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Aussendungszeitpunkt:  Dienstag,   29.01.2002
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Schwarz-Blau/Traditionelles/Aktionen:

>Die Opernball-Demonstrationen
Ja! Ihr habt richtig gelesen: Heuer im PLURAL. Zwei Aufrufe zur
Opernball- Demo haben uns erreicht. Es ist uns nicht ganz klar,
worauf die Spaltung der Donnerstags- Demo/Opernball-Demo
zurueckzufuehren ist, aber sie wird schon ihren Grund haben. Hier
gekuerzt die Aufrufe (Die Reihung beinhaltet keine Wertung!):

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> Opernball-Demo (klassisch)

Die einen feiern ihren Reichtum, die anderen hungern in Armut

Oesterreich zaehlt zu den reichsten Nationen der Welt. Trotzdem
gibt es hierzulande 10.000 Menschen ohne Wohnung, fast 500.000
leben an der oder unter der Armutsgrenze und rund 1,1 Millionen
sind von Armut bedroht. Die am haeufigsten betroffenen Gruppen
sind Frauen, Arbeitslose, ZuwandererInnen, Behinderte, Kinder,
Studierende und PensionistInnen. Aber in Zeiten einer Politik der
"sozialen Treffsicherheit" kann Armut viele treffen. Und:
Entgegen den Behauptungen der Regierung ist Armut selten
selbstverschuldet.

Der Opernball steht als Symbol fuer ein Fest der Reichen und
Maechtigen, der schwarzblauen Wendehaelse und der
gesellschaftlichen Eliten. Sie feiern ihren Reichtum, waehrend
die Armen immer aermer werden und einem Grossteil der
Bevoelkerung immer mehr weggenommen wird.(
M@IL bildungssyndikat@yahoo.de)

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> Opernballdemo (alternativ)

Volxtheater statt Staatsoper

Donnerstagsdemo und Opernballdemo fallen aus terminlichen
Gruenden seit zwei Jahren zusammen. Im Jahr 2000 fuehrte dies zur
kreativsten Opernballdemo seit langem - wir erinnern uns an Hubsi
Kramar als Hitler, an den Auftritt des Trojanischen Esels und
15.000 friedliche KundgebungsteilnehmerInnen. 2001 stuermten ca.
1.000 schwerbewaffnete Polizisten in 800 Menschen auf dem
Schwarzenbergplatz, ohne vorher die Demonstration in deutlicher
Weise aufzuloesen. In der Folge kam es zu Ausschreitungen. Eine
erhebliche Anzahl von KundgebungsteilnehmerInnen, aber auch
unbeteiligte PassantInnen und JournalistInnen vor Ort wurden
niedergerannt, verpruegelt und z.T.schwer verletzt. Die
oesterreichischen Medien lasteten die Ausschreitungen
weitestgehend den DemonstrantInnen an. Noch in der selben Nacht
stuermte die WEGA in Begleitung eines Krone-Redakteurs das
alternative Kulturzentrum im Ernst-Kirchweger-Haus (EKH). Es kam
zur rechtswidrigen Durchsuchung der TATblatt-Redaktion sowie zu
weiteren Uebergriffen auf die BewohnerInnen, die von
folteraehnlichen Szenen berichteten. Gefunden wurde eine
Kinder-Steinschleuder bzw. in der hauseigenen Werkstatt
Metallgitter. Die polizeiliche Darstellung wertete dies als
"Waffenlager". Diese Darstellung wurde von allen kommerziellen
Medien unkritisch uebernommen.

Autoritaere Tendenzen manifestieren sich im Umgang mit
Andersdenkenden und KritikerInnen. DemonstrantInnen wie
alternative Zentren sind leicht zu marginalisieren, indem man sie
als "Chaoten", "Terroristen" u.ae. abtut. Das macht es in der
Folge einfacher, auch kritische Abgeordnete als "Terroristen"
oder "chaotenfreundlich" abzustempeln. Insgesamt wird so eine
Diskussion ueber die Anliegen von System- und
RegierungskritikerInnen weitgehend verhindert. Daher werden
DonnerstagsdemonstrantInnen am Tag der Opernballdemo statt zur
Oper zum EKH im 10.Bezirk ziehen. Vor dem EKH findet dem
Vernehmen nach eine Performance statt, an der sich verschiedene
Gruppen, darunter die "United Aliens", beteiligen werden. Es wird
daher aufgerufen, am Donnerstag, dem 7.2.2002 zahlreich am
ueblichen Treffpunkt zu erscheinen.
(Flugi verteilt am Ballhausplatz; link:
URL W³.donnerstagsdemo.at URL W³.ballhausplatz.at )

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Treffpunkt fuer beide Demos: Donnerstag, 7.2.2002, Ballhausplatz,
19 Uhr

***

Des LayOuters Vorschlag zur Guete: Gehts vom Ballhausplatz bis
zur Polizeisperre, bleibts dort eine halbe Stunde und schaut's,
dass dann alle moeglichst geschlossen Richtung Favoriten
marschieren. Damit waere der absolut notwendige Unmut kundgetan
worden ohne sich blutige Koepfe zu holen. Letzteres zahlt sich
naemlich nicht aus.

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