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Aussendungszeitpunkt:  Dienstag, 11. September 2001;
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Der Polizei ist fad...:
> Wozu ist die Strasse da?

Klage wegen Demonstrationsrecht

Bereits seit einigen Jahren versucht die Bundespolizeidirektion Wien, das
Demonstrationsrecht einzuschraenken. Mit teils absurden Begruendungen werden zentrale
Strassen in Wien fuer Demonstrationen gesperrt. Die Gruppe "Antifaschistische Linke"
(AL) hat nun, unterstuetzt von der KPOe und vertreten von der Kanzlei Loew/Riss,
Berufung gegen den juengsten Untersagungsbescheid eingelegt.

Bei der von der AL fuer den 20.8. angemeldeten Demonstration gegen die
Polizeiuebergriffe in Genua wurde die bekannte Vorgehensweise der BPD Wien wieder
einmal erprobt. Die Demonstration wurde auf der urspruenglich angemeldeten Route
untersagt. Begruendung fuer die Untersagung der Route ueber den Graben: "Es ist (...)
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, dass es auf Grund
der dicht gedraengten Menschenansammlungen im Bereich des Graben (...) zu
Zusammenstoessen zwischen den Demonstrationsteilnehmern und Personen, welchen den
Graben (...) frequentieren, kommen wird. Dies vor allem wegen der gegensaetzlichen
Interessen der Demonstrationsteilnehmer und den Passanten. (...) Taetliche
Auseinandersetzungen koennten kaum verhindert werden."

Diese Begruendung geht also davon aus, dass alle PassantInnen und TouristInnen
grundsaetzlich der Demonstration so sehr feindlich gegenueber stehen wuerden, dass
sie die DemonstrantInnen angreifen wuerden, was offensichtlich absurd ist.
Tatsaechlich versucht die BPD Wien mit diesem Vorgehen, immer weitere Teile der
Innenstadt fuer Demonstrationen zu sperren. War es vor einigen Jahren die
Kaerntnerstrasse, soll jetzt der Graben folgen. Irgendwann wird es dann fuer linke
Gruppen gaenzlich unmoeglich, in der Innenstadt Demos zu organisieren, schliesslich
trifft das Argument der TouristInnen (und das ausserdem gebrachte der zahlreich
vorhandenen Schanigaerten) auf weite Teile der Innenstadt zu.

Um diesem Vorgehen einen Riegel vorzuschieben, haben wir uns, obwohl die Berufung
nachtraeglich natuerlich nichts mehr am Ablauf der Demo aendert, zu diesem Vorgehen
entschlossen. Wir haben zwar keine Illusionen in den buergerlichen Staat und sein
Rechtssystem, das bedeutet aber nicht, dass wir nicht rechtliche Moeglichkeiten
nuetzen, wenn sie in unserem Interesse sind. Wir hoffen mit unserer Berufung,
kuenftige Untersagungen verhindern zu koennen, was im Interesse der gesamten Linken
ist. Ueber den weiteren Verlauf werden wir Euch informieren.   *Antifaschistische
Linke (gek.)*

Kontakt: M@IL  Almail@gmx.at oder 0699 10 934 921

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