**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. September 2002; 15:51
**********************************************************

Asyl:

> Wieder verschaerfte Bedingungen fuer AsylwerberInnen

Mit einer aktuellen Weisung des Innenministers soll ab sofort ein Grossteil
der AsylwerberInnen "aus der Bundesbetreuung entlassen", also auf die
Strasse gesetzt werden -- ohne Verpflegung und medizinische Versorgung. Zu
den bereits bestehenden Restriktionen bei der Unterbringung und Versorgung
von Fluechtlingen kamen nun weitere Ausschlusskriterien und
Entlassungsgruende. Demnach werden z.B. AsylwerberInnen aus bestimmten
Herkunftslaendern prinzipiell nicht mehr in die Betreuung aufgenommen. Dazu
gehoeren unter anderem Fluechtlinge aus Pakistan, Bangladesch, Albanien,
Armenien, Georgien und der Tuerkei (wobei man gnaedigerweise die Kurden noch
ausnimmt).

Auch wer seine Identitaet nicht nachweisen kann, wird aus der Betreuung
entlassen -- es sei denn, der Fluechtling kommt aus Afghanistan oder dem
Irak oder "besondere Umstaende fuer die Glaubwuerdigkeit der Angaben
sprechen". Bei Staatsangehoerigen aus Nigeria, die kein amtliches
Identitaetsdokument vorlegen koennen, ist diese Glaubwuerdigkeit laut
Verordnung prinzipiell nicht gegeben.

"Unsere KollegInnen aus den Fluechtlingsberatungsstellen sind am Ende",
beschreibt Anny Knapp von der "asylkoordination" die unertraegliche
Situation. "Taeglich muessen sie verzweifelte Familien mit Kindern aus der
Beratungsstelle wegschicken, ohne ihnen eine Unterkunft bieten zu koennen."
Die seit Jahren andauernde Krise bei der Unterbringung von Fluechtlingen
spitzt sich dramatisch zu. Ab sofort sollen die verschaerften
Bundesbetreuungskriterien angewandt werden, was zu massenhaften Entlassungen
und Verweigerung von Neuaufnahmen fuehren wird. (asylkoo/akin)

Weitere Infos: asylkoordination oesterreich, Anny Knapp, Laudongasse 52/9,
1080 Wien




*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero@gmx.at
eMail abo: akin.abo@gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin