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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 21. Januar 2003; 14:19
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Soziales/Arbeit:

> Die Zahlen luegen nicht

Einer Aussendung des Wiener Arbeitsamtes (oder neudeutsch:
"Arbeitmarktservice Wien") ist zu entnehmen, dass Ende Dezember 83.868
Menschen in der Bundeshauptstadt arbeitslos gemeldet waren. Das ist ein
Zuwachs von 4,6% gegenueber Dezember 2001.

Hingegen verzeichnete Wien mit 2.261 gemeldeten offenen Stellen einen
weiteren Rueckgang des Stellenangebotes (um 29,6 Prozent) gegenueber
Dezember 2001.

Und dann steht da noch zu lesen: "Auch im Dezember profitierten mehr
Menschen von Schulungen des AMS Wien als im Vorjahr. Ende Dezember befanden
sich insgesamt 11.903 Menschen in Schulungen des AMS Wien, ein Plus von 76,4
Prozent gegenueber dem Vorjahresmonat."

Also waren inklusive der Schulungsbetroffenen (die ja nicht als arbeitslos
in der Statistik gefuehrt werden) 95.771 Menschen in Wien arbeitssuchend,
was binnen Jahresfrist eine Steigerung um 10,3% bedeutet.

Und diese 95.771 Menschen sollen mittels Verschaerfung der
Zumutbarkeitsbestimmungen dazu gebracht werden, die 2.261 Posten unter sich
aufzuteilen wie damals bei der wunderbaren Brotvermehrung.

Und das alles wird demnaechst noch viel leichter, weil wir dann alle,
Maenner wie Frauen, bis 65 arbeiten duerfen und dadurch natuerlich der Druck
auf den Arbeitsmarkt erhoeht wird. Wer unter diesen Bedingungen einfach
nicht arbeiten und auch keine Arbeit suchen will, ist ein Sozialschmarotzer.
Und das die Bundesregierung jedes Jahr satte Gewinne aus der
Arbeitslosenversicherung abschoepft, ist ihr gutes Recht.

Hab ich das jetzt endlich richtig verstanden?
*Bernhard Redl*


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