**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22.01.2002
**********************************************************
Arbeit(?):
>Lob der Faulheit
"Transdanubien gegen schwarzblau" hat bei
einer gut besuchten
Diskussionsveranstaltung mit David Mum und
Fritz Keller die Frage
gestellt: Was ist Arbeit? Ist Faulheit das
Gegenteil davon?
Fritz K., der ein Kenner Paul Lafargues, des
Autors von "Das
Recht auf Faulheit" ist, hat bei den "Lilien des
Feldes, die
nicht arbeiten und doch nicht herrlicher sein
koennen" begonnen
und anschliessend den kirchlichen Einfluss auf
die
Tageseinteilung "ora et labora" und den Verlust der
genussvollen
Erotik (als Folge der miesen Arbeitsverhaeltnisse)
humorvoll
dargestellt.
Die grundsaetzliche Verwerfung des
Arbeitsethos (im Sinne
Lafargues), die Infragestellung des
"Rechts auf Arbeit" wurde
aber von ihm nicht aufgegriffen - das
besorgte sehr engagiert
Alfred M. Er hat es geschafft, mit seinen
provokanten Aussagen:
Beduerfnisse werden kuenstlich geschaffen,
Anhaeufung von
Schnickschnack, 80% der Arbeit ist unnoetig
u.a.m., einige
Menschen in "ordentlichen Arbeitsverhaeltnissen"
zum Lamentieren
ueber die Zustaende an ihrem Arbeitsplatz, ueber
unbezahlte
Ueberstunden, zusaetzliche Bereiche, die abgedeckt
werden
muessen, Mobbing usw., zu veranlassen.
Mein
Beitrag, die Forderung nach einer Grundsicherung
ohne
Zwangsarbeitdrohung, als Recht auf Muessiggang,
als
Ueberbrueckung fuer eine Zeit der Selbstfindung und
-bildung
(nicht Weiterbildung in wirtschaftlichem Sinn !) wurde
von
wenigen,von denen aber lautstark, gut befunden.
David
M.,der die gewerkschaftliche Sichtweise:
Arbeitszeitverkuerzung
(bei vollem Lohnausgleich?) abdeckte, hat
uns beeindruckt mit den
Zahlen von moeglichen Arbeitsplaetzen bei
der Einfuehrung der
30-Stundenwoche.
Paul Lafargue schlug damals die
3-Stundenwoche vor.
Die Lilien (oder sind es jetzt die
lustvollen Arbeitslosen?) sind
im Aussterben.
Pablo
Pereza, welcher das Vorwort der 3. Ausgabe von P.
Lafargues
"Recht auf Faulheit" verfasste, schrieb diese kleine
Geschichte:
Bei den fleissigen Ameisen herrschte eine sonderbare
Sitte: Die
Ameise, die in acht Tagen am meisten gearbeitet hat,
wird am
neunten Tag feierlich gebraten und von den Ameisen ihres
Stammes
gemeinschaftlich verspeist.
Lust auf Faulheit?
Dann: Paul Lafargue, Das Recht auf
Faulheit,
Trotzdem-Verlag!
Sylvia
Wilke
**********************************************************
'akin - aktuelle informationen'
wipplingerstrasze 23/20
a-1010 wien
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
fax: ++43 (0222) 535-38-56
e-mail:akin.büro@gmx.at
Domain:http://akin.mediaweb.at
Bank Austria, BLZ 12000,223-102-976/00, Zweck: akin