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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 14. Jaenner 2003; 23:46
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Frankreich:

> Wieder Tod bei Deportation

Am 30.Dezember starb der 52jaehrige Ricardo Barrientos auf dem Air France
Flug AF 416 waehrend seiner Deportation aus Frankreich. Der Argentinier, der
sich seiner Deportation widersetzte, starb, als die franzoesischen
Polizisten, die ihn begleiteten, seine Brust auf seine Knie niederdrueckten,
waehrend das Flugzeug zum Start vorbereitet wurde. Die Polizei macht eine
Herzattacke verantwortlich fuer seinen Tod und betrachtet diesen als
"natuerlich".

Sprecher der Polizei versicherten, dass die Massnahmen waehrend der
Deportation, bei der der Oberkoerper des "Schueblings" auf die Knie
gezwungen wird, waehrend die Arme zurueckgezogen werden, zu den "normalen
Prozeduren" gehoere. Ausserdem sei sofort medizinische Hilfe geholt worden
und der Tod sei durch medizinisches Personal von ausserhalb bestaetigt
worden. Zeugen sagten allerdings aus, dass der leblose Koerper von den
Polizisten durchs ganze Flugzeug nach vorne getragen worden sei, wo erst die
Flugzeug-Crew einen Arzt gerufen haette, der den Tod von Barrientos
bestaetigt haette. Die lokale Behoerde hat die Autopsie von Barrientos
angeordnet, weil Fluechtlingshilfsorganisationen den "natuerlichen" Tod
bezweifeln und das Sterben Barrientos als Folge der unnatuerlichen
Sitzposition bezeichnen, die der Fluechtling einzunehmen gezwungen wurde

*Polizei behindert Presse*

Ein damit nicht zusammenhaengendes Ereignis fand am selben Tag in Paris am
Charles-de-Gaulle-Flughafen statt: Offiziere der Polizei konfiszierten und
loeschten ein Video-Band einer TV-Crew aus Mali (Westafrika), auf dem die
gewaltsame Deportation von zwei Personen auf dem Flug nach Bamako
festgehalten war. Die Offiziere hielten die Fluechtlinge brutal nieder, als
sie feststellten, dass sie gefilmt wurden. Die Journalisten hatten
Textil-Spezialisten aus Mali an Bord begleitet. Sofort wurden die Baender
konfisziert, ein Student, der fuer die Journalisten Partei ergriffen hatte,
wurde sofort arretiert.

Aehnlich wie im Fall Barrientos sagte ein Polizeisprecher, dass die
Behandlung der Schueblinge dem entsprochen haette, was die Polizisten
gelernt haetten und fuegte hinzu, dass die Baender aus den Kameras nur
konfisziert und geloescht worden waeren, "weil die Polizisten ohne ihr
Einverstaendnis gefilmt worden seien". (akin)

Infos:
http://www.expatica.com/francemain.asp?pad'8,313,&item_id'803)
http://www.noborder.org/dead.php


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