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Aussendungszeitpunkt: 3.4.2001 -15:34
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Spanien/Baskenland:

> Beliebte Terroristen

Wenn die Medien dem baskischen Konflikt Bedeutung in ihren Seiten
beimessen, dann muessen Bomben explodieren. Vom baskischen Problem
bleibt so nur mehr ein "Terrorismus-Problem", ein Schlagwort das die
Unmoeglichkeit einer demokratischen Loesung impliziert und den
"Rechtsstaaten" nur das Mittel der ruecksichtslosen Anwendung ihres
eigenen Gewaltmonopols als Antwort laesst. Wenn daher die Medien
derzeit den angekuendigten ETA-Anschlaegen auf touristische
Einrichtungen und dem Aufruf der ETA, auf den Spanienurlaub zu
verzichten, so breiten Raum geben, sollte man aufhorchen. Denn es ist
ein Zeichen, dass ein antidemokratischer Anschlag gegen die baskische
Opposition im Gange ist: gegen jene etwa 20 %, die sich zur
Unabhaengigkeitspartei Herri Batasuna bekennen, jene, die die
baskische Sprache neu beleben, jene die in den Massenorganisationen
taetig sind oder sich der unabhaengigen Berichterstattung verpflichtet
haben. Die "unbelehrbaren Terroristen" waeren fuer das buergerliche
Denken ja erklaerbar - fanatische Individuen, Indoktrinierte,
Unbelehrbare - (und problemlos auszuloeschen); aber eine breite
Volksbewegung, die ihre demokratischen und sozialen Rechte einfordert?
Das loest bei den Denkern und Herrschern der Globalisierung Aerger
aus. Es widerspricht ihrer Vorstellung von der neuen,
individualistischen Demokratie, in der sich die atomisierten
Individuen ruhig verwalten lassen und dadurch gluecklich werden. Ein
breites Kollektiv, eine Volksbewegung, das darf nicht sein! Hier ist
der wahre Feind, der vernichtet werden muss.

Was ist also diesmal dran?

1) Das unabhaengige, linke Magazin Ardi Beltza (Schwarzes Schaf) soll
verboten werden. Der Chefredakteur der Zeitung, Pepe Rei, wurde
bereits vor Wochen festgenommen. Das Magazin wird als Organ der ETA
denunziert. Auf diese Weise wurde bereits die Tageszeitung EGIN 1997
zugesperrt. Beweise gibt es keine, doch die Medien haben durch
Fotonachrichten, auf denen das Magazin neben Waffen aus ETA-Depots
abgebildet wurde, zwar keine rechtliche, aber eine fuer die spanische
Justiz ausreichende Grundlage fuer eine Zensur geschaffen

2) Der Journalist Pepe Rei, der wegen "Zusammenarbeit mit einer
bewaffneten Gruppe" verhaftet wurde, wird nun der "Mitarbeit in einer
bewaffneten Gruppe" beschuldigt. Pepe Rei war Chef der Recherchen-
Abteilung von EGIN und deckte immer wieder illegal und korrupte
Verwicklungen der Politik, Wirtschaft und Polizei auf und griff die
Selbstzensur und Hoerigkeit der buergerlichen Journalisten an.

3) Das politischen Projekt EKIN, ein Buendnis fuer Unabhaengigkeit und
Sozialismus, das der Patriotischen Sozialistischen Koordination (KAS)
nachfolgte, wird kriminalisiert. Dabei wurde auf das eigentliche Ziel
hingewiesen: Das Verbot der Organisation, die Herri Batasuna
"kontrolliert", also dieser selbst. So wird vor den im Mai
stattfindenden Wahlen zur baskischen Autonomieregierung ein Klima der
Satanisierung und Verfolgung geschaffen...
*Antiimperialistische Koordination/gek.*

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