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Aussendungszeitpunkt: 16.5.2000; 22:00
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Indien:

> Zwanzig Millionen Menschen im Streik

Unbemerkt von europaeischen Tageszeitungen streikten Millionen
indischer Lohnabhaengiger letzten Donnerstag, den 12.5., und
unterbrachen Verkehrsverbindungen sowie die Geschaefte der Banken und
Versicherungen, um unter anderem gegen die von der Hindunationalisten-
Regierung geplante Liberalisierung der Finanzpolitik zu protestieren.
Nach Angaben des "Allindischen Gewerkschaftskongresses" haetten 20
Millionen Beschaeftigte sich am eintaegigen Streik beteiligt und damit
den Finanzsektor komplett lahmgelegt. Auch im Kohlen-Revier und in
Industrie-Betrieben sei der Streik teilweise befolgt worden, sogar
landwirtschaftliche Betriebe seien betroffen gewesen.

Insgesamt hatten Indiens vier wichtige kommunistische Parteien, 12
andere politische Gruppierungen, 55 Berufsverbaende und sechs
Gewerkschaften zum Streik aufgerufen.

Die allgemeine Unzufriedenheit richtete sich sowohl gegen die
prinzipielle oekonomische Politik der Regierung, als auch gegen die
daraus erwachsenden praktischen sozialen Defizite. Waehrend die als
kommunistisch angesehene Gewerkschaft CITU von einem Protest "gegen
die Auslieferung der nationaloekonomischen Souveraenitaet an WTO und
IWF" spricht, duerfte vor allem die kuerzliche Erhoehung der Preise
von Getreide und Brennstoffen sowie die Kuerzung von Beihilfen Anlasz
fuer die jetzigen Streiks gewesen sein.

Am selben Tag machten oppositionelle Abgeordnete auch beide Haeuser
des Parlaments in New Delhi dicht: Sitzungen waren waehrend der
Protestkundgebungen in den Saelen nicht mehr moeglich.
*AFP, Times of
India/bearb.*

Links dazu: http://www.labourstart.org/india/



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