**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: 3.4.2001 -15:34
**********************************************************
Leserbrief:
> Betr: "Toetet Haider"
Danke fuer die Entgegnung
(akin 10/01; akin-pd 27.3.01).
Ich habe ein literarisch
gestaltetes Plakat gezeigt mit dem Titel:
"Toetet Haiders
Wortspiele". Mehrere Medien reduzierten das
auf "Toetet Haider".
Jeder sieht eben das, was er gerne sehen
moechte. Ich habe z.B.
im Standard vom Do., 29.3.
eine Karikatur gesehen, auf der sich
Haider von der Bruecke
stuerzt. Eine klare Aufforderung zum
Bungee mit Strick. Zur
Selbstentsorgung? Ist das noch
Kunst?
Oder was sagt uns z.B. die Aufschrift des T-Shirts
"Haengt die
Gruenen, solange es noch Baeume gibt", getragen von
einem FPOe-
Waehler, grosz gezeigt fuer einige Minuten im
ORF-Report vom
26.3.? Und was erfahren wir durch die hohe Kunst
des "Schweigens
des Dr. Schuessel"? "Toetet Haiders Wortspiele"
beinhaltet die
Botschaft, dasz seine antisemitischen Wortspiele
durch Wortspiele
"getoetet" gehoeren, was ich hiermit getan habe.
Es ist dies meine
(sehr bescheidene) Ersatzleistung, meine Art
der Entschuldigung an
die Juden fuer den konkreten Fall, in denen
ein "radikales Element
einer populistisch rechten Partei" Juden
Schmerz zugefuegt hat,
meine Interpretation von "Auge um Auge,
Zahn um Zahn". (Siehe
dazu: Judentum wie es wirklich ist. Theodor
Much, Verlag K&S,
S.35, 36)
Auch druecke ich damit
aus, dasz mir die sprachlich-korrekte
Verurteilung von Haiders
aufplatzenden Verbalgeschwueren durch das
schmerzlose "Unerhoert!
Antisemitismus!" nicht gelingt. Mich
ueberfaellt eine
unglaubliche Wut, an der ich fast ersticke, wenn
ich nur daran
denke. Zwei Ereignisse der letzten Zeit lassen mich
wieder atmen:
mein Plakat und das Wiener Wahlergebnis.
Und im uebrigen
moechte ich mich fuer das, was mir zugeschrieben
wird,
entschuldigen. Meinetwegen.
*Robert Widerling,
Querulierkuenstler*
**********************************************************
'akin - aktuelle informationen'
wipplingerstrasze 23/20
a-1010 wien
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
fax: ++43 (0222) 535-38-56
http://www45.gmx.net/v4/derefer?DEST=http%3A%2F%2Fakin%2Emediaweb%2Eat
Bank Austria, BLZ 12000,223-102-976/00, Zweck: akin