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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 1. Oktober 2002; 14:40
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Gewerkschaft:

> Amadeus neu: Kahlschlag im Betriebsrat

Weniger Personal, weniger Gehalt; Belegschaft muss in den sauren Apfel
beissen

Mit 1. Oktober eroeffnet die Buchhandelskette Amadeus neu, die Krise fuer
die Beschaeftigten geht weiter! Das Aufatmen bei den Mitarbeitern war kurz:
Nach eineinhalb Jahren Dauerkrise unter bankrottem Librodach ist Amadeus an
den deutschen Douglaskonzern verkauft worden. Fuer die Angestellten werden
die Zeiten dennoch nicht besser. Die Moeglichkeiten des Konkursrechtes
werden voll ausgeschoepft. Entgegen den Versprechungen, dass 95% der
Belegschaft behalten werden wuerden, wird fast jeder sechste
Amadeus-Mitarbeiter an die Luft gesetzt. Dabei liess sich schon zuvor die
gewohnte Beratungsqualitaet kaum halten.

Ausserdem muessen fast alle MitarbeiterInnen massiven Gehaltseinbussen
zustimmen, im Handel besonders prekaer. Vor allem in den Wiener Filialen
rumort es. Ein Kollege klagt: "Es gibt in Wien krasse Fehlbesetzungen,
eigentlich ist das Geschaeftsschaedigung. Dabei heisst es immer, in der
Wirtschaft geht es rational zu. Stattdessen werden offene Rechnungen
beglichen, es herrscht Guenstlingswirtschaft. Wir wundern uns nur noch."

Besonders betroffen sind die Belegschaftsvertreter, in Wien bleibt kein
einziger der urspruenglich 5. Das Konkursrecht macht Kuendigungen
ueberfluessig und einen neuen Arbeitsvertrag erhaelt nur, wer der neuen
Firmenleitung genehm ist. "Was da in Wien stattfindet, ist ein Kahlschlag.
Dabei hat sich niemand so sehr wie wir fuer den Erhalt von Amadeus
eingesetzt, ich erinnere an die Unterschriftensammlung, bei der 25.000
Kunden mitmachten.", berichtet Betriebsratsvorsitzender Helmut Russ
enttaeuscht.

Um auf all diese Missstaende aufmerksam zu machen finden in der
Neueroeffnungswoche ab 1.10. Aktionen vor der Filiale Mariahilferstrasse 99
statt. (Aussendung/akin)

Kontakt: Godehard Wolf, ehemaliger Betriebsrat bei Amadeus: 0699/ 106 48 455

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