***********************************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der
Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt
nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
***********************************************************************

22.9.1999, 1:33
***********************************************************************

Wahlkraempfe (IV):

> Und jetzt zu etwas ganz anderem...

Die Gruenen setzen sich fuer eine Wahlkampfveranstaltung der FPOe ein und
ich finde das erfreulich. Nein, ich bin jetzt nicht voellig durchgeknallt,
und sogar auch einigermassen nuechtern, die Geschichte ist nur einfach die:
Die FPOe wollte am Platz vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck am 29.9. ihre
Wahlkampf- Abschluszveranstaltung abhalten. Doch der Stadtsenat verbot es
mit SPOeVP-Mehrheit unter anderem wegen Behinderung der tourismuswichtigen
Aussicht und des Gastgartenumsatzes. Nur: Wenn bislang SP- oder VP-Granden
dort sprechen wollten, war das nie ein Problem.

Das machten ausgerechnet die Gruenen in einer Aussendung zur politischen
Nagelprobe. Die Gruenen sind ja wirklich nicht verdaechtig, der FPOe im
Wahlkampf helfen zu wollen. Und genau deswegen ist es wichtig, dasz sie sich
anhand gerade dieses Beispiels fuer prinzipielle buergerlichen Freiheiten
eben auch fuer Andersdenkende einsetzen. In der besten Tradition Rosa
Luxemburgs ist es also, wenn die Gruenen schreiben: "... politische
Auseinandersetzung ist eine Sache, administrative Behinderung des
Wahlkampfes eine andere. Dasz der FPOe-Wahlkampf mit derlei Tricks
eingeschraenkt werden soll, halten wir fuer unertraeglich und einer
Demokratie unwuerdig."

Sich fuer das Recht auf Versammlungsfreiheit des politischen Freundes
einzusetzen, ist eine Sache der Solidaritaet. Es auch im Falle des Gegners
einzufordern, ist eine Frage der Prinzipientreue. Schade, dasz solche
politische Ernsthaftigkeit bei den Gruenen sonst leider Seltenheitswert
besitzt.              *Bernhard Redl*


***********************************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1010 wien, wipplingerstrasze 23/20
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
fax: ++43 (0222) 535-38-56
akin.buero@gmx.at
http://akin.mediaweb.at
pgp-key (2.6.2i) auf anfrage
Konto: 223-102-976/00, Bank Austria
BLZ 12000, Verwendungszweck: akin