Betreff : Tuerkei/Kurdistan: Neues von Oecalans Anwaelten
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Aussendezeitpunkt: Do, 29.04.99, 18:04 *
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Tuerkei:

Neues von Oecalans Anwaelten



(24. April 1999) Der PKK-Vorsitzende Abdullah Oecalan befindet sich
seit seiner Verschleppung auf der Gefaengnis-Insel Imrali unter
Aufsicht des Generalstabs der tuerkischen Armee in vollstaendiger
Isolation.

Die Anwaelte des "Rechtsbuero des Jahrhunderts" (Asrin Hukuk
Buerosu) aus Istanbul sind in groszer Sorge um das Leben ihres
Mandanten. In einer Erklaerung (vom 22. April 1999) weisen sie
darauf hin, dasz ihnen angedroht wurde, ihnen werde ab dem
26.4.1999 kein (Militaer-)Boot mehr zur Ueberfahrt auf die
Gefaengnis-Insel Imrali zur Verfuegung gestellt. Die Gewaesser um
die Insel gelten seit der Inhaftierung von Oecalan als
militaerisches Sperrgebiet, so dasz anderen Booten untersagt ist,
dorthin zu fahren.

Sowohl nach tuerkischem Recht, als auch nach europaeischen und
internationalen Abkommen, gelte fuer Gefangene solange die
Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil bewiesen sei. Aufgrund des
Wahlausgangs zugunsten rechtsextremer Kraefte in der Tuerkei sei
das Leben ihres Mandanten aber in akuter Gefahr, erklaeren die
Anwaelte. Der Generalsekretaer der zweitstaerksten Partei nach den
Wahlen, Koray Aydin von der rechtsextremen MHP die
moeglicherweise mit der DSP von Buelent Ecevit die zukuenftige
tuerkische Regierung stellen wird - habe in einer Presseerklaerung
oeffentlich die Todesstrafe fuer Abdullah Oecalan und seine
Hinrichtung gefordert.

Die Entscheidung des britischen Satellitenbetreibers ITC vom 22.
April, dem internationalen kurdischen Fernsehsender MED-TV die
Lizenz zu entziehen, ist das Ergebnis eines international
gesteuerten Angriffs auf die Presse- und Informationsfreiheit.
Angeblich habe der Sender zur Gewalt aufgerufen, heiszt es in der
Begruendung von ITC. Doch hiesz es auch, die Tuerkei habe
entsprechend interveniert. *ERNK-Vertretung in Oesterreich / gek.*


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