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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 1. Oktober 2002; 14:44
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Letzte Worte:

> Peng, peng, peng!

Peter Kerns Trash-Filmkomoedie "1. April 2021: Haider lebt!" soll demnaechst
in die Kinos kommen

Joerg Haider war irgendwann doch noch Bundeskanzler von Oesterreich
geworden, weshalb die Amerikaner das Land auf der Achse des Boesen orteten,
vermutlich ohne UNO-Beschluss auf dem Wiener Flughafen landeten und Haider
zum Ruecktritt zwangen.

Oesterreichs Dialekte, natuerlich auch das Kaerntnerische, wurden bei
Androhung von Strafe verboten (weil auch deutsch sprechende Amerikaner
einfach kein Wort verstanden) und die Washingtoner Administration zog in
Wien die Daumenschrauben an. Das jedenfalls berichtet Peter Kern, geborener
Wiener, Filmemacher und Schauspieler, in seiner satirisch-prophetischen
Trash-Komoedie "1.April 2021: Haider lebt!"

Gerade in dieser Zeit, berichtet Kern weiter, in der Oesterreich furchtbar
auf die Schnauze faellt, kommt aus Berlin der letzte freie deutsche
Journalist (August Diehl) nach Wien, um Haiders Spur aufzunehmen. Sein Weg
zum Gespenst aus Kaernten fuehrt ueber ein weiteres: Susanne Riess-Passer,
frueher oesterreichische Vizekanzlerin von Haiders Gnaden. Riess-Passer,
eine fuellige Kostuemschoenheit mit rotem Hut, schwarzem Schleier und
Handtaeschchen, tritt an der Pestsaeule am Wiener Graben ins Geschehen. Die
frueher "Koenigskobra" genannte Politikerin (Traute Hoess) haengt bisweilen
ein blutbeschmiertes weisses Handtuch aus dem Fenster: "Damit die
Oesterreicher sehen: Hier lebt eine im Widerstand."

Ueberall in Wien sieht man uniformiertes Wachpersonal aus Amerika, die
Koenigskobra, die den Koerper des jungen Reporters zu schaetzen beginnt,
laesst sich zu einem Gestaendnis verleiten ("Ich war Haiders Geliebte"), und
waehrend in dem Keller des Burgtheaters Oesterreichs Kuenstler von Yesterday
traeumen, lebt Haider weiter. Denn erst, wann's aus wird sein, mit der Musi
und mit'm Wein, dann packt er die sieben Zwetschgen ein, vorher net. All das
war ausserhalb Oesterreichs politisch absolut nicht vorauszusehen.

Dann sucht man im Wald nach dem Schrat aus Kaernten, und, siehe da, Susanne
Riess-Passer wusste wieder mal mehr als sie sagte: Ein gewisser Schuessel,
frueher Bundeskanzler in Oesterreich, gespielt von Guenter Tolar, schleppt
den alten Haider (Heinrich Herki) als Selbstdarsteller im Jahre 2021 durchs
Land, zu zwei Auftritten taeglich. Uebernachtet wird in einem
transportablen, umzaeunten Gehege mit Stroh in freier Natur. Am Abend eines
dieser Tage entdeckt der deutsche Journalist in einem gruenen Tal also einen
verkauften Grossvater namens Haider, und die Koenigskobra gurrt durch den
Drahtzaun: "Ich bin's, Deine Vize." Da greift Schuessel zum Maschinengewehr,
ein Spaetentschlossener: Peng, peng, peng! (Helmut Schoedel in der
Sueddeutschen Zeitung, 23.9.02/gek.)

*

Dazu die Presseaussendung der FPOe:

FP-Herzog: Degoutanter Film ueber die Ermordung Joerg Haiders!

Utl.: "Satire hin oder her - die pathologischen Mordgelueste der linken
Kulturschickeria gegenueber dem erfolgreichsten Politiker Oesterreichs sagen
mehr ueber den Seelenzustand der Verantwortlichen aus, als ueber den
Betroffen selbst!"

Wien, 30-09-2002 (fpd) - "Als degoutantes Schauspiel unter dem Deckmantel
der Satire" bezeichnete der Wiener FP-Stadtrat Johann Herzog den
angekuendigten Film "1.April 2021 - Haider lebt", in welchem Joerg Haider im
Finale ermordet wird.

"Der Wunsch nach Verwirklichung duerfte dabei wohl der Vater des Gedankens
gewesen sein", so Herzog. "Der Regisseur Peter Kern, der unter tatkraeftiger
Mitwirkung von bekennenden Sozialisten und dem sonstigen "who is who" der
linken Schauspielschickeria sein trauriges Schauspiel inszenierte, ist sich
der Aussagekraft seiner Botschaft offenbar nicht bewusst. Erst vor ein paar
Monaten wurde auf offener Strasse der niederlaendische Politiker Pim Fortuyn
von einem linksradikalen "Tierschuetzer" erschossen. Offenbar soll dem
geneigten Zuseher bei diesem Filmspektakel das Gefuehl der Rechtmaessigkeit
solcher Taten suggeriert werden," so Herzog.

"Dass die Urauffuehrung gerade in die Zeit des Wahlkampfes faellt, zeuge
zudem von mangelndem Fingerspitzengefuehl der Verantwortlichen und naehre
den Eindruck, dass durch uebelste Polemik und mangelnde Pietaet das
politische Klima fuer Politikermorde in dieser Republik geschaffen werden
soll. Dieser Film verraet jedenfalls ein vielfaches mehr ueber den Regisseur
und die Schauspieler selbst als ueber die handelnden Personen", so Herzog
abschliessend. ###


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