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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22.01.2002
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>Das Letzte
Aus: Die Presse,
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Leiharbeit beginnt in den Reformstaaten zu boomen
Mit
steigenden Loehnen waechst in den Reformlaendern auch der
Umsatz
im Geschaeft mit Leiharbeit rasant. Oesterreicher
sind
dabei.
WIEN (per). Waehrend in Zeiten des
Konjunkturabschwunges viele
Branchen Personal abbauen,
verzeichnen Personalbereitsteller
derzeit zweistellige
Wachstumsraten. Heimischer Marktfuehrer ist
Richard Trenkwalder,
Gruender der gleichnamigen
Personaldienst-Firma. Vom kleinen
niederoesterreichischen
Schwadorf aus vermietet er 4500
Mitarbeiter - hauptsaechlich an
Industriebetriebe, an das
Gewerbe, in Bueroberufe und immer
oefter an den
Handel.
Waehrend der Markt unter den Leiharbeits-Anbietern in
Oesterreich
immer enger wird, expandiert Trenkwalder kraeftig im
Ausland -
vor allem in den Reformstaaten. In Ungarn, Slowenien,
der
Slowakei und Tschechien wurden bereits Filialnetze
aufgebaut.
Am weitesten entwickelt ist die Zeitarbeit in
Ungarn. "Dort gibt
es so gut wie gar keine gesetzlichen
Einschraenkungen."
Hauptabnehmer sind vor allem westliche
Industrieunternehmen, die
mit dem Modell bereits umgehen koennen.
Doch es werden bald auch
ungarische Firmen folgen, ist
Trenkwalder ueberzeugt. Ueber
sieben Filialen werden bereits rund
700 Mitarbeiter vermietet.
Schon bald sollen es bis zu 2500
sein.
Waehrend der Mangel an IT-Fachkraeften in Oesterreich
nach
Ansicht Trenkwalders enorm zurueckgegangen und eigentlich
schon
kaum mehr vorhanden ist, sei er in Westungarn immer
noch
spuerbar. "Da haben wir extra Buslinien eingerichtet,
um
Arbeitskraefte aus Ostungarn zu holen."
[...] In
Tschechien ist die Gesetzeslage fuer die
Personalueberlasser noch
nicht liberalisiert. Doch fuer 2003
wurde von der Regierung eine
Anpassung der Gesetze versprochen.
Juengstes Standbein ist
Slowenien. Dort wurde vergangenen Sommer
eine Tochter gegruendet.
"Die Nachfrage ist riesig", so
Trenkwalder. Als weissen Fleck auf
der Landkarte bezeichnet er
jetzt nur noch Polen - doch der
Schritt dorthin soll bald folgen.
"Aufgrund der niedrigen
Loehne im Osten sind unsere Margen noch
sehr gering. Aber bis zum
EU-Beitritt wird sich das aendern."
[...] Der Bewerberpool
von Trenkwalder umfasst derzeit
international ueber 50.000
aktuelle Datensaetze von Spezialisten
aller Branchen. 98 Prozent
der Beschaeftigten kommen aus der
Arbeitslosigkeit. Damit ist die
Personalleasing-Branche einer der
groessten Abnehmer fuer das
Arbeitsmarktservice.
Sowohl in Osteuropa als auch in
Oesterreich ist Leiharbeit
vorwiegend maennlich, laut
Arbeiterkammer zu 84 Prozent. Weitere
Merkmale von Zeitarbeitern:
jung und geringe berufliche
Qualifikation.
Mit der
Gewerkschaft gebe es in Osteuropa wenig Probleme. Kein
wunder:
Die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Leiharbeitsfirmen
nehmen
viele Menschen auf.
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