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Aussendungszeitpunkt: 6.9.2000; 23:00
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Gesundheit/Nord-Sued:

> Pestizide machen depressiv

Hohe Selbstmordrate bei TabakarbeiterInnen

Die auf Tabakplantagen eingesetzten Pflanzenschutzmittel verursachen neben Fehlgeburten und Krebs
auch Depressionen. Jetzt hat die hohe Suizidgefahr in einem kleinen Ort in Brasilien die Diskussion
ueber die gefaehrlichen Chemikalien neu belebt.

In Brasilien nehmen sich im Durchschnitt drei von 100.000 Menschen das Leben. In der Stadt Venancio
Aires, im suedlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul, ist die Rate mit 21 Selbstmorden pro 100.000
Einwohner jedoch sieben Mal so hoch. Fuer die brasilianische Agronomin Angela Cordiero steht fest:
In dem Dorf werden auf Tabakplantagen gefaehrliche Pestizide eingesetzt. “Von den organischen
Phosphaten, die die Tabakarbeiter als Pestizide benutzen, weisz man, dass sie das Nervensystem
beeintraechtigen. Wer mit ihnen in Kontakt kommt, leidet an Depressionen und ist somit hochgradig
suizidgefaehrdet.”

Diese Annahme unterstuetzt auch eine Untersuchung der Universitaet des suedbrasilianischen
Bundesstaates. Sie weist nach, dass die Mehrheit der in Venancio Aires veruebten Selbstmorde von
Menschen begangen wurden, die auf Tabakfabriken beschaeftigt waren. Dabei wurde die hoechste
Suizidrate in den Monaten festgestellt, in denen die Pflanzenschutzmittel verstaerkt zum Einsatz
kamen.

Tabak wird ueberwiegend in Entwicklungslaendern angebaut. Wie auszerdem aus einem gemeinsamen
Bericht der WHO und der Weltbank hervorgeht, hat die Tabakproduktion seit 1975 in den armen Laendern
zugenommen, waehrend in den Industrielaendern immer weniger angebaut werde. (Marwaan Macan-Markar,
Mexiko, IPS / gek.)
 
 
 
 

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