akin / aktuelle informationen Pressedienst akin vom 08-09-1998
 
 



akin-Pressedienst.Elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten seinn. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.


 EU/Oesterreich:

> Probeauftritt fuer "Mister GASP"

Ein Rueckblick auf das "informelle" EU-Auszenministertreffen in
Salzburg am Wochenende
 

Schwarze Limousinen kurvten im Schnuerlregen durch die Salzburger
Innenstadt. Drinnen, hinter den getoenten Scheiben saszen die
Herren Auszenminister der EU. Ihnen voraus blaublinkend Polizisten
auf Motorraedern und in ihren Einsatzfahrzeugen. Hinten nach
folgten die von Austro-Chrysler, OMV und "unserem Heer"
gesponserten Begleitfahrzeuge. Die hohen Herren werden es den
Sponsoren zu danken wissen. Vom Airport zum Festessen zur
Konferenz ... "Die Groszkopferten san do...", sagte der
Buschauffeur respektlos vor sich her, waehrend er wartete, bis der
Trosz vorbei war und der Exekutivbeamte ihm und dem Plebs die
Weiterfahrt gewaehrte. Erst spaeter, beim EU-Sondergipfel in
Poertschach wird dann von "Buergernaehe" geredet werden. Horden
von Medienleuten versuchten einen der hohen Herren vor dem
"Oesterreichischen Hof" wie einen fetten Fisch zu angeln - wobei
als Angel Mikrofone und Kameras dienten. Unbeachtet standen
dagegen gut zwei Dutzend (optimistische Angabe) AktivistInnen von
Friedensorganisationen und NATO-kritischen Parteien auf dem
Mozartplatz unter dem Motto "Neutralitaet statt NATO". Von oben
ergosz sich der Regen nun in Stroemen. Die Tinte auf den Blaettern
meiner Rede zerrann zunehmend.

Mein erster Gedanke kreiste um einen groszen Salzburger Buerger.
Nein, nicht der Mozart! Ich dachte an den Philosophen und
Oekonomen Leopold Kohr. Nach Maastricht werde sich die Union zu
einem Superstaat entwickeln, der wie der Turm von Babel in sich
zusammenbrechen werde, sagte Kohr kurz vor seinem Tod. Das sei ein
Gesetz der Natur und der Physik.

Wie unterschiedlich sind doch die Welten! Hier die Kritik Kohrs an
den Groszreichambitionen der Union, dort die Jubelreden der EU-
Verantwortlichen, das ungeduldige Streben nach noch mehr EU-
Staatlichkeit. Der gegenwaertige EU-Ratspraesident laeszt sich
nicht von dem Kohr'schen Ansatz der Kleinheit und dem Appell zur
Abkehr von der Groszmachtpolitik anstecken. Wolfgang Schuessel
scheint geradezu als Oesterreicher von einem Kleinheitskomplex
besessen und betreibt mit gluehendem Eifer in seiner Rolle als
Ratsvorsitzender die Entwicklung der Union hin zu einem
Superstaat. Was gestern EU-intern noch umstritten war und beim
Amsterdamer Gipfel noch nicht beschlossen werden konnte, moechte
Wolfgang Schuessel in seiner Ratspraesidentschaft weitertreiben.
Die GASP solle durch eine Art Ueber-Auszenminister zugespitzt
werden. Das wuerde jedoch bedeuten: einen weiteren
Souveraenitaetsverlust fuer die Mitgliedsstaaten der Union in
einem Bereich, der bislang noch weitgehend Domaene der einzelnen
Mitgliedsstaaten war sowie eine weitere Verdraengung der OSZE und
der Vereinten Nationen von ihrer Rolle, internationale Werkzeuge
der Friedenswahrung, Friedenssicherung und Friedensschaffung zu
sein.

Mein zweiter Gedanke: Das Reden von einer eigenstaendigen
Gemeinsamen Auszen- und Sicherheitspolitik der EU hoert
spaetestens dort auf, wo es an den Einfluszbereich der US-
amerikanischen Weltpolitik anstoeszt. Wie war das mit den
voelkerrechtswidrigen Angriffen auf den Sudan und Afghanistan, Mr.
EU-Ratspraesident?

Mein dritter Gedanke: Zumindest vermieden es die EU-
Auszenminister, einem NATO-Interventionsgerede im Kosovo neue
Nahrung zu geben. Zumindest berieten sie ueber die Entsendung von
staendigen Beobachtern in den Kosovo in der Logik einer
nichtmilitaerischen Konfliktintervention.

"Die Stunde einer neuen Weltmacht." Mit solch groszen Worten
kommentierte Peter Rabl im KURIER das Treffen in Salzburg. Das
Auszenministertreffen am verregneten Wochenende in Salzburg: es
war ein weiterer kleiner Schritt zur Weltmacht EU - und die Kohls
und Schuessels, die Habsburgs und Santers werden sich freuen.

                                *Klaus Heidegger via ComLink/gek.*
 

> Naechste EU-Ministertreffen

Fuer phantasievolle LeserInnen, die daran interessiert sein
koennten, den EU-MinisterInnen zu zeigen, dasz es in unserem
schoenen Land auch noch Menschen gibt, die sich fuer was anderes
interessieren als Sissi, Sachertorte und Saengerknaben, bieten die
akin ein Service der besonderen Art:

Kulturminister: 10.-12.9., Linz

Landwirtschaftsminister: 20.-22.9., St.Wolfgang

EU-Gipfel: 10.-12.12., Wien

Europ.Konferenz ueber Verkehrsalternativen: 13.-15.9. beim
Verkehrsministertreffen: 15.-16.9., Feldkirch

Industrieminister: 2.-4.10., Klagenfurt

Wohnbauminister: 22.-23.10., Graz

Bildungsminister: 23.-24.10., Baden b.Wien

Ministertreffen zu Buergernaehe und Subsidiaritaet: 24.-25.10.,
Poertschach

Ministertreffen zu Justiz und Innerem: 29.-30.10., Wien

Auszenminister zu SADC/Suedl.Afrika: 3.-4.11., Wien

Auszenministertreffen zu 50 Jahre Menschenrechtserklaerung:
10.12., Wien.
 

Das *Treffen der Kulturminister* wird auf alle Faelle bedemonstriert
werden: Sa, 12.9., 9-12 Uhr; Taubenmarkt, Linz: Straszenaktion
"Europa geht den falschen Weg - Alternativen sind moeglich"
(Themen: Arbeitslosigkeit, Militaer, Polizeistaat, Atomunion)




Initiativen:

> Wien: Gegen Privatisierung

Die "Initiative Stadtwerke" (c/o Bewegung Rotes Wien) sammelt
Unterschriften gegen die Privatisierung der "Wiener Stadtwerke".
1200 Menschen haben den Aufruf bereits auf dem Volksstimmefest
unterschrieben. Die Kritik an der geplanten Konstruktion einer
Wiener Stadtwerke Holding AG mit GmbHs als Tochtergesellschaften
setzt an der Tatsache an, dasz das Aktienrecht
betriebswirtschaftliche Forderungen als alleinig gueltige
Verwaltungsmaximen ansieht. Die Initiative kritisiert vor allem,
dasz die Stromliberalisierung und die damit notwendigen Aenderung
der Stadtverfassung durchaus auch anders gehandhabt werden koenne.
Nach Prof. Erwin Weissel haette "das Land Wien die Moeglichkeit
eine Sondergesellschaft zu gruenden und so die Stadtwerke unter
die politischer Verantwortung nach sozialen und oekologische
Gesichtspunkten und unter demokratischer Einbindung von KundInnen
und Beschaeftigten zu fuehren". Mit einer AG stoehlen sich jedoch
die Stadtwerke aus ihrem Versorgungauftrag und die Politik aus
ihrer Verantwortung dafuer, so die Initiative. Aehnlich negative
Erfahrungen wie bei der Bahn und der Post, muesse man nicht noch
einmal machen.                                        *BRW/akin*

Unterschriftenlisten bei: "Initiative Stadtwerke" c/o Bewegung
Rotes Wien, 1090 Wien, Liechtensteinstr. 123; Tel&Fax: 01/319-04-57.
 
 

> Augustin goes on air

Die Obdachlosen-Zeitschrift "Augustin" feiert am 1.Oktober ab 20
Uhr im Gasthaus Weberknecht, 1160 Wien, Lerchenfelderguertel 49,
mit einem Fest ihren 3.Geburtstag.  Neugeboren wurde hingegen
"Radio Augustin", dasz seit 4.September regulaer in Betrieb ist.
Jeden Montag 15 Uhr bringt Radio Orange 94,0 ein Magazin unter diesem
Titel, dasz sich an den Inhalten der Zeitschrift orientiert. Am
Freitag zur selben Uhrzeit sollen Studiogespraeche zu einem
bestimmten Thema zu hoeren sein.                  *Augustin/akin*
 
 

> Nationaler Feiertag

Am 26. Oktober 1998 soll auch heuer eine Kundgebung gegen NATO und
WEU in Wien nahe dem Heldenplatz (das Bundesheer hat dort wieder
einmal seine Erlebniswelt aufgestellt) stattfinden. Am 25. August
1998 fand ein Vorbereitungstreffen fuer die Kundgebung statt. Die
ARGE fuer Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit ist an einer
moeglichst breiten Beteiligung interessiert und bittet darum,
deren Forderungen zu unterstuetzen: "Nein zur NATO und WEU * Nein
zum schleichenden NATO Beitritt Oesterreichs * Gegen die
Militarisierung Europas * Gegen die Aufruestung des Heeres auf
Kosten des Sozialsystems * Fuer die Beibehaltung der Neutralitaet
* Gegen jede Militarisierung! * Stop jeglicher Militaereinsaetze!
* Ruestungsindustrie ist Mord!" Wer Interesse hat an der
Vorbereitung mitzuarbeiten oder den Aufruf als Organisation zu
unterstuetzen, sollte sich moeglichst bald melden.          *ARGE
WDV/bearb.*

Kontakt: ARGE fuer Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit Wien,
BG Schotteng. 3a/1/4/59, 1010 Wien; eMail: ARGE.WDV@blackbox.at;
Tel: 01/53-59-109; Fax: 53-27-416

> Automatische Anti-Imp-Demos

Am 3.9. demonstrierten rund 40 Leute gegen den Besuch der US-
Auszenministerin Albright in Wien. Dabei "brachten sie zum
Ausdruck, dasz die USA selbst das Zentrum des Weltterrorismus
gegen die um ihre Befreiung kaempfenden Massen ist", so die
"Revolutionaer Kommunistische Liga" (RKL) in einer Aussendung.
Eine Protestkundgebung vor der Hofburg (angesetzt fuer 13 Uhr), wo
sich Albright  einfinden sollte, wurde verboten.

Auf jeden Militaerschlag wuerden die AntimperialistInnen in Wien
als erste Masznahme mit einer Protestdemonstration am
uebernaechsten Tag um 18 Uhr am Schottentor antworten, kuendigte
die RKL an. *RKL/bearb.*

Info: RKL, Postfach 325, 1060 Wien, Oesterreich




Medien/Prozesse:

> Oe3: Schlusz mit lustig!

Bei Karl-Markus Gausz vergeht Harry Reithofer der Schmaeh

Kommentar aus 'kunstfehler'

*

Am 2. Oktober findet im Landesgericht St. Polten ein von 16 Oe3-
MitarbeiterInnen beantragter Strafprozesz statt. Die Oe3-
Klaegerinnen sprechen Gerichtsdeutsch von »Beschimpfung,
Verspottung, Beleidigung«. Trotzdem handelt es sich nicht um eine
massenhafte Selbstanzeige, denn auf der Anklagebank sitzt der
Salzburger Publizist Karl-Markus Gausz. Wenn das Leben ein Hit
ist, ist das Leben eine einzige Recycling-Maschinerie. Zumindest
wenn man im Sommer Oe3 einschaltet. Doch das Leben ist nicht nur
ein Hit, es will auch irgendwie mit Sinn gefuellt werden. Und sei
es um den Preis, das Leben einer wiederauffuellbare Pfandflasche
fuehren zu muessen. Wer das nicht will und dann auch noch
miesepetrig Oe3 den selbstgezeugten Spasz madig redet, kann
hingegen sein blaues Wunder erleben. Dann heiszt es naemlich unter
Zuhilfenahme eines Dictionaires »Das Leben ist ein Schlag«. Worauf
prompt Klage und Prozesztermin folgen. So ist es jedenfalls dem
Salzburger Publizisten Karl-Markus Gausz widerfahren, nachdem er
in einem NEWS-lnterview den mittlerweile oesterreichweit
bekannten Sager machte, dasz »bei Oe3 die Mitarbeiter
ausschlieszlich aus den groeszten Deppen jedes Maturajahrganges
rekrutiert werden und der am schnellsten seine eigene Sendung
moderieren darf, dessen sprachliche Faehigkeiten am
eingeschraenktesten sind.« Also klagten 16 Oe3-Fun-ModeratorInnen
Gausz wegen »Beschimpfung, Verspottung, Beleidigung« und verlangen
zusaetzlich von NEWS Entschaedigung.

Auch wenn dieser Umgang mit kritischen und unbequemen Stimmen in
Oesterreich BeobachterInnen der innenpolitischen Klimalage in
Sachen Kultur nicht wirklich ueberraschte (man denke nur an die
Faelle Schlingensief, Nitsch, Kolig), so stellt doch die Tatsache,
dasz hier ein Sender wie Oe3 derart reagiert, eine gravierende
Verschaerfung der Situation dar. Dazu Gausz gegenueber der
Salzburger Zeitschrift 'kunstfehler'. »Zunaechst war ich
ueberrascht, dasz all die lustigen Burschen und Maedels, die
nichts als flotte Sprueche machen und so witzig sind, dasz es kein
Mensch von Witz und Verstand aushaelt, sich ploetzlich so
staatstragend beleidigt und erschuettert zeigen und zum Kadi
laufen. Aber ich glaube mittlerweile, dasz die ganze Aktion von
hoeheren Instanzen ausgegangen ist. Dabei geht es schlicht darum
zu zeigen, dasz man sich alles leisten kann, wenn nur die Quoten
und die Werbeeinnahmen stimmen.« Bedenklich, so Gausz, sei an Oe3
nicht nur »ein Programm umfassender Verrohung«, sowohl die Sprache
wie auch die Inhalte betreffend, sondern vor allem auch die
Tatsache, »dasz ein Sender des staalichen Rundfunks, der sich
etwas auf seinen kulturellen Auftrag zugute haelt, ein Programm
gestaltet, fuer das sich auch jeder private Sender, dessen
Quotenstolz die absolute Niveaulosigkeit ist, nicht zu schaemen
braeuchte. Mit diesem Programm hat Oe3 offenbar einen erheblichen
Publikumserfolg. Und diesen Erfolg, der sich aus einer
landesweiten tagtaeglichen Reklame fuer das einfaeltige Leben
ergibt, moechten sich die dafuer Verantwortlichen nicht vermiesen
lassen.« An eine Moeglichkeit zu einem kritischen Dialog glaubt
Gausz, der seine via NEWS geaeuszerte Kritik als »milden Akt von
Notwehr« versteht, jedoch nur bedingt. »Es wimmelt in den Medien
von jungen Leuten, deren intellektuelles Vermoegen restlos von
ihrem Glauben an das, was sich erfolgreich verkaufen laeszt,
blockiert ist. Wer diesen dynamischen Burschen und Maedels mit
einem Einwand, einem Gedanken, einer Kritik kommt, die sich nicht
unmittelbar zur Steigerung der Quoten verwerten lassen, den
verstehen sie gar nicht.« Vielleicht wurde der mehrfach, auch
international, ausgezeichnete Essayist, der in der Anklageschrift
als »kaum bekannter Salzburger Publizist« gefuehrt wird, ja
wirklich deshalb geklagt, weil Oe3 seine Kritik schlichtweg nicht
verstanden hat. Wer will sich schon in Wien von einem unbekannten
Salzburger Schreiberling reinreden lassen. Oder geht es etwa nur
darum, dasz Gausz mit seiner Annahme, es handle sich bei den 03-
Mitarbeiterinnen um ehemalige Maturajahrgaenge, die Unwahrheit
gesprochen hat? Viel eher scheint es jedoch, dasz Gausz auch als
Anlaszfall fuer einen Schlagabtausch zwischen Oe3 und NEWS (das
mit 25% am Privatradio Antenne 102.5 beteiligt ist) herhalten
musz. Wobei seine Kritik an der »Lust am Analphabetismus«, die
»das Miszglueckte, das Dilettantische als das eigentlich Witzige«
versteht, eigentlich zu kurz greift. Das Problem bei Oe3 besteht
weniger darin, dasz auf diesem Sender nicht so schoen gesprochen
wird wie auf Oe1, sondern welche Inhalte hier vermittelt werden.
Wenn ueberleitende Moderationen zu den Geschehnissen in Lassing
oder zu Bombenattentaten kaum noch zu unterscheiden sind von
Ankuendigungen einer Sportnachricht, einer »Oe-Driver«-
Geisterfahrermeldung oder eines neuen Blocks voller »Hits der 80er
und 90erJahre« und sich das »Witzige« immer oefter Minderheiten
als Watschenmann/ frau aussucht, ist soetwas wie »Analphabetismus«
wirklich das kleinere Uebel.
     *Didi Neidhart und Mario Jandrokovic/ kunstfehler sept./okt.98*

****

>Achtung! Oe3-Mitschnitte gesucht.

Die IG Autorinnen und Autoren (c/o Literaturhaus, Seideng.13, 1070 Wien;
z.H. Gerhard Ruiss) sucht brauchbare Beispiele von typischen Entgleisungen
dieses Senders auf Tonband, um diese zum Prozesz dem Gericht und der
Oeffentlichkeit praesentieren zu koennen.                      *akin*




Wien/Frauen/Kunst:

> Nach dem Kino in die Bar

Neuer Standort fuer LINK: Casanova-Revuetheater, 1., Dorotheergasse

Nach einem konstruktiven Gespraech mit Bundeskanzler Klima am 6.7.
wurden von der Kunstsektion verschiedene Objekte zur Realisierung
von LINK.* FrauenRaum zur Auswahl angeboten. Die CASANOVA -
Revuebar ist nach Ansicht der LINK.* Frauen zum derzeitigen
Informationsstand gut geeignet fuer die Realisierung des
Konzeptes. Die zentrale Lage, die Groesze und der Stellenwert des
Objektes kommen dem vormals zugesagten Rondell nahe.

Besonders begrueszt wird von den LINK.* Frauen, dasz die
urspruengliche Idee der Nutzung eines ehemaligen Pornokinos fuer
ein Frauenkulturzentrum und die damit einhergehende kultur- und
gesellschaftspolitische Signalwirkung im aehnlich gelagerten Fall
des Striptease-Lokales CASANOVA erhalten bleibt.

Die Kulturinitiative freut sich, der Idee des Bundes bezueglich
des Standortes fuer LINK.* FrauenRaum nahetreten zu koennen. Diese
Entscheidung wurde dem Bund am 4.9. mitgeteilt. Nun wird auf die
Bekanntgabe der weiteren Vorgangsweise und die angekuendigte
Einbindung des Kulturamtes der Stadt Wien und des
Frauenministeriums gewartet.

Zur Vorgeschichte: Im Fruehjahr hatten die Betreiberinnen des
Projekts das ehemalige Pornokino Rondell besetzt, nachdem eine
einmal gegebene Zusage des Kunststaatssekretaers Wittmann ohne
ernstzunehmende Begruendung wieder zurueckgezogen worden war.
10 Tage und Naechte wurde mittels Kundgebungen und permanentem
Kunstprogramm protestiert. Am 28. Mai fand die friedliche
feministische Besetzung ein jaehes Ende: Das Rondell wurde
behoerdlich geschlossen. (s.a. akin 16-21/98)
                                *Aussendung LINK / bearb.*

Kontakt: LINK.*FrauenRaum, Bunte Buehne, Linke Wienzeile 64, A-
1060 Wien; Tel. 01/ 581 30 44 oder 0676-3359668; Fax 587 20 57; e-
mail: buntebuehne@vip.at;
http://www.geocities.com/Wellesley/Garden/2725
 
 




>>>>>>>>>>>> Termine ab Mittwoch, den 9.September 1998

> Allgemeines

Clean-Clothes-Kampagne: Die Frauensolidaritaet plant eine
Frauenreise nach Zentralamerika zu den gravierenden
Arbeitsrechtsverletzungen in den Zulieferbetrieben europaeischer
Bekleidungsmultis. Spanischkenntn.vorteilhaft, aber keine
Bedingung. Reise Ende 1998, 2 - 3 Wochen, Infos und Anmeldung 1090
Bergg. 7, Tel. 43-1-3174020

Wr. Neustadt, Industrieviertelmuseum, Ausstellung bis 30.11.98:
Der Weg in den Abgrund - 12.November 1918 - 12.Februar 1934 -
12.Maerz 1938. Die Ausstellung zeigt mit eindrucksvollem
Fotomaterial diesen Weg. Infos Dir. Prof. Karl Flanner, 2700
Wr.Neustadt, Anna-Rieger-Gasse 4, Tel. u. Fax 02622/ 26015

Jued. Museum, Ausstellung ueber E. E. Kisch - der rasende
Reporter. Vom 15. Mai bis 9.Aug. Neue Oeffnungszeiten So bis Fr
10-20h, Tel. 535 04 31. Kostenlose Fuehrungen in deutscher Sprache
Do um 19h sowie so 11 u. 14h durch die aktuellen
Sonderausstellungen, So um 16h durch die staendigen Ausstellungen.
1010 Dorotheerg.11

Das Bezirksmuseum Josefstadt zeigt die Bilddokumentation
Lebensraum Josefstaedter Innenhoefe, von Christa Lettner. Zu sehen
vom 2.9. bis 13.9.: Mi bis Sa 15-19h, So 10-12

NOe Landesausstellung 98, von 9.5. bis 1.11.: Frauenleben in
Oesterreich - aufmuepfig & angepaszt. Schlosz Kirchstetten bei Laa
an der Thaya. OeV taegl. Bus ab Mistelbach Bhf: 9,50, 14,50 -
retour: Bus ab Kirchstetten: 14,15, 18,15. Geoeffnet ist die
Ausstellung taegl. 9-18h, ermaeszigte Kombikarte mit den
Ausstellung auf Schlosz Schallaburg. Infos Tel.02523/ 6040

Neukirchen/Groszvenediger, Kammerlanderstall. Ausstellung vom 7.6.
bis 31.10., Di-So 10-17h, Anmeldungen 06565/6145: Vom Korsett zum
Internet. Das Leben der FRAUEN in den Hohen Tauern und ihre
Chancen in der Zukunft. Rahmenprogramm Info unter obiger Tel.Nr.

Bad Radkersburg, Landesausstellung bis 26.10.: 68 YOUGEND 98 - 30
Jahre Jugendkultur

Linz/OOe Landesmuseum, Ausstellung der Hochschule fuer
kuenstl.u.industrielle Gestaltung: Work & Culture: Buero.
Inszenierung von Arbeit: Machtwelten, Design, Archiv, Hierarchie,
Telekomunikation, Rolleninszenierungen, Dresscodes,
Unternehmenskultur, Erotik imBuero, Lernen und Kompetenz,
Architektur. Geoeffnet Di-Fr 9-18h, Sa/So/Fei 10-17h bis
4.10.,Museumstr.14

Innsbruck, Frauensichten, ein Stadtrundgang fuer Maedchen und
Frauen, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit
auseinandersetzen wollen. Fuehrungen nach Vereinbarung: 0512/27 26
16 oder 0512/56 67 72

Innsbruck, der Verein Frauen gegen Vergewaltigung, offene Treffen
fuer Frauen gegen die sexuelle Gewalt veruebt wurde: am 6.7. von
19-21h, sowie am 14.9. und am 9.11., Wilhelm Greil Str.1,
Tel.0512/57 44 16

Die GegnerInnen der Pro Life Aktivitaeten treffen sich in
Arbeitsgruppen jeden 1.Mi im Monat um 19h im Polycollege 1050
Stoeberg.11-15

Die AUF-Frauen laufen weiter u.zw.jed.Mo puenktlich 18,30,
Schoenbrunn Meidlinger Tor/U 4 Schoenb.,Info 5124985

Der Arbeitskreis der katholischen Psychiatriebetroffenen trifft
"sich jeden 1.Samstag im Monat um 10 Uhr im Lokal INIGO, 1010,
Baeckerstr.18

Das Vindobona feier gemeinsam mit ai bis 4.10., die auftretenden
KaberrettistInnen und MusikerInnen spenden den Reinerloes ihres
Abens amnesty international. Karten ai 780 08 45, oder Vindobona
332 42 31

WU 10.-18.9., Oekologische Oekonomie, Humanoekologie und
Politische Oekologie, Lehrveranstaltungszyklus des Inst.fuer
Volkswirtschaftstheorie und -politik. 1090 Althanstr.51/5.Stock,
Infos und Anmeldung 313 36-5813 oder 313 36-4459

Uni Salzburg, im Studienjahr 98/99 findet ein interdisziplinaeres
Projektstudium zum Thema "Koerpertext/Textkoerper" mit
begleitender Frauenringvorlesung und einem Symposium statt. Infos
Dr.Eva Hausbacher, Inst.fuer Slawistik, 5020 Salzburg,
Akademiestr.24, 0662/8044-4508

>Donnerstag, 10.9.

WUK-Umweltbuero, 18,30 es findet wieder ein M.A.I.-Plenum statt.
Hauptthema ist, dasz vom 21.-28.9. eine internat.Aktionswoche
anlaeszlich der baldigen Wiederaufnahme der MAI-Verhandlungen
stattfindet. 1090 Waehringerstr.59

EURO-Marsch Treffen, 18h, im SOS-Lokal, 1070 Zollerg.15, Thema:
Herbstaktionen: Flugblatt fuer 16.10., Fallbeispiele fuer
krisenbetroffene Personen mitbringen, Erstellung des
Aktionsplanes.

Cafe Landtmann/Biedermayer-Zimmer, 10h, Pressekonferenz zum
25.Jahrestages des Putsches in Chile, von der Initiative "Wir
klagen an!". 1010 Lueger Ring/Burgtheater

Bez.Museum Josefstadt, Abschluszveranst.der Ausstellung
"Lebensraum Innnenhof", ab 18h Besichtigung, ab 19h Cecile Cordon
und Karl Menrad lesen Brecht und Fried. 1080 Schmidg.18

ARENA, 18h, Open Air: Die Aerzte/D, 1030 Baumgasse

Sargfabrik, 19,30, Konzert: Alice in the Fields. 1140
Goldschlagstr.169

Werfenweng/Slbg. bis 13.9. Symposium "Zeit und Arbeit"veranst.
Tempus-Verein zur Verzoegerung der Zeit. 9010 Klagenfurt,
Sterneckstr.15, Tel.0463-2700-742

>Freitag, 11.9.

GRILLFEST der Gruenen Alternative Floridsdorf am
Hubertusdamm/Ueberfuehrstrasze ab 16h, mit Peter Pilz

1.Integraetzlfest der Landstraszer Gruenen, 14-22,30, 1030
Kardinal Nagl Platz, mit Stefan Wagner Group, Bruji u.a.

Hernalser Open Air ab 18h "Colour of the World" 15 Jahre Lakis &
Achwach u.a., am St.Bartholomaeus-Platz

ARENA, 21h, Radiofest mit Gothie DJ-Line "Schwarz auf Orange",
Radio Orange sendet seit Mitte August, die DJ`s der Sendung
Schwarz auf Orange zeigen, was sie unter "der dunklen Seite der
orangen Musikauswahl" verstehen. Radioerlebnis sozusagen als
Partyerlebnis. Zu hoeren ist "Schwarz auf Orange" jeden Monatag um
23h auf 94.0 MHz. 1030 Baumgasse, Eintritt 70,-/50,-

Kulturgelaende Nonntal/Salzburg: Frauenfest mit Zrasy, Frauenpower
aus Irland, women only. Muehlbacherhofweg 5

>Samstag, 12.9.

Rep.Club, Cafe Hebenstreit, 20h, Veranst. ueber die
"Unglueckspillen - Psychopharmaka", Vortrag Marc Rufer. 1010
Rockhg.1,

IGS-Herbstwanderung ins Weinviertel: Die gruenen SeniorInnen
treffen sich um 13.14 Uhr am Bahnhof Wolkersdorf.

Moedling, Karl Weigl Bildungshaus, Seminar zum Stichwort
Globalisierung: Gewerkschaftliche Strategien gegen den
neoliberalen Zeitgeist. Info 02236/44641/295 und 53444/460

Kinder-Flohmarkt vor dem Lokal der Doeblinger Gruenen, von 10-14h,
1190 Barawitzkag.14

Linz, Taubenmarkt, 9-12 Uhr Straszenaktion "EUropa geht den
falschen Weg!" der Friedenswerkstatt Linz.

Linz, Volksgartenstr.40, Vormittags-Seminar zum Thema
"Internat.Gewerkschaftsarbeit in der Praxis", Infos und Anmeldung:
Weltumspannend arbeiten, Tel.0732/65 47 84

>Sonntag, 13.9.

Sargfabrik, 10,30, Kabarett-Matinee: Schoeller & Bacher "Warten".
OeS 220,-- inkl.Fruehstueck. 1140 Goldschlagstr.169, Karten
Tel.988 98 111

Augarten-Picknick auf der Schuesselwiese, vor dem runden Flakturm,
von 15-20h. Musik mit Mnozil Brass und Kohelet 3, Essen ist
mitzubringen. Das Fest der Voelker findet erst 1999 wieder statt

Bundesinst.St.Wolfgang, bis Mi 16.9., Beginn 15h: Feministische
Erwachsenenbildung: Existenzsicherung und feministische Politik.
Anmeldungen 06137/6621-0 oder Fax 06137/6621-16

>Montag, 14.9.

OeKG, 19,30, Vortrag Abg.z.NR Dr.Alfred Gusenbauer: Eindruecke von
einer Kuba-Reise sozialdemokratischer ParlamentarierInnen. 1040
Seisg. 1

>Dienstag, 15.9.

AU/GE-Buero, 18h, Treffen der Frauen-Zoffensive/Frauenparlament,
Themen: Vorbereitungen fuer den Frauentag 1999, Aktionsfahrplan im
Herbst. 1040 Belvedereg.10

WUK, Eroeffnung der Ausstellung "SUBATOMAR" ab 19h, 1090
Waehringer Str.59, Dauer 15-19.9., 14-22h

Gruenes Haus, 19,30, Veranstaltung der Gruenen Frauen zur
"Gemeinsamen Obsorge der Kinder nach Scheidungen". 1070 Lindeng.40

Klagenfurt, bis 16.9. 4.Verkehrs-Verbundtag. Generalthema:
Qualitaet fuer unsere Fahrgaeste. Messehalle 5, Info VOR 1070
Wien, Neubaug.1, 01/5266048-444

>Mittwoch, 16.9.

Pizzeria Spalato, 20h: Reden wir ueber Kinderpolitik, Gruene
Vorschlaege zu Kinderbetreuung, Spielplatz und Verkehr von Susi
Jerusalem. 1020 Kl.Stadtgutg.7

>Donnerstag, 17.9.

Wiwipol, Vortragsreihe "Die polarisierte Gesellschaft", 18h,
Mag.Herbert Tumpel: Strategien gegen eine Polarisierung der
Gesellschaft. 1090 Otto Wagner Platz 3, Festsaal/EG,
Oesterr.Nationalbank

WUK, Umweltbuero, 18,30, Treffen zum MAI-Vertrag

Cafe Ritter, 19,30 Treffen der Plattform Fristen.loesung

>Freitag, 18.9.

Hallamasch 98, Eroeffnungsfest am Naschmarkt, ab 17h,
Festivalwoche und Straszenkunst in ganz Wien bis 26.9., sowie 20
Workshops, Infos 548 48 00

>Samstag, 19.9.

Sommer-Arena Abschlusz Open air, versus Graffiti Convention 98. Ab
14 Uhr mit 10 Live-Bands, ein Meer von DJs, Graffiti Artists,
Halfpipe usw. Eintritt 80,-/100,-. 1030 Baumgasse

>Sonntag, 20.9.

INFO-Tag in der VHS Hietzing, 1130 Hofwieseng.48, ab ab 10h,
Vortraege u.a. ueber Hunger und Uebersaettigung. Euthanasie -
PatientInnenrecht oder Mord? WITAF, Wiener Taubstummen-
Fuersorgeverband. Bilinguale Erziehung. Frau im Bild - Kunst und
Frauen/Frauen in der Kunst. Musikwerkstatt fuer Kinder,
Muellwerkstatt, Mitmachmoeglichkeiten, Infostaende, Sprachen,
Familienberatung, Mediation 16-18h.

ARENA- CUP ab 12h, das legendaere ARENA Fuszballturnier: Live - 3
Flaschen in`na Plastiktuete

>Montag, 21.9.

ARENA, Cultur Link - Workshop im Rahmen von Hallamasch Festival
98, Anmeldung und Info unter 403 87 94

Sargfabrik, 19,30, Violeta - Chanson, Revue, Travestie "Spanische
und argentinische Liebeslieder". 1140 Goldschlagstr.169, Karten
Tel.988 98 111 10-16h, Mo-Fr

> Vorschau:

24.-26.9. Internat.Conference on Development and Conflict, die
Konferenz soll dazu beitragen, die Arbeit von NROs in
Krisengebieten hinsichtlich Krisenpraevention und -transformation
zu staerken. Die Zusammenarbeit der NROs auf europ.Ebene soll
verbessert werden. Info 7461 Stadtschlaining, Rochusplatz 1,
Tel.03355/2498, Fax 03355/2662

Internationales Seminar zum MAI vom 30.9.-4.10. in Gemmenich /
Belgien. Info: eMail fzs@studis.de und bei der Redaktion
 




MAI/NAFTA:

> "Ethyl-Fall" endet mit Kotau Kanadas

Kaum von der europaeischen Oeffentlichkeit beachtet, unterlag
Mitte August die kanadische Regierung dem US-amerikanischen
Petrochemiegiganten "ETHYL". Dieser produziert mit alleinigen
Rechten das von Kanada als giftig angesehene MMT
(Methylcyclopentadienyl-Manganese-Tricarbonyl), um es u.a. in
seinen kanadischen Werken zur Verbesserung der Oktanwerte dem
Benzin beizumischen. Die Kanadische Regierung hatte letztes Jahr
per Gesetz die Einfuhr von MMT verboten. Daraufhin hatte der
Ethylkonzern aufgrund einer NAFTA-Klausel [1] die kanadische
Regierung auf Schadensersatz in der nicht gerade bescheidenen
Summe von 250 Millionen US-Dollar verklagt. Und dies nicht etwa
aufgrund der "Nicht-Diskriminierungsklausel" [2], sondern einer
"indirekten Enteignung" wegen Rufschaedigung, die auf die
vorausgesehenen Gewinneinbuszen berechnet wurde. Jetzt endete der
Fall in einem Vergleich, indem der Ethylkonzern auf die
Schadensersatzforderung verzichtete und die kanadische Regierung
im Gegenzug das Verbot der Einfuhr von MMT fallen liesz und fuer
die Gerichtskosten aufkommt (ca. 10 Millionen US-$).

Der Ethyl-Fall ist somit ein wichtiger Praezedenzfall, da erstmals
ein Konzern von der Moeglichkeit gebrauch machte, eine Regierung
zu verklagen, die es im NAFTA bereits gibt und die es im MAI geben
wird, das ja bekanntlich weltweit Gueltigkeit erlangen soll. Es
ist vorauszusehen, dasz auf diese Weise nicht nur Umweltauflagen
sondern auch Sozialauflagen und Arbeiterschutzmasznahmen von
Seiten der Transnationals [3] unter Beschusz geraten.

                        *Andreas Rockstein, Uni Saarbruecken*
               *AMOS - Kritische Blaetter aus dem Ruhrgebiet*
                             *via LabourNet Austria / bearb.*

Fusznoten:

[1] NAFTA = Nordamerikanisches Freihandelsabkommen zwischen USA,
Kanada und Mexiko

[2] Die Nicht-Diskriminierungsklausel, die es sowohl im NAFTA als
auch im MAI gibt, besagt, dasz es einer Regierung nicht erlaubt
ist, auslaendische Investoren gegenueber inlaendischen zu
diskriminieren. Da die EINFUHR und nicht die PRODUKTION verboten
wurde, waere es naemlich theoretisch moeglich (vorrausgesetzt
natuerlich, der Ethylkonzern wuerde seine alleinigen Rechte auf
MMT aufgeben) dass ein in Kanada beheimateter Konzern diesen Stoff
produzieren koennte, da ja nur die Einfuhr verboten wurde.

[3] TNC - Transnational Corporation = Multikonzern
 

----------------------------
 

> Naechste Klage wegen PCB-Muell

Eine Woche nach dem Kniefall der kanadischen Regierung gegenueber
Ethyl klagt jetzt auch eine zweite US-Firma ihr NAFTA-Recht ein.
Kanada hatte 1995 den Export von Muell verboten, der
polychlorierte Biphenyle (PCB) enthaelt. Diese industriell immer
noch weit verbreiteten Substanzen gelten als giftig und
cancerogen. Anfang 1997 wurde unter dem Druck einer Klage der US-
Firma S.D.Myers das Verbot aufgehoben.

Myers klagt jetzt die kanadische Regierung auf Verdienstentgang
waehrend der 15 Monate des Verbots. Das Absurde daran: Myers wird
auch in Zukunft keinen PCB-Muell aus Kanada aufarbeiten duerfen.
1997 verhaengte die US-Umweltbehoerde EPA naemlich ein
Importverbot fuer PCB. Die aussichtsreiche Klage dient also
lediglich dazu, den kanadischen Staat zu schroepfen -- und das
obwohl sich die Regierungen hueben wie drueben in der
Notwendigkeit eines PCB-Bannes einig waeren.
                    *Public Citizen Global Trade Watch / bearb.*

Kontakt: Public Citizen Global Trade Watch, USA, 20003 Washington
DC, 215 Pensyvania Avenue, SE; eMail: mstrand@citizen.org
 

------------------------------
 

Mehr Info ueber ETHYL, NAFTA und MAI auch unter:
http://www.islandnet.com/~ncfs/maisite/fta-04.htm
http://www.islandnet.com/~ncfs/maisite/ethyl02.htm
(National Center for Sustainability, Kanada)
http://news.flora.org/ (kanadische MAI-not Newsgroup)




Auch der Schweizer Polizei ist fad:

> Treffen gegen Globalisierung gestuermt

Am fruehen Morgen des 27. August stuermte eine Polizeitruppe ein
Seminar ueber "Internationale Globalisierung und Widerstand dagegen"
im Garten eines besetzten Hauses in Genf. Alle 50 Teilnehmer aus 17
Staaten wurden festgehalten, darunter ein 6-jaehriges Maedchen aus der
Ukraine. Die meisten wurden nach 2 Stunden freigelassen, 5 von ihnen
wurden laenger festgehalten, einer war am Abend des 27. noch in
Polizeigewahrsam. Das persoenliche Eigentum der Seminarteilnehmer
wurde ohne schriftliche Bestaetigung konfisziert, darunter Videos,
Notizbuecher, eine Kuenstlermappe, persoenliche Tagebuecher und Fotos
sowie die Unterlagen der OrganisatorInnen. Die Gruende fuer die ganze
Aktion blieben ungeklaert.

Auf die Frage einer Teilnehmerin "Ist das illegal, was wir tun?"
antwortete der Polizist: "Ja, total." Von den Polizisten kamen
rassistische, sexistische und antisemitische Aeuszerungen. Ein
nepalesischer Menschenrechts-Aktivist faszte die Meinung der Gruppe
zusammen: "Fuer uns ist es undenkbar, dasz die Polizei in der Stadt,
in der die UN-Menschenrechtskommission ihr Hauptquartier hat, eine
solche, die Menschenrechte verletzende Aktion setzt."
                   *Quellen: Peoples Global Action und WoZ / akin*



zurück zum Inhaltsverzeichnis der akin: http://akin.mediaweb.at
zurueck zu den mediaweb-Seiten: http://www.mediaweb.at

eMail: redaktion.akin@signale.comlink.apc.org  pgp-key auf Anfrage
last update:  27-09-1998  by: Horst.JENS@bigfoot.com (html-Konvertierung)