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Aussendezeitpunkt: Di, 21.03.00, 15:38                                   *
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FPOeVP/"Oesterreichgespraech" im ORF:

> Manipulative Werbeveranstaltung

80% der RednerInnen beim 3 1/2-stuendigen Politstadl am Mittwoch
waren OeVP/FPOe-FunktionaerInnen oder WaehlerInnen. Obwohl die
SPOe staerkste Partei ist stellte sie nur einen Redner, die OeVP
und die FPOe je 2. Dasz VertreterInnen der neuen massiven
Widerstandskultur zwar regelmaeszig Interviews  auslaenischen
Sendern geben, vom ORF aber nobel ignoriert werden und als
politische Subjekte unwichtiger sind als etwa ein x-beliebiger
Kaerntner Hotelier, ist eben Ausdruck des von Welzig als
Stadlpolitik bezeichneten Zustands des orf.

Die offensichtlichste und massivste Manipulation war der
herzzerreiszende Auftritt der SchuelerInnen. Auch diese sind der
OeVP-Schuelerorganisation Schuelerunion zuzuordnen, einer davon
ist sogar Sprecher der BHS-Schuelervertretung in Wien.

Eine anwesende Schulklasse der Waldorfschule, die positive
Erfahrungen machte, sich auch zu Wort meldete, wurde von den
ModeratorInnen moderiert.

Dasz sich renommierte ModeratorInnen wie Johannes Fischer und
Gisela Hopfmueller fuer diesen Politstadl hergeben, gibt uns wenig
Hoffnung, dasz der ORF eine eigenstaendige Informationspolitik
betreiben wird koennen.

Auf Einladung der Gesellschaft fuer deutschfranzoesische
Freundschaft, des franzoesischen Familienministeriums und der
Demokratischen Offensive befindet sich seit 18.3. eine 12-koepfige
SchuelerInnendelegation der Gymnasien Rainergasse und Rahlgasse in
Frankreich, um authentische Erfahrungen zu machen.
                            *Aktionskomitee gegen Schwarzblau / gek.*

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> Zitiert

« Herr Dr. Gusenbauer hat davon gesprochen, dass man die
verschiedenen Orte des Lebens in ihrer Eigenart nicht aus dem Auge
verlieren darf. Das Bierzelt, hat er gesagt, ist etwas anderes als
die Strasze oder das Fernsehstudio. Ich glaube, dass das ein sehr
wichtiger Gedanke ist. Ueber den Ort nachzudenken, an dem diese
Veranstaltung stattfindet, scheint mir entscheidend zum
Verstaendnis dessen, was hier stattfindet. Der Ort des politischen
Geschehens ist das Parlament. Der Ort des politischen Protests ist
die Strasze. Die Orte der Wissenschaft sind Labor und Bibliothek.
Was aber ist das Fernsehstudio?

Es lohnt sich, nachzudenken ueber das, was sich hier tut - vor
Kamera und Mikrophon. Die Medien, so behaupte ich, generieren das
Geschehen als dessen Berichterstatter sie sich gerieren. Die
Medien schaffen die Figuren, ueber deren Vorhandensein wir uns
dann gemeinsam auflagen- und quotensteigend erregen koennen. Wir
sind die Sprecher dieses Stueckes, das hier aufgefuehrt wird, aber
der Text ist nicht von uns.

Der ORF hat uns zu einem "Oesterreich-Gespraech" geladen. Ich
meine, man sollte sich einen anderen Namen ueberlegen. Wenn ich an
eine vom ORF hoch geschaetzte Reihe anschlieszen darf: Es muesste
doch ein neues Kompositum mit "Stadl" zu finden sein. »

                                                         *Werner Welzig,*
     *Praesident der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften, beim*  
 *Oesterreichgespraech", zitiert nach "Der Standard", 18./19. Maerz 2000*


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