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Aussendungszeitpunkt: 30. Januar 2001 - 13:44
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Kommentar:

> Davos sichs abgspielt hat

Was in Davos rund um das Weltwirtschaftsforum los war, ist bereits
durch die Medien gegangen. Autobusse aus verschiedenen Laendern
wurden stundenlang aufgehalten oder gar nicht ins Land gelassen.
Ueber Reisende, die man fuer potentielle Demonstranten hielt,
wurde eine Einreisesperre bis Ende Jaenner verhaengt. Ein Autobus
aus Oesterreich wurde nicht in die Schweiz gelassen, weil
angeblich die Anzahl der Schi und Snowbords nicht mit der Anzahl
der Reisenden uebereinstimmte. Keinerlei Demozubehoer wurde
gefunden, trotzdem konnte der Bus nicht in die Schweiz fahren.
Eine Theatergruppe, die schon in Davos war, wurde in der Nacht aus
den Betten gerissen und aus Davos vertrieben, der
Vermittlungsversuch der Theologischen Bewegung, der zwei Stunden
vor der Demo zu einer Deeskalation haette beitragen sollen, wurde
von der Polizei abgelehnt.

Die Schweizer Polizei leistete sich das besondere Gustostueckerl,
die Bevoelkerung aufzufordern, potentiellen DemonstrantInnen keine
Unterkunft zu gewaehren, sondern diese umgehend der Polizei zu
melden. Leider konnte die Polizei nicht mitteilen, woran
potentielle DemonstrantInnen erkennbar seien. Wahrscheinlich haben
diese Masznahmen etliche "harmlose", aber langhaarige oder
sonstwie nicht ganz dem buergerlichen Schweizer-Bild entsprechende
Schitouristen erwischt, die jetzt nicht mehr auf Urlaub in die
Schweiz fahren werden (was uns nur recht sein kann, dann werden
die Alpen geschont).

Waehrend der Demo selbst setzte die Polizei Wasserwerfer und
Gummischrot ein, was zu mehreren Augenverletzungen auch bei
Unbeteiligten fuehrte.

Inzwischen steht der Wirtschaftsgipfel in Davos bereits unter
massivem Rechtfertigungsdruck. Leicht spoettisch beschreibt die
jeden Linksdralls unverdaechtige Zuericher "Weltwoche", wie der
Begruender des Gipfels, der Oekonomieprofessor Klaus Schwab, das
Treffen seit einigen Jahren verteidigen musz (zuletzt sogar in
Zeitungsinseraten), weil der Widerstand der Globalisierungsgegner
den Allmachtsphantasien der Wirtschaftskapitaene Grenzen setzt.
*Ilse Grusch*

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