberoesterreich daraus zieht: "Die
Qualitaet der fuer die Wiedereinsteigerinnen verfuegbaren Arbeitsplaetze
nimmt ab." Ausserdem fehle es an flexiblen Betreuungsmodellen fuer die
Kinder. Das gelte sowohl fuer die Oeffnungszeiten als auch fuer die Tarife.
(Kerstin Scheller, STANDARD, 30.1.2003)

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Soweit der Standard-Artikel. Im Online-Forum des Standard wurde das
natuerlich auch wieder mal mit Schwarzblau begruendet. Dazu meinte jedoch
eine Leserin des Online-Standard: "Sorry, aber das war schon vorher so. Das
ist wirklich was, das man der Schwarz-Blauen Koalition nicht in die Schuhe
schieben kann! Die Berechnungsbasis fuer Kindergaerten war naemlich schon
immer so: (1) bis 12 Uhr Abholung: halbtags ohne Essen. (2) bis 13 Uhr:
halbtags mit Essen (3) spaeterer Abholungstermin: der Ganztagstarif ist zu
zahlen. Das heisst, bei Wechseldienst, oder Arbeitszeit am Nachmittag, oder
wenn das Kind durch unterschiedliche Arbeitszeiten der Eltern spaeter
gebracht und frueher - aber eben nach 13 Uhr geholt wird, fallen dennoch
208 an, unabhaengig davon, wie lange das Kind tatsaechlich im Kindergarten
ist. Kinderbetreuungseinrichtungen mit anderen Berechnungsgrundlagen sind
leider noch die Ausnahme. Wieviel bleibt dann vom Lohn/Gehalt noch uebrig?
Und was ist, wenn es zwei Kindergartenkinder gibt? Da ist diese Entwicklung
schon nachvollziehbar." ###


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