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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. Maerz 2002; 20:02
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Das Letzte/Behinderung:

> Frotzelei mit doppeltem Handlauf

"So etwas darf nicht sein." Matthias Halmer war hoerbar erstaunt.
"Bis heute Abend ist das weg." Schliesslich, so der Manager des
Hollywood-Multiplex Kinocenters in der Gasometer-City, erfuelle
sein Kino alle Anforderungen, um das Etikett "behindertengerecht"
zu tragen.

Darum hatte Halmer zunaechst nicht glauben wollen, was ihm
Freitagnachmittag vonseiten des STANDARD als Frage an den Kopf
geworfen worden war: wieso jene Rampe, die zu seinem Center
fuehrt, das Schild "Rollstuhlverbot" trage. Rollstuhlfahrer
hatten sich an den STANDARD gewandt: "Das Kino ist tipptopp
ausgestattet. Die Rampe auch: Sie hat sogar Handlaeufe in zwei
Hoehen." Das Schild als Frotzelei zu empfinden sei "noch das
Mindeste".

Halmer kann nur beipflichten: "Das ist doch der Notausgang fuer
Rollstuhlfahrer. Ich war zwei Wochen nicht hier und sehe das
jetzt zum ersten Mal." Formal zustaendig sei allerdings die
Liegenschaftsverwaltung im Gasometer.

Ebendort steht man jedoch zu Verbot und Schild: "Man kommt mit
dem Rollstuhl ja nicht bis ins Kino, sondern nur bis zu einer
weiteren Rampe im Inneren des Gebaeudes. Die hat Stufen, die ins
Kino fuehren", wird erklaert. Nicht erwaehnt wird allerdings,
dass unter der zweiten Rampe Notausgangtueren sind, die -
schwellenlos - zu jenem Lift fuehren, der von der Tiefgarage ins
Kinofoyer fuehrt.

Der offizielle Rollstuhlweg, beharrt man seitens der
Liegenschaftsverwalter jedoch, fuehre nicht hier durch:
Rollstuhlfahrer muessen - auf der Strasse - an drei Gasometern
vorbei und danach - innen - durch die Shoppingmall in ebenjenen
drei Gasometern wieder zurueck. Menschen die gehen koennen,
erklimmen waehrenddessen eine sanft ansteigende, etwa 25 Meter
lange Rampe und winken den Autofahrern im Parkhauslift zu.
*Standard, 11.3.2002/gek.*

Quelle: http://www.bizeps.or.at/artikel/02/020311_1.html
 
 

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