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akin-Pressedienst. *
Elektronische Teilwiedergabe der *
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. *
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der *
Papierausgabe veroeffentlichten sein. *
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. *
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der *
Verantwortung der VerfasserInnen. *
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt *
nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. *
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Aussendezeitpunkt: Di, 08.06.99, 12:47 *
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In eigener Sache:
 
> Drohgebaerden haben keinen Platz in der akin
 
Die kontraeren Standpunkte diverser Gruppen und Personen
bezueglich Jugoslawien-Nationalismus oder -Antinationalismus
spitzten sich in der vergangenen Woche in bedenklicher Form
dermaszen zu, dasz mittlerweile schon vor offenen
Gewaltandrohungen wie juengst in einen an uns ergangenen
Leserbrief nicht zurueckgescheut wird.
 
Die akin bietet - wie bisher - den divergierenden Meinungen eine
Diskussionsplattform und schlieszt aber mit Sicherheit aus:
 
* Briefe zu veroeffentlichen, die koerperliche Drohungen (egal
gegen wen auch immer) beinhalten;
 
* sich von irgendwelchen Boykottandrohungen -- wie in jenem
Leserbrief dezidiert ausgesprochen -- beeinflussen zu lassen;
 
* sich auf irgendwelche "Linie" bringen zu lassen oder
dahingehende Zensur von irgendwelcher Seite zu dulden.
 
Daher wollen wir auszer den nachstehenden Bemerkungen von G.D. nur
noch folgende Richtigstellung unterbringen, da zu vermuten ist,
dasz die erwaehnten Anschuldigungen auch anderswo auftauchen
werden. Die rechte Wochenzeitschrift "Zur Zeit" hatte den Namen
eines politischen Aktivisten genannt, mit dem Thomas Schmidinger
in der akin die Federn gekreuzt hatte. Dasz "Zur Zeit" den Namen
kannte, ist aber nicht Thomas Schmidinger anzulasten, wie es unser
anonymer Leserbriefschreiber behauptet. Der Aktivist hatte genauso
wie Schmidinger selbst ganz bewuszt seinen Namen unter seine
Beitraege gesetzt, uns auch nie aufgefordert, seinen Namen nicht
zu veroeffentlichen und sich auch nicht nachtraeglich darueber
beschwert, dasz wir seinen Namen abgedruckt hatten. Die einzigen
Namen von natuerlichen Personen, die Schmidinger genannt hatte,
waren Saddam Hussein, Milosevics und Rugova. *Eure Redaktion*
 
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> Hier geht es nicht mehr um die NATO
 
"Wider die Dummheit..." Unter diesem Titel bekamen wir einen
anonymen LeserInnenbrief, der wie folgt weitergeht: "... haben wir
Thomas Schmidinger verdroschen." Schockierend. Da schreibt wer
wider die Dummheit, hat aber offensichtlich keine guten Argumente
und musz gewalttaetig werden. Kontaktaufnahme mit dem Betroffenen
beruhigt uns wieder. Er ist wohlauf.
 
Diskussionsbeitraege koennen saubloed, sehr gscheit, rational,
emotional, philosophisch, beleidigend, fundiert, untergriffig und
weisz der Teufel was noch sein. Sobald aber die argumentative
Ebene mit der gewalttaetigen, oder auch nur gewaltandrohenden
vertauscht wird, ist auch das Instrumentarium der Diskussion
verlassen. Hier herrscht Krieg! Unter uns. Buergerkrieg in der
oesterreichischen Linken. Als ob wir keine anderen Sorgen haetten.
Der weitere Inhalt des Schriftstueckes wird darob gegenstandslos.
Es geht jetzt ums Siegen, nicht ums Rechthaben. Es geht um eine
stalinistische Saeuberungsaktion, bei der ein Diskussionsgegner
mit anderer Meinung als Denunziant denunziert wird. Weil, wer eine
andere Meinung vertritt, ist eben Denunziant, in stalinistischer
Denkweise ist eben kein Platz fuer Demokratie oder Konsens oder
so. Und dann gehz hart auf hart, die Schmidingeralbaner werden von
den "wir-sind-die-echten-Linken"-Serben verjagt, dann kommt die
Friedensmission der oesterreichischen Polizei ...
 
... und dann ist das Terrain der oesterreichischen Linken
zerstoert, ausgebombt. Die Polizei freut sich, der Rest der
Rechten auch, und sie machen sich an den "Wiederaufbau". Das ist
kein Plaedoyer fuer eine aufgesetzte Einheit der Linken. Sind wir
doch froh ueber Meinungsvielfalt. Aber bitte, bei allen
notwendigen Streitereien, laszt uns auf der argumentativen Ebene
bleiben.
 
Angebliche Recherchefehler, Faktenverdrehungen oder sonstige
Unzulaenglichkeiten eines Diskussionsbeitrages koennen auch anders
ausgeraeumt werden. Zudem steht es jemanden, der/die im eigenen
Pamphlet mit falschen Fakten operiert, schlecht an, ueber andere
zu richten. Es ist ueberdies einfach laecherlich zu behaupten,
Schmidinger waere der Ausgangspunkt von Diffamierungen gegen die
echten und einzig wahren Linken. Dafuer wird die schlechte Meinung
der "falschen Linken" aufgrund solcher anonymer Aktionen auch nur
allzu schoen bestaetigt.
 
Und weils gleich in einem Aufwaschen geht, wird in
besagtem Brief auch die Akin beschimpft. Weil wir einen Artikel
gegen Schmidingers Argumentation namentlich kennzeichneten, da wir
den politischen Gegnern damit in die Haende spielten. Vielleicht
war es ein Fehler Thomas Schmidingers, seinen Artikel namentlich
zu zeichen. Was seine politischen Gegner tun wollten, durften wir
dann lesen. Aber es ist seit Jahren bei uns dasselbe: Wer seinen
Namen genannt haben will, dessen Name wird genannt, wenn nicht
dann nicht. In letzterem Fall ist es aber nicht notwendig, anonym
zu schreiben, sondern nur, uns darauf hinzuweisen. Wir sind
neugierig und wollen wenigstens wissen, fuer wessen Texte wir dann
fallweise beflegelt werden oder gar die Publizistikfoerderung
verlieren. Unsre Draehte zur STAPO sind nicht so eng, dasz wir
ihnen was fluestern.
 
Dann haetten wir im Gegensatz zu unserem "bisherigem Anspruch"
nicht rechtzeitig Gelegenheit zur Gegendarstellung gegeben. Nun,
es ist einfach nicht moeglich, zu allem und jedem jeden fuer die
selbe Nummer zu Stellungnamen einzuladen. Diese Gepflogenheit war
immer selektiv, naemlich auf Extremfaelle beschraenkt, bzw. auf
zufaellig anwesende und daher niemals unser Anspruch. Aber es gibt
immer eine naechste Nummer. Und die wurde ja von Leuten, die sich
noch auf der Diskussionsebene befinden, genutzt. Dasz das der/die
AutorInnEn nicht getan hat/haben, spricht nicht fuer dessen/deren
Faehigkeiten. Dasz namentlich gekennzeichnete Beitraege nicht
unbedingt der Redaktionsmeinung entsprechen, sei, da dies
anscheinend auch nicht verstanden wurde, bei dieser Gelegenheit
auch noch erwaehnt. Und dasz die Auffassungen darueber, was
bedenklich, beleidigend, etc. ist, verschieden sind, wird dem
verstaendigen Leser des kleingedruckten sicher auch einleuchten.
Der/die VerfasserInnen verstehen dies anscheinend aber nicht, da

er/sie meinen/meint, wir haetten Schmidinger entgegen dem, was im
Kleingedruckten steht, "bewuszt und in voller Absicht
Beleidigungen, bedenkliche Inhalte und die Schaedigung der Gruppen
in Kauf genommen." Den Schlusz des Briefes aber musz man sich auf
der Zunge zergehen lassen, denn Drohungen waren wir ja bisher nur
von rechts gewohnt: "Auch rechtlich haetten einige Gruppen, so sie
an einen Rechtsstaat glauben wuerden, die Moeglichkeit
mannigfaltige Schritte gegen die Akin und Thomas Sch. zu
unternehmen. Wir hoffen, dasz die Vernunft siegt und alle
Beteiligten mit Gegenstellungnahmen Genugtuung erlangen, moechten
aber trotzdem wissen, wie die Akin dafuer die Verantwortung zu
uebernehmen gedenkt und erwarten auch eine eindeutige Antwort
darauf, da ansonsten nur Boykottaufrufe blieben - es sind ja
schlieszlich von Euch selbst auferlegte Kriterien, die ihr da zu
erfuellen habt."
 
Abgesehen davon, dasz ich die rechtlichen Moeglichkeiten nicht
sehe, haben wir leider keine Gegendarstellungen auszer den
abgedruckten erhalten. Ach ja, dieses Pamphlet noch, das die von
uns selbst auferlegten Kriterien nicht erfuellt.
 
"Im uebrigen sind wir der Meinung, die Dummheit musz zerschlagen
werden."
 
Ich auch. Aber Dummheit kann durch nix zersetzt werden.
 
*Gregor Dietrich*
 
 
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